Ab 2 Jahren in die Krippe - warum lieber doch? Oder lieber nicht?

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  • ich gehör hier zu denen, deren kinder ab einem jahr zur tagesmutter gegangen sind.
    es war völlig klar, dass wir mein gehalt brauchen.


    bei der großen war es auch kein Thema, selbst wenn ich nicht berufstätig gewesen wäre, hätte ich zugesehen, dass sie wenigstens halbtags einen platz gekriegt hätte. sie war zuhause mit mir völlig unterfordert, brauchte dringend den kontakt zu anderen kindern. hat auch so gut wie gar nicht gefremdelt, und trennungsangst gab es nicht.
    ich hatte das gefühl, dass die idee, dass mama nicht wieder kommen könnte, in ihrem weltbild einfach überhaupt keinen platz hatte.
    und es hat ihr von anfang an gefallen. weihnachtsferien, eine woche keine tagesmutter, erster tag, wo ich sie wecke und sage, dass wir zu c. müssen: maus tanzt durch die wohnung "meine c.! meine c.!"


    bei der kleinen war es völlig anders.
    wenn es da irgendne möglichkeit gegeben hätte, länger elterngeld zu bekommen, hätte ich das wahrscheinlich gemacht.
    sie war vorher schon ein halbes jahr lang dauernd krank und war entsprechend wenig sozialisiert, keine krabbelgruppe und nichts. hat massiv gefremdelt, hatte große trennungsangst. direkt zu der zeit, wo wir hätten eingewöhnung machen müssen, wurde sie dann richtig schwer krank, ich hab den arbeitsbeginn schon verschoben, wir mussten die eingewöhnung trotzdem dann ziemlich übers knie brechen.
    und wir haben die tagesmutter noch mal kurzfristig gewechselt, da klar wurde, dass das fröschchen mit ihr nicht warm wurde. sie ließ sich nicht von ihr trösten, flippte völlig aus, wenn ich nur versucht habe, sie auf den boden zu setzen.
    GSD haben wir kurzfristig eine andere tagesmutter gefunden, die ideal war. ganz lieb, warm, fürsorglich. zu dem zeitpunkt außer ihrem sohn nur ein anderes tageskind, weitere kamen dann erst, als sie schon richtig eingewöhnt war.
    Abschied ohne Tränen war schon gar nicht ziel der eingewöhnung, ich konnte sie ja nicht mal bei papa lassen, ohne dass sie geweint hatte. ziel war nur, dass sie sich von der tamu trösten ließ. und das ging gut.

    und dann kam die überraschung:
    sie hat sich unheimlich schnell eingewöhnt.
    nach ein paar wochen war es so weit, dass sie morgens begeistert aus dem bett gehüpft ist, wenn ich sie mit den worten geweckt habe, "wir müssen zu s."
    und ich hab auch bei ihr gemerkt, dass es dem sozialverhalten gut getan hat.
    im gegensatz zur großen schwester ist sie anderen kindern gegenüber sehr zurückhaltend, nur die schwester ist spielpartner.
    damals ist sie GAR nicht auf andere kinder zu.
    inzwischen ist sie zwar immer noch schüchtern, hat aber interesse an anderen kindern. mit denen bei der tamu spielt sie aktiv, freut sich auf sie, begrüßt sie mit knutscher.


    ich hatte insgesamt nach nur ganz kurzer zeit das gefühl, dass das ganze ihr wirklich gut tat, trotz startschwierigkeiten. sie ist wirklich "aufgeblüht".
    und inzwischen sogar babysittertauglich!


    Für mich ist die frage auf keinen fall, OB tagesbetreuung gut für kleine kinder ist, sondern ausschließlich WELCHE.
    wenn man jemanden hat, bei dem die kinder sich gut aufgehoben und geborgen fühlen, dann ist es ein plus für die kinder.


    bei der ersten tagesmutter der kleinen drehte sich irgendwie alles um frühförderung und struktur. die maus war noch ein paar monate vor dem kiga bei ihr, weil c. leider zu weit weg war und wir das mit zwei kindern nicht mehr leisten konnten (c. war toll, ich hätte das fröschchen sonst gerne auch zu ihr gegeben), und das fröschchen sollte den platz dann erben. für die maus war viel struktur und förderung auch okay, die war ja auch schon 2 1/2.
    Aber für das fröschchen war das eine katastrophe.
    wenn sie geweint hat, sich nicht absetzen ließ, ausgeflippt ist, als ich mal einen versuch gemacht habe, die räume zu verlassen und sich in der halben stunde, die ich weg war auch überhaupt nicht trösten ließ, hat die tamu irgendwie subtil vermittelt, dass sie das als defizit, als falsch empfunden hat.
    dass ich ursprünglich so eine lange eingewöhnung wollte, hat gestört. meine anwesenheit würde die anderen kinder stören (?). und raus gehen ginge ja auch nicht bei eingewöhnung (?).
    dafür wurde jeden tag irgendwas großes gemacht, gebastelt, mit nach hause gegeben. projekte, die für die altersgruppe aber auch noch total überfordernd waren, und wo die tamü eigentlich alles gemacht haben. aber die sachen gab es dann halt mit nach hause.
    es gab auch eine mappe, und die eltern mussten fragebögen ausfüllen und fotos aufkleben und aufschreiben, welche förderungsansprüche sie hätten.
    und beim elternabend wurde winterhoff empfohlen.
    auf meine nachfrage, was denn an dem empfehlenswert sei, kam verärgertes gestammel.
    ganz ehrlich, wenn ich nicht gedacht hätte, dass es so gut wie unmöglich wäre, kurzfristig eine neue tamu zu finden, hätte ich schon viel früher gewechselt.
    aber als fröschchen sich da nicht eingewöhnen wollte, war einfach das mass voll, ich bin zum JA und hab gefragt, ob sie mir helfen können, und die eine hat echt mal so eben eine aus dem hut gezaubert.


    bei der neuen war alles völlig anders. fröschen hat zwar auch bei ihr geweint, aber sie hat vermittelt, dass das normal ist. dass das für die kleinen ja schließlich hart ist, sich von mama zu trennen. die haltung, die sie vermittelt hat, war "ist ja klar, dass sie weint. mit viel trösten und kuscheln kriegen wir das schon hin". und genau so war es dann auch.
    Struktur ist mittag und mittagsschlaf, ansonsten wird halt gefrühstückt und gespielt und bei gutem wetter rausgegangen, aber ohne groß struktur, ohne anspruch an großartige frühförderung.
    egal, wie müde fröschchen ist, wenn man ihr morgens sagt, dass es zu s. geht, steht sie senkrecht und strahlt.

  • Hallo,


    Ich denke so eine Entscheidung hängt immer von vielen Faktoren ab.


    Kann man es sich aus finanzieller und beruflicher Sicht leisten? (Ersteres war bei uns machbar, wenn wir uns einschränkten, zweiteres war für mich kein Problem)


    Wie sind die erreichbaren Krippen überhaupt? Ich weiß, daß hier viele sind, die gute Erfahrungen mit Krippen haben - ich gehöre nicht dazu. (Als Mutter gar keine, ich bin da wohl zu anspruchsvoll für das was bei uns hier möglich war..., als Erzieherin welche, die mich in meiner Entscheidung, kein Kind in die Krippe zu geben, bestätigt haben). Die Erziehungsansichten die hier in den Krippen zum großen Teil noch herrschen und der hier übliche Personalschlüssel entsprechen nicht meinen Vorstellungen euner guten Kidnerbetreuung. Anderswo ist das anders...


    Wie ist das Kind? Meine sind alles keine Typen, die sich in größeren Gruppen wohl fühlen, im Gegenteil. Mit wenigen Leuten ist alles prima, zu große Gruppen tun ihnen bes heute nicht gut. (Im Rückblick hätte ihc den zumindest beiden Großen wohl auch den Kindergarten ersparen sollen, obwohl es ein wirklich guter Kiga ist, passte es für sie einfach nicht, die beiden Kleinen phasenweise ganz gerne, abgewechselt mit Phasen kompletter Verweigerung )
    Andere blühen im Trubel und der Vielfalt der Möglichkeiten erst richtig auf.


    Manche Kinder langweilen sich im normalen Familienablauf, die wollen mehr Leute um sich rum und wenn das fast ausschließlich Kinder sind, ist das für sie prima. Andere genießen es, ihren Weg eher für sich in ihrem eigenen Tempo zu gehen oder sie wollen ihren Sozialkontakt eher "Kleingruppig" und dafür intensiver an einzelne Personen gebunden ausleben.
    usw.


    Dazu kam aber auch, daß meine Kinder ein "Geschwister-Rudel" hatten und es hier auch gute Möglichkeiten gab, andere Kinder zu treffen (Spielkres MIT Mama, privat...) und so war ihnen nie langweilig.


    Aber das ist ja überall anders. Kannst du z.B. in der potentiellen Krippe einen ganz normalen Vormittag hospitieren? Also nciht nur mal kurz reingucken, sondern wirkllich eine längere Zeit dabeibleiben?
    Ich denke, das sagt über den Umgang mit den Kindern viel mehr aus als jede Konzeption.
    Hast du das Gefühl, die Kinder werden individuell wahrgenommen? Man geht sanft und geduldig mit ihnen um? Persönliche besonderhaiten weren nicht als "Störung" gesehen? Kurz: Hat man die Kinder lieb?


    Ich denke, dann wird dir dein Gefühl schon sagen, ob du dein Kind mit gutem Gefühl dort hingeben kannst - oder eher nicht.


    Eine Option, wenn du denkst, es wäre jetzt für euch gut, daß sie außer Haus betreut wird, wäre noch eine gute Tagesmutter. Da sind weniger Kinder und man kann individueller auf sie eingehen. Aber auch da muss man genau schauen, denn auch unter Tagesmüttern sind die ERziehungsansichten sehr verschieden.


    Ich finde, auch für Kleinkinder besteht eine Notwendigkeit an Sozialkontakten. Aber an UNTERSCHIEDLICHEN Sozialkontakten, nicht nur vorrangig zu ähnnlich alten Kindern. Ich denke, nur mit Mama allein zu Hause ist irgendwann tatsächlich zu wenig.
    Aber in meinen Augen besteht keine Notwendigkleit, diese Sozialkontakte zwingend OHNE Mama/Papa erleben zu müssen. Sicher geht das in einer hochwertigen(!) Kinderbetreuung, ein "muss" ist es aber keinesfalls.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Bei einem Kind unter drei seh ich tatsächlich nicht die riesige Notwendigkeit, unbedingt schon in die Kita zu gehen.


    Hier haben doch jetzt schon viele geschrieben dass es für ihr Kind gut war im dritten Lebensjahr regelmässig in eine Kindergruppe zu gehen. Das ist vielleicht keine "riesen Notwendigkeit" aber ich kann mir zB wirklich nicht vorstellen wie ich diese soziale Kontakte hätte ersetzen können. Ich spiele nunmal nicht gerne zwei Stunden Ritter und hüpfe auch nicht gerne auf dem Bett rum, und aufräumen finden meine Kinder wiederum doof :D



    Ob es mit der Mutter (die ja zweimal in der Woche in Gruppen geht) zu Hause bleibt, oder in die Kita #weissnicht. Oder halt erst mit drei in die Kita #weissnicht Ich glaub echt nicht, dass das einen großen Unterschied macht.


    Das klingt jetzt als meinst du dass es für die Entwicklung keinen Unterschied macht. Das seh ich ähnlich. Aber für den Alltag macht es schon einen Unterschied, und darum ging's doch, oder?


    Dennoch frage ich mich manchmal, ob es ihr nicht Spaß machen würde. Schließlich könnte sie dort viel mehr erleben als immer nur alleine zu Hause mit ihrer ollen Mami und den immergleichen Spielsachen.

    • Offizieller Beitrag

    Anja, ich hab bei Mottenkugel eher den Wunsch rausgelesen, noch zu Hause zu bleiben. Und da denke ich, klar, wenn das für sie okay ist und die Gegebenheiten es hergeben, warum nicht? Und aus den Absatz, den Du zitiert hast, lese ich kein total unzufriedenes Kleinkind raus. Sondern eher ein verunsicherte Mutter - was wir ja beim ersten Kind alle waren.


    Klar, wenn Mottenkugel die Decke auf den Kopf fallen würde oder ihr Kind chronisch unausgeglichen wäre - dann wäre es noch einmal etwas anderes. Aber das hab ich nicht rausgelesen. #weissnicht


    Ich hab gerade den Eindruck, dass wir echt aneinander vorbeireden, ich bin echt die Letzte, die gegen Kinderbetreuung unter drei ist (wie auch :D). Nur wenn es Mutter und Kind nicht wollen/brauchen -ja mei, dann soll sie halt zu Hause bleiben.

  • Wenn ICH einen sicheren Arbeitsplatz hätte (wie Du als Beamtin), das Gehalt nicht brauchen würde (wie Du schreibst), es für Deine Karriere egal ist, wenn Du wieder kommst, dann würde ICH mir das weiter Jahr gönnen. Wann hat man schon einmal die Chance so richtig schön auszusteigen? Ich hätte da allerlei Ideen, was ich mit der Zeit anfangen könnte.
    Wenn ich darüber hinaus noch Spass hätte, mit meinem Kind den ganzen Tag zusammen zu sein, Spieletreffen zu organisieren, Kurse zu besuchen usw., dann ist doch alles prima.


    Es gibt so viele mehr Möglichkeiten als eine Krippe, dass Dein Kind mit anderen zusammen kommt, wenn dass Deine Bedenken sind. Hier zumindest auch Spielgruppen, wo das Kind z.B. an 2 Tagen der Woche betreut wird oder Waldwichtel oder, oder....
    (Ganz ehrlich, so ein bißchen Allein-Zeit, um meine Dinge zu erledigen, finde ich wichtig)


    Ich finde es ja immer leicht skurril, wenn dann argumentiert wird, dass das Kind so einen Sprung gemacht hat, seit in der Kita. Das tun Kinder doch immer.


    Ich kann hier vergleichen, ein Kind betreut U3, eines nicht. Beide haben in der Zeit zwischen 2 und 3 riesige Sprünge gemacht. Beiden ging es mit der Situation gut. Mir auch.


    Und wie Trin schrieb, ob Betreuung oder nicht, würde ich dann auch ganz klar an den Möglichkeiten / der Qualität der Betreuung abhängig machen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.


  • Ich hab gerade den Eindruck, dass wir echt aneinander vorbeireden


    Ich auch #freu


    Ich hatte eher herausgelesen dass der ursprüngliche Vorsatz, das Kind unter keinen Umständen vor dem dritten Geburtstag betreuen zu lassen jetzt etwas ins Wanken geraten ist und deshalb um persönliche Erfahrungen gebeten wurde.
    Da hat mich dein pauschaler Satz dass 'ein Kind unter drei' keine Betreuung braucht etwas provoziert, zumal vorher eine paar Userinnen geschrieben hatten dass es ihren Zweijährigen gut getan hat.

  • ich habe nur dein ausgangspost gelesen, ich hoffe, das macht meine antwort nun nicht unsinnig:
    ich habe beide kinder mit zwei in die krippe gegeben. meine tochter war mit ihrer besten freundin dort und hatte daher eine sehr schöne zeit. aber ich habe auch gemerkt, dass uns das als familie verändert hat. und ich würde sagen, dass es kinder viel kraft kostet.
    mein sohn ging nicht gerne und ich weiß nicht ob es richtig war ihn in die krippe zu bringen. ich habe meinen berufsstart gemacht und ich brauchte auch dringend zeit für mich, von daher war es gut. aber er hat auch eher rückschritte gemacht. dass ein kind sozial oder sprachlich in einer krippe mehr lernt halte ich für ein gerücht.
    ich bin gerade wieder schwanger und ich weiß nicht, wie ich es dieses mal mache. beide großen kinder haben viel energie für die krippe gebraucht. besser kann ich das nicht ausdrücken. die erziehrin dort sagte immer, dass die kinder dort einen job machen, der anstrengend sei und sie danach erholung brauchen. das traf es ganz gut.
    ich würde auf den bauch hören. bei meinem sohn schrie der "nein", aber ich habe das ignoriert. und war froh, als die krippenzeit um war. seit mein sohn im kiga ist, geht es ihm viel besser. sprechen, malen, kommunikation sind seitdem viel ausgeprägter.
    wäre sonst eine tagesmutter mit mehreren kindern eine option?

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Huhu,


    diese Gedanken kenne ich, nicht von mir selbst, aber aus meiner Umgebung.


    Unser Sohn wird im Herbst 3. Wir, also mein Mann und ich, sind im Westen der Republik groß geworden und zwar zu Zeiten, als es normal war, dass man mit 3 Jahren in den KiGa ging. Derzeit leben wir im Osten Deutschlands, wo es was Kinderbetreuung betrifft eine ganz andere Geschichte zu gibt. Hier sind die Leute es gewohnt, dass man mit spätestens einem Jahr in die Einrichtung (so nennen die das hier) geht. Als unser Sohn mit etwa 4 Monaten zum Babyschwimmen und zur Krabbelgruppe ging (natürlich mit mir), wurde ich mit dieser Mentalität erst einmal so richtig konfrontiert. Mit knapp einem Jahr war unsere Gruppe fast vollkommen aufgelöst, weil alle Kinder in die Einrichtung mussten. Bei vielen konnte man den Eindruck gewinnen, dass sie es einfach taten, weil das eben immer schon so war (nicht alle Mütter gingen dann beispielsweise auch wieder arbeiten). Unser Sohn hatte sich recht schnell mit einem Mädchen (sie ist bis heute seine große Liebe #herzen ) angefreundet, wir Eltern uns ebenfalls. Für uns war, wie gesagt klar, dass unser Sohn erst einmal noch nicht in eine KiTa gehen würde. Und unsere Freunde fanden diese Idee - natürlich auch verbunden damit, wie wir es für uns begründet haben - so gut, dass sie das für ihre Tochter ebenfalls so entschieden haben.


    Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass wir (speziell eben die Mütter der beiden) mit den Kindern auch etwas unternehmen. Wir gehen einen Vormittag mit ihnen in eine Spielgruppe, einen Vormittag sind wir im Musikgarten und einen Nachmittag waren wir bislang mit ihnen im Schwimmkurs und werden das nun umwandeln in einen Turnkurs, was die Väter mit ihnen machen werden. Zudem hat es sich ergeben, dass unsere Freunde auch in direkte Nachbarschaft gezogen sind, was natürlich auch so manchen Berührungspunkt ergibt.


    Dennoch: Hier sind wir die Exoten. Und gerade bei unseren Freunden kommt da schon manches Mal die Frage auf, ob man es richtig gemacht hat, vor allem, weil bei ihnen die Familien ein solches Modell nicht kennen und es dementsprechend kritisch beäugen. Das spielt bei uns beispielsweise keine Rolle, weil wir eben anders groß geworden sind und unsere Familien es völlig normal finden, wie wir es machen.


    Darüber hinaus kann ich - und ich beobachte unseren Sohn natürlich auch genau - nicht erkennen, dass er unterfordert wäre oder es ihm an irgendetwas fehlen würde. Vielleicht würde er schon mehr sprechen, wenn er in der KiTa wäre, aber dafür hat er andere Stärken. Wären die genauso ausgeprägt, wenn er in die KiTa ginge? Keine Ahnung. Man kann ja nun mal nicht beides testen, insofern ist es hypothetisch, darüber zu sinnieren.


    Wie gesagt, wir als Eltern kennen es auch nicht anders. Ich bin beispielsweise mit 3 in den KiGa gegangen bis 12 Uhr. Mein Bruder nicht, der war bei meinen Großeltern, weil er sich im KiGa nicht wohlfühlte, aber unsere Eltern zu dem Zeitpunkt beide berufstätig waren. Als ich auf die Welt gekommen war, war die Konstellation insofern anders, dass meine Mutter nicht mehr arbeiten musste (also aus finanzieller Sicht) und ich eben dann nur halbtags im KiGa war und wir den Rest des Tages als Familie verbracht haben. Dazu gehörte auch ein gemeinsames Mittagessen. Wir haben immer auf uns Geschwister gewartet und gemeinsam gegessen. Konnte mein Vater es beruflich einrichten, dann eben zu Viert. Meine Mutter betont heute noch, dass uns die Zeit als Familie gut getan habe.


    Und so sehe ich das im Grunde auch. Wir erwarten nun im Sommer Nachwuchs. Dummerweise wird das mit der Eingewöhnung unseres Sohnes im KiGa zusammenfallen. Gefällt mir nur bedingt gut, da ich nicht will, dass bei ihm der Eindruck entsteht, weil ein neues Kind dazu kommt, muss er nun in den KiGa. Ich habe das mit der Leitung unseres KiGas besprochen und habe zum Ausdruck gebracht, dass für mich eben auch die Familie einen großen Stellenwert hat. Man schlug uns dann vor, dass unser Sohn dann morgens gebracht wird und mittags, vor dem Mittagessen, wieder abgeholt wird, damit er das Gefühl hat, immer noch dazu zu gehören. Sollte er dann irgendwann den Wunsch haben, lieber im KiGa zu essen und zu schlafen, kann man das ja ändern. Aber wir finden es wichtig, dass er sich nicht ausgegrenzt fühlen wird. Und ich bin froh, dass wir mit dem KiGa diese Lösung finden konnten, denn das ist hier im Osten nicht alltäglich. Viele Einrichtungen legen gigantischen Wert auf das gemeinsame Mittagessen und Schlafen.


    Im Endeffekt muss das jeder für sich und sein Kind entscheiden. Ein generell richtig oder falsch gibt es da nicht. Aber ich würde in solchen Dingen immer auf mein Bauchgefühl und Herz hören und weniger darauf, was drumherum so geredet wird. Am Ende muss man selbst damit leben und davon überzeugt sein, schließlich ist die Sache nur einmal zu entscheiden bzw. die Zeit ist nicht mehr zurückzudrehen, wenn man merken würde, man hätte es lieber doch anders gemacht.


    Wie gesagt, da kann man geteilter Meinung sein. Genauso wie zu Themen wie Ganztagsschulen, Einschulung mit 5 oder was weiß ich...


    VG Steffi

    Sternenkind 11/2004 #kerze
    Junge 10/2010 #herz
    Junge 8/2013 #herz
    Sternenkind 9/2015 #kerze

  • Alle Posts habe ich jetzt nicht gelesen, nur überflogen. Letztendlich wirst du, Mottenkugel, immer beide Meinungen hören und lesen ;) Zudem ist jedes Kind anders und es ist schwer dir aus der Ferne einen Rat zu geben, wie DU es mit DEINEM Kind machen oder auch nicht machen solltest.


    Meine Maus ist noch nicht im Kindergarten. Sie wird nächsten Monat 3 Jahre alt und wir bekommen auch frühestens im August für sie einen Platz. Einen Versuch sie in den Kindergarten zu geben hatten wir im Spätsommer schonmal unternommen, der jedoch von offizieller Seite aus scheiterte (JA hat uns den Platz nicht genehmigt, weil Kind noch keine 3 Jahre alt war).


    Bereuen tue ich unsere Entscheidung bisher absolut nicht sie nicht früher in Betreuung gegeben zu haben. Mir wäre die Trennung teils schwer gefallen, weil ich sie noch für zu klein gefunden hätte, und sie hat sich bestens entwickelt, auch ohne Krippe oder Kindergarten. Ich habe an im Schnitt 2 Tagen in der Woche Kontakt zu anderen Mamas mit Kindern etwa im gleichen Alter (+- 1/2 Jahr), einmal sieht sie die eine Oma, einmal die andere. Gruppen für Kleinkinder (Turnen, Krabbelgruppe, etc) gibt es hier nicht, erst in der nächsten größeren Stadt, was aber gleich 25 km zu fahren sind und für uns finanziell ein Problem darstellt. Dementsprechend haben wir dann auf sowas verzichtet.
    Meine Maus ist jedenfalls sehr empathisch und sozial, sie kann sich sehr gut konzentrieren und auch länger allein beschäftigen, ihren Bewegungsdrang kann sie trotzdem im Garten oder wo auch immer ausleben und sie wirkt allgemein sehr zufrieden auf mich. Sie spricht überdurchschnittlich gut für ihr Alter und kann hier sehr gut ihren eigenen Neigungen und Interessen nachgehen ohne dass ständig andere Kinder "mitmischen" oder sie stören.
    Klar genießt sie es auch, wenn wir verabredet sich und spielt klasse mit anderen Kindern, aber 5 Tage die Woche finde ich das bisher nicht notwendig.
    Grade in den ersten 3 Jahren brauche Kinder nicht zwingend andere Kinder für ihre Entwicklung, da steht die Bezugsperson an erster und wichtigster Stelle. Schaden tut eine Krippe sicherlich meist auch nicht, aber ein schlechtes Gewissen braucht es bestimmt nicht, wenn das Kind bis 3 Jahre daheim bleibt. Es hat halt auch viele Vorteile :)

  • Hallo Ihr alle,


    ich habe mit großem Interesse Eure Erfahrungen und Meinungen gelesen - vielen Dank dafür!


    Unter dem Strich scheint mir bisher das Fazit zu sein: Die überwiegende Mehrheit hat positive Erfahrungen damit, ihre Kinder unter 3 in die Krippe gegeben zu haben.


    Natürlich weiß man nie, wie sich die Kinder entwickelt hätten, wenn sie noch länger zu Hause geblieben wären. Oder wenn sie doch in die Krippe gegangen wären, statt zu Hause zu bleiben. Deshalb lässt sich auch kaum meine eigene Beobachtung aus dem Bekanntenkreis bewerten: Die Kinder, die bis 3 zu Hause betreut wurden, gefallen mir und meinem Mann durchweg besser als diejenigen, die früh in die Krippe gingen.


    Richtig ist, daß Fremdbetreuung unter 3 für mich früher ausgeschlossen war und dass dies nun ins Wanken kam. Schlicht deshalb, weil ich meine Tochter beobachte und mich frage, ob sie nicht mehr Spaß in der Krippe als zu Hause haben könnte. Ob die Kindergesellschaft nicht doch wichtig für sie ist.


    Dass sehr viel - wenn nicht alles - mit der Qualität der Betreuung steht und fällt, ist mir sehr wohl bewusst. Genau daran scheitert es aber hier bei mir. Ich wohne in einer Landeshauptstadt, und hier gibt es 175 Kindertagesstätten, davon 36 in städtischer Trägerschaft betrieben. Hier ist alles dabei, von Montessori über Waldorf (kommt für mich überhaupt nicht in Frage), vom großen Stadt-Kiga mit hohem Ausländeranteil bis hin zur kleinen feinen privaten Elterninitiative.


    Und ich habe absolut keine Ahnung, welche dieser Einrichtungen gut ist und welche nicht.
    Hinzu kommt: Krippenplätze sind hier mehr als knapp, was der lokalen Presse im letzten halben Jahr gleich vier große Artikel wert war. Und ich bräuchte den Krippenplatz schon in einem halben Jahr, bzw. da fangen die Krippen halt immer an.


    Von daher gehe ich bei der Suche kategorisch vor und schaue ganz einfach nur nach den Krippen, die bei uns in der Nähe bzw. auf meinem Arbeitsweg/bei meinem Büro liegen. Ob ich dann überhaupt irgendeine Auswahl treffen kann, ist sehr fraglich.


    Ich glaube, ich muss meine Fragestellung verändern:


    Woran macht Ihr Eure Meinung fest, ob Euer Kind nun schon "reif" für eine Fremdbetreuung ist?


    Und dann wüßte ich noch gerne - und erlaube es mir auch fett zu schreiben, damit die Fragen hier nicht untergehen:


    Ist es sinnvoll, das ältere Kind in der Krippe/im Kiga zu haben, wenn man mit Baby zu Hause ist?


    Denn ich stelle mir zwar die exklusiv-Zeit fürs Baby nett vor, aber ich stelle es mir ebenfalls anstrengend vor, es mit Neugeborenem auf dem Arm hinkriegen zu müssen, jeden Morgen das ältere Kind Punkt X Uhr in der Kita abzuliefern und Punkt X wieder abzuholen... ich hab noch lebhaft in Erinnerung, daß wir mit unserer neugeborenen Tochter so manches mal gut eine Stunde später loskamen, als wir wollten...
    Man erkauft sich die freie Zeit fürs Baby also auch mit Stress, den wiederum das Baby abkriegt.


    Liebe Grüße!


    Motte

  • Ich selbst wuerde ein Kind in die Krippe sicher nur geben, wenn ich arbeiten wuerde. Solange ich eh daheim bin, sehe ich da weder fuer mich noch fuers Kind Notwendigkeit .. schliesslich kann man auch unheimlich viel mit dem Kind gemeinsam unternehmen wo es auf andere Kinder trifft. Wenn ich arbeiten wuerde, wuerde ich da prinzipiell ab 2 aber auch kein Problem bei sehen, wenn das Kind betreut wird, sofern es damit klar kommt.
    Meine Grosse war mit 2 in ner Waldgruppe .. nur 2 Vormittag in der Woche .. aber die waren fuer sie wirklich eine tolle Erfahrung. Ich haette sie damals auch gerne in eine Krippe gehen lassen, aber da war an einen Platz fuer U3 noch nicht zu denken. Ab 3 war sie dann 3 Vormittag im Kiga und auch das war fuer sie unheimlich wichtig.
    Meine Mittlere war mit 2 selbst in Spielgruppen mit mir extrem ungluecklich. Selbst mit Anfang 3 noch hat sie auf dem Spielplatz nicht gespielt wenn andere, freme Kinder in ihrer Naehe waren. Und ich habe bei ihr auch von klein an immer wieder diverse Spielgruppen/Babytreffs versucht, sie kannte Spielbesuche von ihrer Schwester .. sie ist also nicht irgendwie isoliert aufgewachsen. Mit 3.5 kam sie in den Kindergarten, aber die Eingewoehnung hat Monate gedauert und bis sie dann auch endlich mal bereit war nicht nur neben, sondern auch mit den anderen Kindern zu spielen .. das hat fast ein ganzes Jahr gebraucht. Jetzt mit fast 5 geht sie sehr gerne in den Kindergarten, hat viele Freunde und ist wie ausgewechselt. Eine Krippe mit 2 waere fuer sie undenkbar gewesen und haette ihr mM auch geschadet. Sie hat diese intensive Zeit mit mir aus irgendeinem Grund gebraucht und ist jetzt ein sehr selbstbewusstes in sich ruhendes Kindergartenkind (sofern man das in dem Alter sagen kann).


    Daher wuerde ich auch sagen .. wenn du moechtest, dass sie in die Krippe geht und du das Gefuehl hast, sie wird dort gerne sein, dann nur zu. Wenn du es eigentlich nicht willst und sie mit dir und dem was ihr so macht voellig zufrieden ist, dann schadet es ihr sicherlich auch nicht noch ein Jahr zuhause zu sein. Ich denke nicht, dass ein Kind eine Krippenbetreuung braucht .. im besten Fall ueberfordert sie das Kind nicht. Ich denke aber sehr wohl, dass ein Kind mit 2 die Chance haben sollte, vielfaeltige soziale Kontakte und Erfahrungen zu machen (und dazu gehoeren auch, aber nicht nur das Spiel mit Gleichaltrigen). Wenn also nicht ueber eine Krippe, dann muss man schon sehen, dass das anderweitig geht.


    Edit: Dein Fragen habe ich erst jetzt gesehen. Ich wuerde sagen, ein Kind ist reif fuer eine Krippe, wenn es sich auch im Alltag mal ohne Stress von dir trennen kann. Also auf dem Spielplatz auch mal alleine rumstromert und Interesse an den anderen Kindern hat. Oder eben auch in einer Spielgruppe mal von deiner Seite weicht und Vertrauen in andere Eltern fasst. Und eben wirklich Interesse am Spiel mit den anderen Kindern vorhanden ist. (Nichts davon war bei meiner Mittleren der Fall bis sie deutlich ueber 3 war).
    Was das Baby betrifft .. ich empfinde es als viel einfacher, dass meine zwei Grossen tagsueber ein paar Stunden weg sind. So habe ich Zeit fuer den HH und das Baby, denn beides geht nachmittags doch eher unter in all dem Trubel mit den Grossen. Die Fahrerei ist manchmal laestig, aber sofern ich das kombinieren kann .. also die zwei Grossen in einem Rutsch bringen/holen kann, geht das durchaus. Unsere Kleine faehrt aber auch supergut Auto und oft kombiniere ich das mit dem Draussen sein mit ihr (das macht man ja ohnehin jeden Tag).

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Zur zweiten Frage: Ich kenn einige Menschen mit zweitem Kind ;) und alle waren froh, ein paar Stunden am Tag Zeit fürs Baby zu haben. Die Hol- und Bring-Situation steht und fällt mit der Flexibilität der Krippe. Eine meiner guten Freundinnen hier hat z.B. ihren inzwischen 3jährigen auch in Regelbetreuung. Sie hat morgens zwischen 8 und 9:15 gebracht und mittags zwischen 12 und 12:30 geholt. Dazwischen konnte sie mit Mini-Baby einkaufen, kochen, Baby bespaßen, in Ruhe stillen....das waren all so Dinge, die dann nachmittags nicht mehr gingen. Sie fand es total sinnvoll.


    Zur ersten Frage: Find ich total schwierig. Mein Kind wäre auch zu Hause glücklich gewesen. Ich hab das mit der Krippe ganz klar angefangen, weil ich halt auf Jobsuche war. Wenns nur darum gegangen wäre, wann er "reif" dafür war - vermutlich etwas später. So mit 2. Mit 19 Monaten war er reif genug dafür im Sinne, dass er anfing sich von mir etwas zu lösen, die Mama-Fixierung nahm ab, er entdeckte auch auf den Spielplätzen die Spiele anderer Kinder (hat sie beobachtet). Aber so im Nachhinein betrachtet war er wohl noch nicht ganz so weit, weil ihm die Fähigkeit fehlte, Hilfe bei anderen als Mama zu holen. Das war auch das Problem. Deshalb erschien die Eingewöhnung auch so leicht. Mit 2 machte er da nochmal einen gewaltigen Sprung, und ließ viel mehr Menschen in sein Herz und vertraute ihnen. Für mich das Zeichen war, dass er besagter Freundin (die mit Mini-Baby) deutlich Zuneigung entgegen brachte, und sich richtig auf sie freute und auuf deren großen Sohn. Und letztendlich könnte ich mir JETZT es nicht mehr ohne Krippe vorstellen, weil ihm wie ich schon schrieb seine Krippengruppe echt viel "bringt", und er gerne dort ist und mit den anderen Kindern spielt (inzwischen tatsächlich mit und nicht nur "neben" ;) ).

  • Hallo,


    zu deiner ersten frage kann ich nichts sagen, denn meine Kdienr waren ja in keiner krippe. Ein wichtiges Kriterium für eine außer Haus Betreuung wäre für mich entweder absolutes Vertrauen oder die Fähigkeit des Kindes wirklich zu erzählen, was los war.


    Ersteres hätte ich hier bei uns zu keiner Krippe gehabt und das zweite war bei meinen Kindern nicht vor 3 Jahren gegeben..


    Ist es sinnvoll, das ältere Kind in der Krippe/im Kiga zu haben, wenn man mit Baby zu Hause ist?

    Auch das ist ganz verschieden.


    Während manche froh waren, daß sie tagsüber Zeit für sich udn das Baby hatten, hat es für uns eher Stress bedeutet.


    Ich fand es - für uns - sehr viel harmonischer, als die Geschwister noch zu Hause waren. Als bei den jüngeren Kindern die Geschwister schon im Kiga waren, fand ich es sehr viel stressiger, sie und das Baby morgens unter Zeitdruck setzen zu müssen, Baby ggf. sogar aus dem Schlaf reißen müssen usw. Meine Kinder waren allerdings auch alle Langschläfer udn auf Kiga hatten sie sowieso nciht wirklich Lust - 9 Uhr dort sein war für so uns echt Stress. (Und irgendwann habe ich es auch zeitweise gelassen, hat ja keinem was gebracht. )


    Das gleiche Mittags retour... oft genug war das Baby gerade hungrig oder müde oder wollte gewickelt sein... das andere wartete aber im Kiga schon... Und ein Kind, daß eh nicht gerne geht, noch länger (Also bis zum Nachmittag) dort zu lassen, nur damit ICH es bequemer habe, hätte ich nicht übers Herz gebracht.


    Wenn ein Kind zeitig aus dem Bett kommt oder/und wirklich GERNE in den Kiga gehen mag, mag das anders aussehen.


    Dagegen störte es mich überhaupt nicht, wenn das gesamte Rudelchen um mich und das jeweilige Baby herumtollte und wir UNSEREN Fahrplan leben konnten, auch das Baby fand das meistens besser und hatte was zu gucken.


    Aber wie gesagt, das ist genau so unterschiedlich wie alles andere.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich fand es immer ganz nett, Exklusivzeit mit dem Baby zu haben. UND ich hatte den Eindruck, dass es für die älteren ganz nett war, ein Umfeld zu haben, indem sich NICHT alles komplett geändert hatte. V.a. ihre Rolle nicht.


    Zur ersteren kann ich nichts sagen, außer das alle drei Jungs hier mit +/- ein Jahr in die Kita gekommen sind und es gut vertragen haben. (Wobei der Großen dann mit vier in einem Kiga war, der ihm garnicht bekommen hat. Nach einem halben Jahr haben wir Einrichtung gewechselt) - also auch hier ein klares: Schaut die Einrichtung an. Schaut auf die Kinder, wie sie wirken. Sprecht die Eltern an. Und hört auf Euer Bauchgefühl. Damit sind wir bisher gut gefahren (die blöde Kita war ne Notlösung).

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Mein Großer war zwar schon im Kiga und nicht mehr in der Krippe, als das Brüderchen kam, aber es war wirklich wichtig für uns, dass er vormittags nicht zu Hause war. Gerade jetzt in den Kigaferien habe ich wieder gesehen, wie sehr das Baby zu kurz kommt, wenn das große Kind zu Hause herumtobt, laut ist, etwas zu Essen haben will, aber auf keinen Fall das, was es eigentlich gibt, den Popo abgewischt bekommen muss, sobald das Baby gerade angedockt hat... Jetzt gehört wenigstens der Vormittag dem Baby (ok, und der Schmutzwäsche.) Da kann der Lütte mal schlafen, ohne vom Trampeln des Bruders geweckt zu werden, kann in Ruhe an der Brust trinken ohne dabei laut und schief "auf einem Baum ein Kuckuck" vorgesungen zu bekommen, ich kann ich sogar mal zum Nickerchen daneben legen und einfach kuscheln, statt die Schlafenszeit gleich für eine Spiel-Runde mit dem Großen zu nutzen... Nachmittags ist der Kleine dann einfach Mitläufer, hängt also im TT, während wir das machen, was für den Großen interessant ist, das ist auch für alle ok, aber in den Kigaferien, als der Kleine gar keine Exclusiv-Zeit hatte, war ich sehr gestresst und der Kleine auch etwas quakig.


    Solltest Du einen Krippenplatz bekommen, wäre es sicher für alle Beteiligten angenehm, wenn die Große vormittags andere Kinder zum Toben und Spielen hat und Du Schlaf nachholen kannst, falls sich bald ein weiteres Kind ankündigt. (Daumen sind gedrückt. :) )

  • Woran macht Ihr Eure Meinung fest, ob Euer Kind nun schon "reif" für eine Fremdbetreuung ist?


    Hm, ich muss sagen, die Frage habe ich mir so nie gestellt. Vielleicht hat es auch etwas mit unserer Paarkonstellation zu tun - mein Mann kommt aus Westafrika. Und sowohl er als auch ich haben es immer als "natürlich" empfunden, dass unser Sohn auch von anderen mitbetreut wird. Ich wurde selbst sehr viel von meiner Oma betreut. Da wir als Familie nun nur meine Schwester vor Ort haben, war es aber ganz normal für uns, dass meine Schwester zeitweise auf den Kleinen aufgepasst hat (als es sehr regelmäßig und zeitintensiv war, auch bezahlt). Und wir hatten von Monat 5 oder so auch noch eine weitere Babysitterin. Das waren oft nur 2 oder 3 Stunden mit mir lernend im Nebenraum (also immer die Möglichkeit, bei Problemen oder bei Stillhunger zu mir zu kommen).
    Ich denke, man kann Kindern auch helfen reif zu werden für "Fremdbetreuung" - indem man nämlich schon frühzeitig in diese Richtung unterstützt.
    "Fremd" fände ich die Betreuung durch eine andere Person auch nur, wenn diese für mich "fremd" wäre - im Sinne von "nicht dieselbe Ebene haben", sich nicht verstehen, keinen Zugang zueinander haben.
    Unsere Tagesmutter geht sicher an vielen Stellen anders mit ihm um als wir - aber nicht so, dass wir es als "fremdartig" oder gar schädlich für unser Kind empfinden würden.


    Ist es sinnvoll, das ältere Kind in der Krippe/im Kiga zu haben, wenn man mit Baby zu Hause ist?


    Hier habe ich keine Erfahrungswerte. Persönlich stelle ich es mir entspannter vor, wenn sich das ältere Kind zumindest morgens in der Kita austoben kann.
    Wenn es ganz zuhause ist, du ihm aber trotzdem die Sozialkontakte bieten möchtest, hast du ja trotzdem das Stressproblem, mit beiden Kindern dann Punkt so und so beim Turnen, Schwimmen, Singen etc. zu sein.
    Die meisten Kindergärten haben doch auch etwas Spielraum bei den Bringzeiten. Vielleicht kann das einfach auch ein Kriterium sein bei der Kitawahl.


    Dass sehr viel - wenn nicht alles - mit der Qualität der Betreuung steht und fällt, ist mir sehr wohl bewusst. Genau daran scheitert es aber hier bei mir. Ich wohne in einer Landeshauptstadt, und hier gibt es 175 Kindertagesstätten, davon 36 in städtischer Trägerschaft betrieben. Hier ist alles dabei, von Montessori über Waldorf (kommt für mich überhaupt nicht in Frage), vom großen Stadt-Kiga mit hohem Ausländeranteil bis hin zur kleinen feinen privaten Elterninitiative.

    Ich muss noch etwas zu diesem Abschnitt sagen.
    Also erst mal zur Wahl: würde ich vom Kind abhängig machen. Ist dein Kind eher schüchtern, braucht erst mal eine feste Bezugsperson, muss sich orientieren, geht nicht gleich auf andere Kinder zu etc. - dann würde ich wohl eine Einrichtung suchen, in der es feste, kleine Gruppen gibt (also kein offenes Konzept).
    Ist dein Kind experimentierfreudig, hat kein Problem damit, sich gleich in eine Kindergruppe einzufinden, geht auf Erwachsene zu wenn es Hilfe braucht - dann ist auch eine größere Einrichtung mit einem offenen Konzept (d.h. keine festen Gruppen, sondern eher Projektgruppen, aber trotzdem feste Bezugspersonen, die dann aber halt nicht immer beim Kind sind, sondern evtl. grade in einer anderen Ecke der Einrichtugn bei einem Projekt beschäftigt - Bastelecke oder so) ok. Kinder können dort viel ausprobieren, ihren Interessen nachgehen - aber es muss zum Kind passen.
    (wobei ich insgesamt eher ein Kritiker des offenen KOnzeptes bin).
    Unserem Kind hat es gut getan, dass es eine kleine, feste Gruppe ist bei der Tagesmutter (2 Tagesmütter mit insgesamt 8 Kindern in einer eigenen kleinen Einrichtung - ähnlich einem Kinderladen).


    Und dann möchte ich noch anmerken: hier in Berlin z.B. gibt es sehr viele Elterninitiativen - die sind nicht alle "klein und fein", sondern einfach normal. Oft vom pädagogischen Konzept eher demokratisch bis antiautoritär orientiert. Schau bei Elterninitiative also eher genauer hin.
    Und dann kann ich's mir nicht verkneifen, aber ein hoher Ausländeranteil ist per se nichts schlechtes. Die bilinguale französisch-deutsche Elitekita hat auch einen hohen Ausländeranteil ;) . Und auch Kitas mit einem niedrigen Ausländeranteil können so viel mit den sozialen Problemen der deutschen Familien zu tun haben, dass sie kaum zu pädagogischer Arbeit oder Förderung kommen. Es hängt sehr viel von den EInrichtungen ab - wie wird was aufgefangen?
    Bei unserer Tagesmutter hat die HÄlfte der Kinder mindestens ein ausländisches Elternteil (die meisten 2) - und es hat für uns ÜBERHAUPT KEINE Auswirkungen, ist nicht mal ein Thema. Ich begreife die Eltern mit MIgrationshintergrund auch gar nicht als anders - wir bringen da morgens unsere Kinder hin, sagen uns hallo und der Rest liegt bei der Tagesmutter.
    Ich kann ganz ehrlich sagen, dass wir selbst gerade planen, aus diesem Stadtteil wegzuziehen. Der hohe Ausländeranteil spielt dabei (in unserer binationalen Familie) keine Rolle (sondern Nähe zum Arbeitsplatz). Aber wenn sich die Frage stellen würde, ob ich mein Kind hier zur Schule gebe, käme ich auch ins Überlegen. Wiederum ist es nicht ein Ausländeranteil, sondern vielmehr die Tatsache, dass in unserem Bezirk die Schulen so sehr mit Integrationsarbeit und sozialen Problemen beschäftigt (und überfordert) sind, dass z.T. "normaler" Unterricht schwierig ist. Trotzdem gibt es auch wiederum Schulen die exzelltene Arbeit leisten, es schaffen, Mittel und Personal zu akquirieren um besondere Bedürfnisse abzudecken udn dabei mehr und bessere Schulsozialarbeit und Projektarbeit machen als andere Schulen in "privilegierteren" Stadtteilen. Wenn die Einrichtung engagiert und qualifiziert ist hätte ich dann kein Problem, mein Kind dorthin zu geben. Später müssen sich alle mühsam ihre "interkulturellen Kompetenzen" als Schlüsselqualifikation für den Beruf erwerben - warum nicht schon gemeinsam interkulturell aufwachsen?

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, möchte aber gerne von uns berichten.
    Unser Großer ist mit 14 Monaten in die Krippe gegangen. Eine sehr kleine Einrichtung mit nur zwei Gruppe, sechs Betreuerinnen und riesigem Garten, nur eine Straße weiter. Als unsere Kleine auf die Welt kam, haben wir alles so gelassen. Ich bin zwar zu Hause, aber ich finde es total schön, auch Exklusivzeit mit dem Baby zu haben. Wir genießen das sehr, vor allem weil man beim zweiten Kind noch viel entspannter ist, ich jedenfalls. Dem Großen gefällt es, soweit man das sagen kann, sehr gut in der Krippe. Es ist sooo süß, wenn er mit seinen Freunden spielt oder von ihnen erzählt #herzen Einige der Kinder kannte er schon vom Pekip und es wohnen alle in der Nachbarschaft. Mittlerweile haben fast alle ein kleines Geschwisterchen und alle Großen sind in der Krippe geblieben. Ich wohne allerdings auch in einer Großstadt und hier ist es völlig unüblich drei Jahre zu Hause zu bleiben.
    Nachmittags machen wir dann auch häufig noch was zusammen. Ich glaube, er genießt den Kontakt mit anderen Kinderrn sehr und schaut sich auch vieles bei anderen Kindern ab, eher als bei Erwachsenen. Zum Beispiel gehen zwei größere Kinder schon auf die Toilette und alle Kleinen immer hinterher :D . Seitdem ist das bei uns auch großes Thema. Auch das Thema teilen. Sicher lernt er das auch mit der kleinen Schwester, aber er mochte noch nie abgeben, aber dafür anderen gerne alles wegnehmen. Es schadet sicher nicht, wenn er da bei anderen Kindern mal seine Erfahrungen macht. Da können wir Eltern uns wahrschenlich den Mund noch so fusselig reden, nichts geht über selbst gemachte Erfahrungen #freu
    Ungeachtet dessen denke ich nicht, dass er Schaden nehmen würde, wenn er nicht in die Krippe ginge. Ich denke, das muss jeder ganz für sich alleine entscheiden und für jede Familie gibt es da eine eigene passende Lösung. Wenn er nicht in die Krippe ginge, würden wir eben mehr privat organisieren, was hier nur schwierig wäre, da wie gesagt alle in der Krippe sind.


  • Woran macht Ihr Eure Meinung fest, ob Euer Kind nun schon "reif" für eine Fremdbetreuung ist?


    Bei uns war zuallererst ausschlaggebend, daß wir wieder beide arbeiten mussten. Es gab keine andere Option.
    Trotzdem hatte ich das Gefühl, daß meine Mädchen ab 20 Monaten einfach interessierter an "anderen Menschen/Kindern" waren und mehr Kontakt ausserhalb suchten.
    Dann leben wir hier auf dem Dorf und es gibt kaum Angebote für "ältere" Kinder, wie Turngruppen und ähnliches und die Spielplätze sind vormittags leer, weil alle Kinder ab 1 Jahr in die Krippe gehen. (Ist wahrscheinlich ein ostdeutsches Phänomen.) Somit kam die Fremdbetreuung in der Kindergruppe ihnen entgegen. Ich alleine konnte ihnen einfach nicht mehr gerecht werden.




    Ist es sinnvoll, das ältere Kind in der Krippe/im Kiga zu haben, wenn man mit Baby zu Hause ist?


    Für mich: Ja.
    Ich habe Frühaufsteherkinder und demzufolge frühs nie Streß pünktlich im Kindergarten zu sein. Bringzeiten von 6-9Uhr. (Mein Schulkind muss pünktlich sein, läuft deswegen aber auch jeden Tag, damit nicht alle wegen ihr hetzen müssen.)
    Mittagessen bekommen sie im KiGa und ich kann danach abholen, also 12Uhr oder erst ab 14:30Uhr.
    Das finde ich als Mutter mit Baby deutlich stressfreier, als wenn ich das ältere Kind daheim habe, bespaßen muss und jeden Tag noch was Ausgewogenes kochen soll. Mit Baby/Stillkind bin ich viel freier und weniger an Zeiten gebunden und koche auch nicht jeden Tag, sondern esse mal ein Müsli/Brötchen/etc.
    Die Kosten zwischen Ganztag- und Halbtagbetreuung nehmen sich auch nicht viel, so daß ich das KiGa-Angebot immer gerne genutzt habe.
    Frühs hatte ich Zeit für mich und Haushalt und ausgiebiges Babykuscheln, meine Große war im gewohnten Umfeld unter Kindern mit vielen Angeboten zum Lernen, Spielen, etc und nachmittags hatte ich ein ausgeglichenes Kleinkind, mit dem ich mich beschäftig habe und ein Baby, was nebenher lief und damit auch glücklich war :)

  • Zur Kitawahl- bin ja auch aus der Hauptstadt- einen Platz in einer guten Kita zu bekommen ist aber nicht immer ganz einfach. Es gibt aber viele richtig Gute. Wie unsere :D trotz (oder auch wegen?) hohem Ausländeranteil. Ich finde es ist echt Arbeit da eine gute rauszufischen, die dir und deinem Kind entspricht und dazu noch einen Platz hat.


    Kitatauglichkeit einschätzen finde ich schwierig, war bei uns auch kein Thema, weil ich ganz klar auch wieder arbeiten wollte und einfach auch nicht der Typ bin der den jeden Tag stundenlang mit dem Kind Ritterburg/Prinzessin/Eisenbahn spielen will und kann ohne völlig auszuflippen. da brauchte ich meinen Beruf als Ausgleich.


    Wo ich Hermine aber zustimmen möchte, ist dass es auch mein EIndruck ist, dass du eigentlich lieber zu Hause bleiben möchtest. Da bin ich auch der Meinung, dass es einem unter dreijährigen Kind absolut nicht schadet nicht in Kita zu gehen (ebenso aber auch nicht mit zwei in die Kita zu gehen). Ich glaube auch, dass es förderlich für einen guten Kitastart ist, dass die ELtern dem positiv gegenüberstehen. Wenn du also eher zu Hause bleiben magst und es finanziell geht lass dein Kind halt noch ein Jahr zu Hause.


    Zur Situation mit dem zweiten Kind: bei uns war es richtig gut, dass meine Ältere schon in der Kita war. Ich (und später mein Mann) habe die Exklusivzeit mit dem Baby total genossen und an den Nachmittagen wurde das Baby dann ins Tragetuch gepackt und eher Program für die Ältere gemacht. Kam mir total entgegen, weil ich mich schnell zwischen den Bedürfnissen des Bays und denen der zu der Zeit auch sehr anspruchsvollen älteren SChwester zerissen fühlte, was mich total gestresst hat und mir die Beziehung gerade zu der Älteren erschwert hat.

    Hagebutte,
    zwei Töchter 02/07, 07/09 und ein Sohn 3/13


    Das A klemmt, daher geht es hin und wieder verloren....

  • Mottenkugel: Falls die Großstadt, in der du lebst, Berlin ist, kannst du mir gerne ne PN schreiben. Ich kenne hier einige (gute und schlechte) Kitas und ich kenne auch Leute, die noch mehr gute (und schlechte) Kitas kennen (hab eine Weile in der Forschung in der Kleinkindpädagogik gearbeitet).
    Und für Stuttgart hätte ich vielleicht auch einen Tip parat, falls das die Großstadt sein sollte. :D