Vegetarisch Leben ---- kann ich meiner Familie trauen?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich habe mich vor über einem Jahr entschieden mich endlich rein vegetarisch zu ernähren. Zuvor war es auch größtenteils vegetarisch nur außerhalb gab es gelegentlich etwas fleischiges. Dies hatte ich jedoch satt und als ich in den ersten Monaten nach der Geburt meines Sohnes erfahren habe wie mein Körper auf Fleisch reagiert hab ich mich entschlossen damit Schluss zu machen. Und genauso habe ich auch für mein Kind mitentschieden, er wächst mit mir vegetarisch auf. Wenn wir außer Haus sind sorge ich schon immer dafür das wir nicht verhungern.


    Meine Familie (Mutter, Vater, Omas, Opas) machen mir jedoch seit dem ich die Sache mit der Ernährung so entschieden habe nicht gerade den Eindruck das das für sie in Ordnung ist wie wir das machen. Ehr wird sich immer mal noch etwas drüber lustig gemacht und nen blöder Spruch gebracht wie "...na los....mal ne Wurscht essen gehn...." ( und andere Wortlaute). Das könnte mich jedesmal auf die Palme bringen. Kann schon nix mehr zu sagen.


    Nun waren wir bei meiner Oma zu Besuch, der reichte bis zum Abendsnack..... wo ich doch zu Ohren bekam..... (sie wollte meinem Kind Würstchen in den Mund stecken- musste sie sogar körperlich davon abhalten) " .... ach komm...bei deiner Mutter zum Geburtstag haben wir im auch Wurst reingesteckt..."
    Das hat mich sehr entsetzt und zu tiefst enttäuscht das in der eigenen Familie man nicht toleriert wird. Ich verlang ja nicht mal das sie es verstehen. Noch war keine Möglichkeit meine mutter zur rede zu stellen.


    Kennt jemand ähnliche Situationen? Wie geht ihr damit um? Ob ich meiner Mutter vertauen kann und es nur so plump von meine Oma (so ist sie meist) einfach nur daher gesagt hat?

  • Ich kann verstehen, dass Dich das Verhalten Deiner Familie ärgert. Würde mir genauso gehen, wenn man meinen Kindern hinter meinem Rücken ständig Süßigkeiten in den Mund schieben würde.


    Allerdings denke ich, dass wenn es um fleischlose Ernährung geht, ich wahrscheinlich mein Kind früher oder später selber entscheiden lassen würde, ob es Fleich essen möchte oder nicht bzw. es wird sich sowieso irgendwann eine eigene Meinung dazu bilden (oder Deine übernehmen), aber das ist nochmal ein anderes Thema.


    ICh schätze mal, das Problem Deiner Familie (insbesondere der älteren Generation) ist die, dass sie Dich noch als "Fleischesserin" kennen und Deine Entscheidung wahrscheinlich noch als "Phase" abtun und nicht einsehen möchten, dass Du Dein Kind da "mitreinziehst" (bitte nicht falsch verstehen ;) )


    In jedem Fall würde ich mit Deiner Mutter sprechen und Deine Enttäuschung (Stichwort Vertrauen) formulieren. Und wenn es Dir so wichtig ist auch nochmal klar machen, worum es Dir geht und dass Du solche "Fütterungen" nicht mehr duldest.

  • Genau. #ja


    Hier wird es zwar ähnlich missbilligt wie bei dir, aber geduldet, weil klar ist, dass ich auf die Palme steigen würde, wenn sowas passiert. Wenn wir zu Besuch sind, gibt es manchmal Sojawürstchen und sowas. :)


    Du Arme. #knuddel Das ist echt ätzend.


    Ich war auch schon lange Vegetarierin, bevor ich ein Kind bekam (auch, als ich noch zuhause lebte, da wurde es auch missbilligt, dass ich keine toten Tiere essen will).

  • Ich bin seit mittlerweile *rechne* 20 Jahren Vegetarier und ernähre meiner Kinder zu Hause auch größtenteils vegetarisch. Es sei denn der Papa schmeißt ein Stück Fleisch in die Pfanne, das essen dann die Kinder mit. Ich kann es aus Ekel nicht zubereiten.
    Die Kinder essen aber auswärts auch Fleisch, wenn sie mögen. Das sollen und dürfen sie selbst entscheiden.


    Daher würde ich grundsätzlich dafür plädieren, dein Kind Fleisch essen zu lassen, wenn es ihm jemand anbietet und es das möchte.


    ABER:
    Die Art WIE deine Familie das macht ist unter aller Sau. Das Wort "reinstecken" schon allein geht gar nicht. Man kann dem Kind etwas anbieten, es probieren lassen, aber doch nicht reinstecken. Und erst Recht nicht, wenn die Mutter sich vehement dagegen ausspricht. Das hat im Prinzip gar nichts damit zu tun, was es ist. Das ist einfach übergriffig und eher ein soziales als ein Fleischproblem.

    www.blumenkinder.eu/shop <- Stoffwindeln, Stofftaschentücher, waschbare Monatshygiene, Urinierhilfen für Damen Laden in Usingen Eschbach.... Raben-Rabattcoupon: 2024

  • Ich hab das aufgegeben :(


    Mein Kind verweigert aber auch von sich aus Fleisch, das ihm die Verwandtschaft anbietet :D


    Ich finde es ganz schwierig, etwas so zu formulieren, dass es die Anbietenden nicht kränkt (also ich finde es moralisch besser, keine Tiere zu essen - aber sowas will man als Fleischesser natürlich nicht hören) und meine Position klar macht. Mittlerweile lehnt mein Kind wie gesagt von sich aus ab.
    Er hat auch einige Male angebotenes Fleisch gegessen, als es kleiner war, naja, das ist halt so gewesen.


    Wer meinem Kind allerdings etwas "reinstecken" möchte, den würde ich gar nicht erst mit ihm alleine lassen, egal, ob das Blutwurst oder Schokolade oder Erdbeeren sind.

    Viele Grüße von Iffebim


    (auch beim Stillen und unterwegs mit Shift-Taste ausgestattet #nägel )

    Einmal editiert, zuletzt von Iffebim ()

  • Ich vermute mal, dass deine Oma von der Generation ist, bei der Fleisch als Zeichen von Wohlstand, als gut und gesund galt und alles andere als Beilage taxiert wurde. Ich denke, sie hat es gut gemeint.


    "Reinstecken" finde ich allerdings 8I , egal bei welchem Nahrungsmittel.


    Wäre es denn für dich ok gewesen, wenn dein Kind das Würstchen selbst genommen hätte?

  • Ah, ich kenne diese Bedenken nur zu gut.


    Wir ernähren uns ja vegan (das Kleinchen allerdings vegetarisch), und es ist bei meiner Familie wirklich schwierig für mich, da mal für eine Sekunde aus der Küche zu gehen, wenn sie gerade Fleisch essen bzw. zubereiten.
    Ich traue ihnen einfach nicht. Kein Stück.
    Ich habe zwar keinerlei Anhaltunspunkte, aber die Vermutung, dass sie dem Kleinchen sogar schonmal Fleisch gegeben haben könnten, bekomme ich nicht los.
    Das liegt einfach daran, dass sie, nachdem ich mittlerweile knapp 8Jahre vegan lebe, es immernoch nicht verstanden und akzeptiert haben, dass ich keine Diskussionen mehr um diese Sache haben möchte.
    Ich habe so entschieden, lebe seit 8 Jahren danach, für mich ist das Normalität, unser Kind wächst in einer vegatrisch/veganen Familie auf, und da hat es einfach keine Diskussionen darum zu geben.
    Und trotzdem ist es bei JEDEM Besuch wieder Riesenthema. Umso nerviger, da noch 3 meiner Geschwister zu Hause leben, die allesamt der Meinung sind, dass es ihre Aufgabe ist, dafür zu sorgen, dass das Kleinchen "Gutes Essen" =Fleisch, tierische Produkte und Süßigkeiten zu Essen bekommt.
    ES NERVT SO!
    ES NERVT!


    Man, das kotzt mich so an (und der Ausdruck tut mir hier gerade kein bisschen leid).


    Ich kann also sehr gut verstehen, dass es dich aufbringt, dass sie deinem Sohn sogar vielleicht schon Fleisch gegeben haben könnten.
    Ich habe auch leider keinen Rat, und bin aufgrund oben geschilderter Erfahrungen meinerseits eher der pessimistischen Ansicht, dass sich dieses Verhalten niemals ändern wird (allenfalls abschwächen, was bei mir bisher leider auch nicht passiert ist).


    Hach, das tut mir leid für dich/euch.

  • Das trägt jetzt sicher nichts Konstruktives zum Thema bei, aber als ich das las musste ich denken, dass du vielleicht mal versuchen solltest der Oma eine vegetarische Wurst oder einen Tofubratling "reinzustecken". Natürlich unter vollem Körpereinsatz. "Hopp, jetzt iss, das ist fein!"


    Spaß beiseite, das Verhalten ist unmöglich. Meine Mutter lebt inzwischen sogar vegan, und weil meine Verwandtschaft da wenig Verständnis hat sagt sie inzwischen ihr Arzt habe ihr verordnet sich so zu ernähren. (Empfohlen wurde es ihr wegen Leberproblemen tatsächlich, weitgehend auf tierische Produkte zu verzichten.)
    Und hätte sie mich damals vegetarisch erzogen dann wäre das auch nicht respektiert worden, auch wenn ma mich eher bequatscht und emotional in Bedrängnis gebracht hätte, als mich festzuhalten. Hau mal ordentlich auf den Tisch, wenn sich das beim Gespräch mit deiner Mutter nicht als Missverständnis herausstellt.
    Und zu deinem Titel: Nein, anscheined kannst du deiner Familie da (leider) nicht trauen, denn es wurde ja versucht dem Kind eine Wurst reinzuzwängen, und ob es am Geburtstag schon mal vorkam ist da doch zweitrangig.

  • Ich lebe nichtvegetarisch, finde ich aber trotzdem, dass Wurst reinstrecken absolut daneben ist.


    Wenn ich über die Essgewohnheiten, -Vorschriften informiert bin, berücksichtige ich sie. Bei Veganer Ernährung bin ich dann nicht immer ganz im Bilde was geht, aber bewusst will ich es nicht ändern.


    Allerdings bei den Kinder der mir bekannten Veganer und vegetarischer Familien habe ich es relativ einfach: die Familien verbieten ihnen nicht auswärts auch tierische Produkte zu essen, so können sie selbst entscheiden, was sie bei uns zu sich nehmen. Ich würde sie aber natürlich nie nötigen ein Stück Fleisch oder Wurst zu probieren (so eie ich auch Obstverweigererkinder nicht nötige)

  • ICh bin keine Vegetarierin, aber die Art und Weise, etwas in den Mund zu stecken, ist nicht ok! Auch, dass es hinter deinem Rücken gemacht wird/wurde und dein Vertrauen missbraucht wird, ist unterirdisch.
    Hier war Sohn BLWKind und ich wollte nicht, dass ihm Essen in dne Mund gestopft wird. Da bin ich auch auf Empörung gestoßen, mir wurde vorgeworfen, cih würde ja die andern (Oma, Tanten) niedermachen und ihnen nichts zutrauen. Dabei hätten sie doch selsbt XY Kinder großgezogen und ich solle doch erst mal ein Kind groß bekommen...
    Ansosnten ist es völlig ok, dass du jetzt entscheidest, was dein Kind isst. Irgendwann wird es sich selbst entscheiden, was es wann isst. Und das ist ok, nur dass Du drauf warten kannst und deine Verwandtschaft eben nicht.

  • Lieben Dank für eure unterstützenden Worte. :) Fühl mich nun auch net mehr so allein mit der Situation.


    Habe ein Gespräch mit meiner Mutter geführt und es kam nix weltbewegendes bei raus. Es scheint wirklich an meiner Oma zu liegen, die da einfach ziemlich plump und unmöglich gehandelt und reagiert hat. Und meine Mutter hat mir gesagt das sie es versucht wie ich es möchte wenn der kleine ma länger zu Besuch ist. Jedoch kann es dort ja mal passieren das er sich vom Tisch selbst etwas nimmt. Erwischt er von selbst dann halt ne Wurst dann ist das nun mal so.
    Mir ist ja auch bewusst, das wenn er etwas älter wird und ich ihn nicht mehr so stark lenken kann mit der Ernährung, das ich akzeptieren sollte das er vielleicht dann auch mal fleischiges essen wird. Jedoch lernt das es zu Hause das nicht gibt.


    Tja ja Familie ist wohl die schwierigste Baustelle für Veränderungen. Machen wir das Beste daraus.
    Auch wenn einen das Thema immer wieder mal wütend macht.

  • Ich bin ernährungsmäßig ja irgendwie komisch - eigentlich omnivor, koche aber seit einiger Zeit nur vegan, snacke durchaus (noch) bio-milchprodukte, außerhalb esse ich vegetarisch...was mich da nervt, ist der gedankenlose Umgang mit Fleisch. Da wird einfach irgendwas gekauft und gefuttert. Wenn meine Kinder eine selbst geangelte Forelle probieren oder ein Stück Schinken vom regionalen extrem-Biometzger genießen, finde ich das akzeptabler als dieses "Iss was gescheites" aus Massentierhaltung. Grr, das regt mich echt auf.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann in der Beziehung nur raten, sich vorsorglich schon mal mit viel "ohm" #yoga zu wappnen.


    Ich bin zwar mit einer sehr umsichtigen und toleranten Familie gesegnet - das heisst für mich aber auch, dass ich ihren Lebensstil akzeptieren will/muss/soll.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, je lockerer man über so "Ausrutscher" (ich weiss, das ist es für Dich nicht, aber für die anderen evtl schon) hinweglacht, umso einfacher kann man später mal in Ruhe mit Oma reden und ihr die Gründe erklären. Meistens tut die sich dann auch leichter, Deine Wünsche zu respektieren.


    Und ja, ich finde Massentierhaltung auch inakzeptabel und Aldi-Leberkäse ist nicht gerade meine Lieblings-"Enkelverwöhnfood" - aber meine Schwiegereltern sind erwachsen und ich habe null Recht, ihre Prioritäten zu kritisieren oder gar Umerziehungsversuche zu starten. Ich mache zuhause, was ich gut finde und sie das, was sie gut finden - die Kinder lernen kennen, dass man unterschiedlich leben kann und werden daraus irgendwann die eigenen Schlüsse ziehen.


    Liebe Grüsse


    Talpa