Kind scheitert an der Eingangsstufe :-( Habt ihr Erfahrungen?!?

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  • Hallo ihr Lieben,


    eigentlich haben wir echt Glück gehabt: Jonas ist 2011 mit gerade 6 geworden in die flexible Eingangsstufe (1. & 2. Klasse zusammen) bei einer tollen, sehr auf die Kinder eingehenden, Lehrerin eingeschult wurden.
    Bereits nach den herbstferien haben wir usn dazu entschieden, für ihn die 3 jahre anzusetzen, da er doch noch sehr verspielt war, feinmotorisch nicht so fit und das System erst begreifen mußte. Er wurde aus dem erste Klasse-Programm rausgenommen und hat zur Festigung Vorschulübungen bekommen - soweit, sogut...


    Nach den Osterferien began er dann mit "echten" Erstie-Stoff. Jetzt ist er etwa auf dem Stand von einem echten Erstklässler, aber er hat sehr starke Schwierigkeiten mit der Konzentration. Er muß das Tempo anziehen, sonst schafft er den Stoff in den drei Jahren nicht...
    Die Aufgaben an sich stellen für ihn keine Schwierigkeiten dar, jedoch ist es ja ein sehr eigenverantwortliches Lernen mit individuellen Lehrplan ohne Vorgabe von Zeitfenster (klar - jedoch Kind soll es in seinem Tempo machen...), aber mein Mäuserich macht daher ein super schneckentempo, da er sich dauernd ablenken lässt (es ist durch die unterschiednlichen Themen auch viel Unruhe in der Klasse - da geht einer wegen einer Frage zur Lehrerin, dort spielt jemand etwas zur festigung des Themas...) - an sich foinde ich das System total gut aber Jonas scheitert durch das System in der Schule :(


    Ergotherapie hat leider nichts genützt - zu Hause klappt die Konzentration super...
    Er braucht halt einen "Pappkarton" zum Lernen...
    Ich habe schon einmal mit der Lehrerin w/ mehr Hausaufgaben gesprochen - er hatte diese bereits nach 5 Minuten fertig, aber sie sagte, dann muß er es auch mal in der Schule zeigen...


    Ich überlege jetzt, ob ich (in Absprache mit der Lehrerin) ihm Zeitfenster vorgebe und er ansonsten zu Hause "nacharbeiten" muß. Natürlich alles nur im Rahmen - ich will ihn ja nicht bestrafen...
    Alternativ überlege ich, ob ich evtl. für eine gewisse Zeit mit in die Klasse gehe, um ihn mehr an die Hand zu nehmen und die Bearbeitung des Lernplan zu erklären (die Klassenlehrerin ist zwar toll, jedoch mit 20 Schülern allein total überfordert... Zumal die Ersties noch mehr unterstützung brauchen...).


    Welche Erfahrungen habt ihr - kennt ihr das?


    Liebe Grüße
    Mellybrockenblick

    Liebe Grüße von Melly


    mit Ballfinder (*06/2005, m) & Malmaus (*07/2008, w)

  • Na, er hat ja dann noch 1,5 Jahre Zeit für die Schuleingangsphase.


    Was ist die Idee der Lehrerin dazu?
    Mit in die Klasse zu gehen halte ich für keine Option. Aber evtl. benötigt er mehr Struktur.
    Würde sich die Lehrerin auf einen Wochenplan für ihn einlassen? Damit wäre der Stoff eingeteilt.


    Muß er bestimmte Dinge "abgearbeitet" haben und schafft diese nicht, weil es keine Vorgaben gibt?
    Oder geht es vor allem darum, bestimmte Lernfortschritte gemacht zu haben?
    (Ich meine z.B. Addition und Subtraktion bis 20 kann man ja auch so lernen. Manchmal darf man aber erst weitergehen, wenn man die Arbeitshefte zu den Themen auch bearbeitet hat, egal ob verstanden oder nicht.)


    Du wirst mit der Lehrerin eine Lösung suchen müssen!

  • Hallo marisa,
    danke für die Antwort!


    Klar, er hat noch 1,5 Jahre - aber hat eben auch schon 1,5 Jahre um und hat das selbstorganisoierte Lernen noch nicht gelernt. Ich habe halt Sorge, dass er durch das Arbeitsverhalten den Stoff nicht schafft, da er dazu definitiv das Tempo anziehen muss. Er hat halt keinen eigenen Leistungsantrieb...


    Nächste Woche haben wir ein Elterngespräch - da werden wir eine Lösung finden müssen...
    Da die Schule noch nicht so lange die Eingangsstufe lebt und somit noch nicht auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen kann, hoffe ich hier auf Ideen.


    Jonas hat einen Plan (jeweils für Mathe & Deutsch) auf dem zu einem Themenkomplex die Aufgaben (mehrere Seiten im Arbeitsheft, Spiele & Vertiefungsübungen) zum Abstempeln sind. Diese bearbeiten die Kinder total selbständig und erst nachdem alles abgearbeitet ist, gehen sie zur Lehrerin - diese kontrolliert und gibt das nächste Thema. Dabei gibt es gar keine Zeitvorgaben, es ist also egal, ob es in 3 Tagen oder 3 Wochen abgearbeitet ist (grundsätlzich auch i.O. w/ des individuellen Lernthemas...).


    Bis zu den Weihnachtdsferien wußte ich auch noch nicht, woran das langsame Lerntempo lag - Schwierigkeiten mit dem Stoff oder Anlenkung. Daher hat Joni in den Weihnachtsferien ein Themenkomplex in Mathe bearbeitet (natürlich nur wenig - er hatte ja Ferien!! ;) ), damit ich da mal eine bessere Kontrolle habe (die unterlagen verbleiben immer in der Schule, nur Hausaufgaben kommen mit - eigneltich ja auch wirklich gut gelöst!) - also es liegt nicht am Stoff, aber selbst wenn die kleine SChwester neben ihm malt ist er schon abgelenkt...
    Für ihn es auch planerisches Handeln wirklich schwierig - da hatte ich heute nach der "Lesemamazeit" in der Schule wieder die Erfahrung: Alle waren schon am Arbeiten, aber Joni wußte nicht was. Da ich noch da war, fragte ich ihn, was der näcshte Punkt auf seinem Plan sei - er wußte nicht, was das ist - ich bat ihn, zu fragen - es stellte sich heraus, dass er es gestern schon gemacht hatte, nur vergessen hatte, abzustempeln - dann wieder: was ist das nächste - wieder "keine Ahnung" - also wieder "frag doch bitte" - aber dann hatte er eine Aufgabe, ich bin gefahren und er hat den Themenkomplex inkl. Test heute abgehakt :-). In diesen fünf Minuten standen schon zehn Kinder bei der Lehrerin an, um ihre Themen zu besprechen - puh, ich möchte nicht tauschen...
    Ein anderetr Junge aus der Klasse war mit einem Arbeitsheft fertig und die Mutter meinte: DAnn kannst Du morgen ganz stolz zur Lehrerin gehen und das nächste Arbeitsheft holen. Darauf er: Ich tue lieber so, als ob ich noch arbeite... - und das klappte dann wohl auch?!?


    Kennt ihr Spiele, Übungen o.ä., mit denen ich Arbeitsorganisation mit Joni üben kann - zu Hause halte ich ihn schon dazu an, muß aber schon trotzdem hinterher sein...
    Wie gesagt Ergo in einer Kleingruppe hat nicht so viel gebracht...


    Ansonsten geht mein Gedanke auch in Richtung feste Zeitvorgaben (natürlich in Absprache mit der Lehrerin) - ich denke ein Wochenplan wäre toll - der ist überschaubar!


    Ich denke, dass ich mit der Lehrerin sehr gut reden kann - sie ist sehr am wohlergehen der Schüler interessiert und kann sie auch gut einschätzen...


    LG

    Liebe Grüße von Melly


    mit Ballfinder (*06/2005, m) & Malmaus (*07/2008, w)

  • Bei manchen Kindern, denen es schwer fällt sich das Pensum selber einzuteilen, helfen auch Tagespläne.
    Toll, dass ihr gut im Kontakt seid mit der Lehrerin.

  • Du hast mir in meinem ADS Beitrag geantwortet. Mit meinem kleinen Sohn ist es so wie bei euch.


    Also meinem Sohn ist es "egal" ober das Wochenpensum oder Tagespensum nicht schafft. Er schafft es meist nämlich nicht. Wenn 3 Aufgaben für den TAg drin stehen ( wo andere 5 schaffen) dann schafft er 1 oder eine halbe Sache. Und so geht das jeden Tag. Nacharbeiten tut er nicht, sondern die nächsten Woche geht es dann so weiter.
    Aber auch ständiges erinnern der Lehrerin bringt nicht den Erfolg. Er spielt und träumt. Nur weiß ich nicht, ob er sich nur nicht konzentrieren kann, oder ob er vielleicht überfordert ist und daher träumt und spielt. Die Lehrerin hat auch keine Ideen mehr. :( Leider fehlt auch die Übung und dadurch der Automatismus. Wenn er nur alle 2-3 Tage Mathe oder Deutsch macht, ist klar, dass er dann wieder überfordert ist mit den Aufgaben und dann nur so wenig schafft. :( Ein Kreislauf.

  • Vielleicht könnt Ihr in der Klasse einen besseren Sitzplatz für ihn suchen, wo er weniger sieht, was die anderen machen. Evtl in Kombi mit einem Gehörschutz für die ruhigen Arbeitsphasen?


    Es klingt aber eher danach, als wäre das Konzept schlichtweg mies umgesetzt, wenn ein Kind nach 1,5 Jahren das noch nicht gelernt hat.


    In einer Schule, die ich kenne, lernen das sogar Kinder mit Lernbehinderungen, also glaub ich eher, daß die Lehrerin vielleicht für ihn die falsche ist.

  • Ich habe keine Erfahrung mit dieser Art des Lernens (Tochter geht in eine eher "klassische" Grundschule), aber wenn ein Kind Probleme mit der Sebstorganisation hat, dann verstehe ich nicht, wie die Lehrerin das so lange laufen lassen kann. #weissnicht
    Vielleicht braucht dein Sohn eben mehr Anleitung und Struktur. Von einer guten Schule würde ich erwarten, dass sie dann das Konzept durchbricht und Hilfestellung gibt.

  • Vielen Dank für eure guten Ideen!!


    Ich habe mir auch schon ein paar für das Elterngespräch notiert!


    Tja, ich glaube, die Lehrerin wußte bis heute noch nicht, ob bei Joni das langsame Tempo am Stoff oder der Konzentration liegt - sie ist der absolut richtigen Auffassung, dass Kinder unterschiedliche Lerntempos haben und entsprechend gefördert werden müssen. Sie hat ihn z.B: mit dem Sitzplatz näher zu sich rangeholt, damit er schneller fragen kann - Nachteil ist allerdings dabei, dass er jetzt direkt neben der "Ich-habe-eine-Frage-Schlange" lernen muss. Sie ist halt auch der Auffassung, dass in diesem System die "unrihigen" Kinder einfach mehr Bewegung bekommen und bei "Frontalunterricht" stärlker leidern müßten...


    Ich bin mir jetzt eigentlich sicher, dass es an der KOnzentration & Impulsivität liegt - werde nächste Woche mal einen termin beim KiA machen (sehr toller Arzt!!) und evtl,. SPZ, Psychologen o.ä. besuchen...


    Die Lehrerin nimmt die Kinder eben "wie sie sind" - ganz ohne Druck - aber ich glaube, eben diesen braucht mein Großer und ich bin da eben "nur" die Mama... #schäm

    Liebe Grüße von Melly


    mit Ballfinder (*06/2005, m) & Malmaus (*07/2008, w)

  • Wir sind nicht in einer solchen Schule und ich haben 3 Kinder. Die ersten Beiden sind super selbst organisiert und lernen weil sie einen inneren Drang dazu haben, sie wären sehr gut mit einem solche Konzept klargekommen. Die Erste hatte schon Probleme mit dem langsamen Tempo der Klasse mit zu halten, war aber trotzdem da gut aufgehoben.


    Aber jetzt ist Kind 3 in der Schule und der ist ein Träumer und er würde nichts absolut nicht von alleine machen, nicht weil er faul ist sondern diesen inneren Drang hat. Jetzt erkenne ich den Vorteil von den "normalen" Unterricht und ich bin total erstaunt wie gut er sich entwickelt. Ich denke es gibt Kinder die eine Klare Anleitung und Regelmäßigkeit brauchen.Was mir auch aufgefallen ist, wie wichtig es für ihn ist zu sehen was können die Anderen, dass hat ihn immer motiviert. Mein Sohn hatte auch sehr starke Probleme mit Konzentration, die haben sich fast aufgelöst Er hat ein klares Ziel vor Augen, was alle zu erfüllen haben und er arbeitet an seine Sachen bis sie fertig sind, weil am nächten Tag Alle die vorlegen müssen. Ich möchte jetzt nicht sagen das wird alles besser und löst sich auf, aber wenn ich das so lese was die Kinder alles selber machen müssen, er wäre total überfordert gewesen.

  • Na ja vielleicht kannst Du ja das Wort Druck durch Struktur ersetzen. Das was Du beschreibst klingt sehr danach, dass Dein Sohn sehr viel Struktur braucht!

  • meine Kinder waren ja auch in einer Flexklasse und da gab es grundsätzlich einen Stapel Aufgaben zum bearbeiten in Eigenregie
    ABER, das war schon in einem vorgegebenen Zeitfenster - für die Erstklässler einen Plan je Woche, für die Zweitklässler ging es über 14 Tage
    auf das individuelle Arbeitstempo wurde trotzdem Rücksicht genommen
    ganz am Anfang hatten alle gleichviele Aufgaben, dann wurde ziemlich gut differenziert - wer schnell war, kriegte mehr/kompliziertere Aufgaben, wer die Aufgaben verstand und nur mit dem Schreibtempo hing, kriegte eben schwierigere Aufgaben und dafür weniger, die langsamen/verträumten Kinder nur die Grundaufgaben und nicht mehr
    für alle im/oberhalb Mittelfeld gab es freiwillige Zusatzaufgaben, die aber erst bearbeitet werden durften, wenn die anderen alle fertig waren


    was du schreibst, klingt für mich nach einer etwas wenig strukturierten Form von Arbeitsplänen - wie sollen denn die Kinder eigenverantwortliches Lernen lernen, wenn es so gar keinen zeitlichen Rahmen gibt? Zeit einteilen gehört doch auch dazu #weissnicht


    und ich kenne die Freiarbeitszeiten in der Flexklasse auch als eine sehr ruhige und konzentrierte Zeit
    die Lehrerin bzw. andere Helfer (Sonderpädagogen, FSJler, Eltern) gingen eher zu den Kindern hin, die eine Frage hatten, damit nicht so viel Unruhe entstand

    Liebe Grüße,
    Tine und die Muckelmäuse (7/98 und 9/02)


    ...ich flog in dein Licht...

  • Unsere Tochter geht zur klassischen Grundschule, aber die Klassenlehrerin (die nun leider, leider langfristig ausfällt) hat es ähnlich aufgebaut, wie du es beschreibst. Viel Eigenverantwortung, viele Möglichkeiten, kein erzwungenes Stillsitzen und kein "jeder macht dasselbe".
    Dass das Unruhe mit sich bringt (Unruhe = keine absolute Stille) ist klar.


    Es gab bei uns einen Platz zum Konzentrieren, quasi den "Pappkarton": Einen Tisch mit Stuhl in einer Nische im Flur. Nicht als Strafplatz sondern als Angebot: Wenn es dir in der Klasse zu unruhig ist (weil manche Gruppenarbeit machen und dabei reden, andere herumlaufen, die nächsten etwas spielen ...), darfst du an diesen Platz gehen.
    Dort war dann nicht viel Ablenkung, bloß ein einzelnes Bild - fertig.
    Das wurde sehr gut angenommen und ist ganz einfach durchzuführen. Vielleicht gefällt der Lehrerin die Idee ja?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • so, jetzt hatten wir gerade das Elterngespräch und tja, was soll ich sagen - alle Sorgen haben sich in Luft aufgelöst!!


    Die Lehrerin hat ihn in der Schule etwas gebremst... Er war ja etwas weiter als die ersties, da er schon nach den Osterferien mit dem Erstklassenstoff (vorher Vorschulstoff) angefangen hat, jetzt soll er einfach etwas "warten" (also andere Themen bearbeiten), damit er mit den starken Ersties weitermachen kann und nicht mehr diese "Einzelkämpfersituation" erlebt. Finde ich total plausibel und kann damit gut leben.
    Sie ist total zufrieden mit seiner Entwicklung (klar ist er impulsiv und teilweise "schusselig" - aber das findet sie auch einfach so liebenswert an ihm (wir ja auch #love ))


    Ich bin total überrascht, dass ich das soooo falsch eingeschätzt habe - wär wohl vorher mal ein gespräch nötig gewesen... #pfeif


    So - glücklich bin ich #banane

    Liebe Grüße von Melly


    mit Ballfinder (*06/2005, m) & Malmaus (*07/2008, w)