Schularztuntersuchung "nicht bestanden"

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  • ich finde ja, dass eigentlich die schule zum buchstaben und zahlen lernen da ist. und möglicherweise ist es für ein kind wirklich wichtiger, ausgiebig asseln und moos beobachtet zu haben als die farben benennen zu können.


    ich kann mir vorstellen, dass viele kinder weder farben noch buchstaben noch zahlen kennen, weil sie vor allem fernsehen und als spielzeug ausschließlich buntes, blinkendes dudel-zeug haben und sich keiner mit ihnen beschäftigt. von daher ist es sicher auch gerechtfertigt, solche dinge zu überprüfen. aber ein kind, dass alleine mehrere stationen bus fährt, sich selbst verpflegt und sich in der natur/draußen bewegt ist doch fit?


    ich würde da jetzt auch nicht voll einsteigen in eine förderung (ich würde auch keine vorschulhefte oder farben-lern-bücher besorgen), sondern eher versuchen sinnvolle situationen zu finden, in denen farben/zahlen etc. eine rolle spielen (kuchen backen, zutaten abwiegen/abzählen lassen, mal einen schönen obstteller herrichten (regenbogen aus obst, spiesse mit "einfarbigem" obst...) ketten fädeln mit bunten holzperlen oder gefärbten nudeln, bei "frau liebe" gibts ganz schöne anregungen für farbspielereien drinnen und draußen, schau mal unter "kinderkram" und "montessori"...


    für bücher hab ich noch eine idee: es gibt so eine serie, da hat ein fotograf so ganz tolle landschaften zusammengestellt (mit spielzeugautos, haarnadeln, münzen, schrauben... so zusammengestellt, dass man es erst bei ganz genauem hinschauen erkennt. drunter stehen (ich glaube in reimform?) suchaufträge (wo liegen drei nadeln, wer findet das pferd). ist vielleicht für sie interessanter als die üblichen wimmelbücher. wenn du magst schau ich mal wie das heißt, bekomme es gerade nicht in den kopf...

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Ich lese diesen Thread die ganze Zeit mit und fühle mich stalkerhaft, wenn ich nicht mal einen Gruß da lasse. Solche Beiträge machen das rabenforum wertvoll finde ich.
    Hilfe suchen...in Beschreibungen etwas anderes kennen lernen....Tipps annehmen...aber auch das eigene Leben/Kind sein lassen, wie es ist. Richtig schön!


    So geht's mir auch schon die ganze Zeit, ich freue mich schon immer auf hagendeels Antworten. #blume

    warum wünschen sich heute eigentlich so viele Leute, daß die Kinder schon vieles können, wenn sie zur Schule kommen? So eine Schule ist doch auch ein bißchen eine Lebensschule; Mensch, heute wird so viel Druck aufgebaut, schon vor der Einschulung!

    Weil der Lehrplan für sowas leider oft keine Zeit mehr vorsieht. :S

    LG von Sosh - dem weiblichen Viertel unserer Familie #yoga

  • Bei uns war das Thema Vorschule auch immer wieder Streitpunkt im Waldkindergarten! Am Ende haben die Kinder, auf Drängen der Eltern, im Schutzraum gehockt und Kopien ausgefüllt. :wacko: Das war sehr suboptimal, denn ich finde, dass Vorschulstoff sehr sehr gut in den Alltag eingebunden werden kann.


    Hast du da mal die Möglichkeit das anzusprechen?


    Wird sie denn auf eine ganz normale staatliche Regelgrundschule gehen?


    Die Selbständigkeit deiner Tochter ist eine Fähigkeit, die kaum bis eigentlich gar nicht in dieser Untersuchung Thema ist, von daher wäre ich erstmal sehr entspannt, da sie dort mächtig weit ist und das in der Schule sehr gut gebrauchen können wird.


    Ich würde auch die Schule drauf schauen lassen, denn die haben ja nun mal das letzte Wort.


    Den Trend, eigentlich alles vor der ersten Klasse zu können, finde ich gruselig. Es müsste einfach mehr Raum und Individualität für die Kinder geschaffen werden, anstatt alles einfach nur immer weiter nach vorne zu verschieben.

  • An die Bücher die Braten meint, hatte ich auch schon gedacht.
    Sie heißen Ich sehe was.
    Mein Sohn mag sie sehr gerne und ich finde es auch nicht so einfach da etwas zu finden.


    Ich finde es schön, dass du es abklärst, aber dabei enspannt bleibst. :)

  • Mich verblüfft deine Tochter etwas hagendeel, da ICH ein derart selbständiges Kind in dem Alter in meinem bisherigen Leben noch nicht gesehen habe. Also so in Verwandtschaft, Bekanntschaft und Freundeskreis der Kinder. Meine 2. Tochter finde ich in deinen Beschreibungen mit dem draußen so vertieft spielen sehr wieder. Wir mussten auch 2x zur Vorschuluntersuchung. #pfeif Beim 1. Mal "wußte" sie auch nix und sollte sonderwerweißwas für ne Förderung bekommen. Ich war damals total platt und musste das sacken lassen und hab erstmal das Gespräch mit den Kindergärtnerinnen gesucht. Die haben mich damals mit großen Augen angeguckt und gemeint, sie wäre doch total normal entwickelt. Zum KiA bin ich auch und hab nochmal gucken lassen wegen hören und sehen und so. Alles gut gewesen. Der KiA hat nochmal kurz paar Sächelchen gemacht mit ihr, die auch in der Vorsorgeuntersuchung dran waren und sie konnte sie ganz prima.


    Ich hab mich dann mit ihr nochmal hingesetzt und in Ruhe geredet. Sie zu der Untersuchung befragt und gefragt, wie nett die Ärztin war und so weiter. Dabei kam dann raus, dann die Ärztin ihr gegenüber wohl ziemlich unwirsch war und sie total eingeschüchtert war und ANGST vor der Dame hatte. Na prima. Bei der 2. Untersuchung habe ich drauf bestanden, sie zu begleiten und hab mich einfach still in eine Ecke gesetzt. Sie hat mich ein paar Mal fragend angesehen, als die Schwester dort was mit ihr machen wollte und hat sich quasi rückversichert, dass das ok geht und dann ging das völlig problemlos von statten.


    Die Ärztin hat mir dann noch nen tollen Vortrag gehalten, wie schön wir das doch geübt hätten und schon längst hätten üben sollen und E. damit jetzt ja doch schulreif wäre. Ich hab ihr dann mitgeteilt, dass wir gar nix geübt hätten und das E. das Alles selbstverständlich auch bei der 1. Untersuchung schon konnte und habe ihr die Untersuchung beschrieben, wie E. sie erlebt hatte. Da war sie erst kurz still und hat dann recht schnell das Thema gewechselt.


    Zur Schuluntersuchung - also direkt in der Schule waren wir trotzdem regulär und die konnten da auch nix auffälliges feststellen. #weissnicht Das hing echt nur an der untersuchenden Ärztin.


    Also guck einfach mal, was sie schon kann und was nicht. Versuch sie im Alltag bissel einzubinden - sag ihr, du BRAUCHST jetzt aber mal ihre Hilfe. ;)

    Alles, was einmal war, ist immer noch. Nur in einer anderen Form. (Hopi-Weisheit)



  • Hallo hagendeel,
    jetzt ist mir noch was eingefallen... Gibt es an Eurer Grundschule eventuell Integrationsklassen, die "vollgemacht" werden müssen?


    An unserer Sprengelschule wurden vor kurzem erst "Kooperationsklassen" eingerichtet... (Ich glaube, so heißt das bei uns.) Und schwupps war unser Nachbarskind wegen schlechter Feinmotorik und undeutlicher Aussprache ein Integrationskind. Auf die Förderschule würde manein Kind deswegen natürlich nicht schicken, aber die soundsovielen Integrationsplätze pro Klasse müssen ja vergeben werden - und je weniger beeinträchtigt die Kinder sind, die die Plätze bekommen, desto angenehmer für die Schule. Die "echten" Förderkinder kann man ja immer noch an die Förderschule weitergeben, jedenfalls hier...


    Was ist denn jetzt an Maßnahmen seitens Eurer Schule angedacht, wenn sie dass alles als so förderbedürftig einstufen?


    lG
    Tigerauge

  • Hallo hagendeel,
    jetzt ist mir noch was eingefallen... Gibt es an Eurer Grundschule eventuell Integrationsklassen, die "vollgemacht" werden müssen?


    An unserer Sprengelschule wurden vor kurzem erst "Kooperationsklassen" eingerichtet... (Ich glaube, so heißt das bei uns.) Und schwupps war unser Nachbarskind wegen schlechter Feinmotorik und undeutlicher Aussprache ein Integrationskind. Auf die Förderschule würde manein Kind deswegen natürlich nicht schicken, aber die soundsovielen Integrationsplätze pro Klasse müssen ja vergeben werden - und je weniger beeinträchtigt die Kinder sind, die die Plätze bekommen, desto angenehmer für die Schule. Die "echten" Förderkinder kann man ja immer noch an die Förderschule weitergeben, jedenfalls hier...


    Was ist denn jetzt an Maßnahmen seitens Eurer Schule angedacht, wenn sie dass alles als so förderbedürftig einstufen?


    Ich muss ehrlich sagen, ich finde das ist eine ziemliche Unterstellung gegenüber der Schule. Überhaupt finde ich die Anti-Förderungswahn Stimmung hier im Thread ein bisschen bedenklich. Nicht weil ich Förderungswahn so toll finde (finde ich nicht) sondern weil ich finde, dass es die Ausgangssituation verzerrt.


    Es geht doch darum, dass das Kind nur vier Farben zuordnen kann, keine Buchstaben kennt und Probleme hat, Mengen zuzuordnen. Ich denke die Idee bei solchen Tests ist, dass es um Sachen geht die ein normal intelligentes Kind, das in einer Gesellschaft aufwächst, in der es viel von Buchstaben und Zahlen umgeben ist, Zugang zu Malsachen und Büchern hat, etc. eigentlich mitbekommt, also nichts was man speziell üben müsste. Wenn das nicht so ist, dann kann es natürlich sein, dass sich das Kind nicht für Farben interessiert. Wenn das nur einen Bereich betrifft würde ich mir da auch keine großen Gedanken machen. Aber wenn es so geballt auftritt, dann finde ich es schon angebracht mal drüber nachzudenken.


    ICh finde es klingt toll, was deine Tochter schon alles selbst kann ABER ich finde schon dass ein ziemlicher Unterschied ist zwischen selbst Bus fahren und Mengen einschätzen - das gleicht sich nicht aus weil doch sehr unterschiedliche Fähigkeiten dahinterstehen. Das ist was anderes wenn das Kind zwar keine Farben zuordnen kann aber 20 Laubbäume oder keine Buchstaben erkennt aber Fahnen oder so was. Das sind dann ähnliche Fähigkeiten, die sich unterschiedlich ausdrücken.


    Ich würde jetzt nicht unbedingt verstärkt üben, aber mir schon verstärkt Gedanken über die dahinter liegenden Fähigkeiten machen. Kann deine Tochter zum BEispiel mehr und weniger zuverlässig erkennen, entscheiden ob vier teller ausreichen für vier menschen, formen wiedererkennen und zuordnen? Wenn du dir da nicht sicher bist würde ich das auf jeden Fall abklären lassen, schon um ihr im Fall einer Teilleistungsstörung die Misserfolge bei Schulbeginn zu ersparen!

  • Hallo ihr alle,


    vielen Dank für eure vielen Antworten, das hilft mir sehr - die ganzen Vorschläge, Ideen, Einschätzungen.


    Ich fang mal "hinten" an:


    Tigerauge: Du hast völlig recht, Bus fahren (was sie ja auch nicht "einfach so" konnte, sondern was wir mindestens ein halbes Jahr aktiv geübt haben - sie kann auch nicht überall Bus fahren, sondern nur die eine Strecke, die sie kennt) und Mengen zuordnen sind zwei völlig verschiedene Dinger. Und nein, sie kann nicht zuverlässsig 6 Teller auf den Tisch stellen, wenn 6 Personen bei uns essen - dabei kommt sie durcheinander. Bei zwei Personen (sie und ihr Bruder, sie und ihr Teddy, wer auch immer) kann sie es anscheinend (meinte mein Mann), muss aber überlegen, kommt dann manchmal mit einem 3. Teller, stellt den dann aber alleine wieder weg. Buchstaben erkennt sie bisher jedenfalls nicht, auch nicht von ihrem Namen. Beim Busfahren orientiert sie sich nicht an den Haltestellenschildern, sondern erkennt die "richtigen" Häuser,wenn sie aus dem Fenster guckt.


    Dass hier im Thread eine Anti-Förderungswahn-Stimmung herrscht - so hatte ich das nicht gelesen, ich habe ja so viele "Bildungstipps" bekommen, Buchtipps, Spieltipps, viele haben doch eher ihr Unverständnis geäußert, dass ich das Problem zum einen bisher gar nicht mitgekriegt habe und zum anderen im Alltag bisher nix eingebaut habe, wo ich das hätte zwanglos üben können. Sehr viele haben doch geschrieben, dass sie selbst das bei ihren Kindern ganz selbstverständlich tun. Ich selbst habe dazu ja auch geschrieben, dass ich denke, dass ich das versäumt / nicht im Blick gehabt habe.


    Sie wird hier auf die ganz normale Grundschule um die Ecke gehen, und ja, da gibt es eine I-Klasse. Allerdings möchhte sie natürlich mit ihrer besten Freundin zusammen in eine Klasse kommen - vor den Sommerferien soll es den 1. Elternabend geben, da wird die Klassenverteilung dann ja auch klar sein. Zurückgestellt werden kann sie definitiv nicht, da zu alt - würde ich auch nicht wollen.


    Die Schulärztin erwartet einen Besuch beim Kinderarzt mit Überweisung für einen Kinderpsychologen, der testen soll, ob es Anzeichen dafür gibt, dass sie eine Teilleistungsstörung (Rechnen, Lesen/Schreiben) hat. Der Psychologe soll dann entscheiden, ob sie irgendeine Fördermaßnahme bekommen soll. Der Termin beim Kiarzt ist vereinbart, Ende Januar.


    @ Ditta: Wie die Schularztuntersuchung ablief - keine Ahnung, sie haat ssich da nicht weiter zu geäußert. Angst hatte sie aber wohl nicht vor der Ärztin, das hätte sie schon erzählt, denke ich.


    Wie das bei euch lief - ist ja gut, dass ihr da nochmal nachgehakt habt.


    Tehanu und Braten: Daanke für den Buchtipp mit den Suchfotos! Darum werde ich mich mal kümmern.Und danke für den Link zu "Frau Liebe" - das sieht super aus, in der Tat.


    Bremag: Die Waldkita meiner Tochter finde ich nett, weil die erzieherinnen dort superlieb sind - aber inder Tat machen sie wohl nicht so viel klassische Vorschularbeit, wir kennen auch Familien, die ihre Kinder deshalb dort aucch nicht angemeldet haben. Bei uns ist es halt die nächste Kita um die Ecke quasi, das war für mich ausschlaggebender. Unser unge war dort auch, war dann aber in der "richtigen" Vorschulklasse2 der Grundschule (weil seine beiden besten Kumpel aus der Kita dothin wechselten, war er eben auch da, bei unserer Tochter bleiben ihre Lieblingsfreundinnen bis zur Einschulung in der Kita, deshalb haben wir das bei ihr anders gemacht). In der Vorschulklasse meines Sohnes haben sie aber auch überwiegend gespieelt, der Vorteil dort war, dass die kinder dann eben sschon das Schulgebäude und den Rhythmus eines Schultages kannten, das Vorschulklassenzimmer sah allerdings voll kindergartenartig aus (Bauecke, Puppenecke usw.) und wurde von einem Sotzialpädagogenteam geleitet, die haben das Schwergewicht eigentlich auch auf dem sozialen Lernen gehabt. Kopien hat er dort jedenfalls nicht ausgefüllt, aber malblöcke, Scheren usw. hatten sie.


    Und ja, mir kommt das oft auch so vor: Die Dinge, die ich noch selbstverständlich in der 1. klasse gelernt habe (Zahlen, Buchstaben) werden heute schon voraussgesetzt, sind der Vorschullernstoff.


    @sileca : Danke für den Zeitschriftentipp - auch das werde ich nir mal ansehen. Wahnsinn, das dein Sohn die Buchstabe quasi im Vorbeigehen gelernt hat, habt ihr dazu nix erklärt? Ob Töchterchen das packen würde, ich denk mal nicht.


    @Milch und Schokolade: Nein, wir wohnen nicht auf dem Land, sondern glücklicherweise in einer größeren Stadt. Mann und ich haben beide kein Auto, ich habe auch keinen Führerschien und möchte keinesfalls einen machen, auf dem Land wäre ich deshalb verloren. Die Waldkita gibt es hier im recht großen Stadtforst, die haben dort ihren eigenen, wie ich finde großen Bereich. Wir wohnen recht städtisch, haben aber 20 min von unserer Wohnung entfernt einen Kleingarten gepachtet. Und diese Kleingartenkolonie finde ich klasse: Gar kein Übergewicht von pingeligen Renterpaaren, die ihren Rasen trimmen, sondern viele griechische, serbische, polnische .... Familien, die ihr Gemüse selbst anbauen, in fast jeder Parzelle Kinder, Katzen, eine Frau hält sogar Hühner ... das ist schon schön dort. Und in der Nähe unserer Wohnung gibts zwei Parks, einen kleinen ganz in der Nähe (mit Spielplatz) und einen größeren, so ca. 15 min Weg dorthin, mit großem Spielpaltz, Fußballplatz, Enenteich, viel Möglichkeiten zum Verstecken spielen usw.. für uns ist es gut wie wir wohnen: In der Stadt, aber mit viel Möglichkeiten zum draußen Spielen.


    Hagendeel

    2 Mal editiert, zuletzt von hagendeel ()

  • ich kann nicht mit den Grundschulen von früher vergleichen, da ich die Grundschule nicht in D besucht habe, aber ich hab die Hefte der Mutter meines Mannes gesehen und seine Hefte aus der 2. Klasse oder so, ganz ehrlich - das Niveau haben die Kinder hier in der 2. Klasse nie und nimmer.
    Fehlerfrei, sauber, ordentlich - J. hat dagegen zig lose Zettel und Mappen und Blätter und Hefter und ist immer noch weit davon entfernt, die Rechtschreibung zu beherrschen und der Rest der Klasse ebenfalls. Und das in der 3. Klasse...
    Und hier geht es ja eigentlich nicht darum, daß die Kinder Zahlen und Buchstaben schreiben können, das lernen sie in der 1. schon noch - es geht um die Mengenzuordnung. Nicht um "ich kann den Buchstaben schreiben", auch nicht um "ich kann Ziffern zu einer größeren Zahl zusammensetzen", aber um die Zuordnung "fünf ist mehr als drei", "ich kann vier Teller nicht sechs Personen geben", "das ist ein a, das kommt in meinem Namen auch vor". Das können imho auch Menschen, die Analphabeten sind und nie die Schule besucht haben. Mengen- Formen- und Farberkennung sind imho elementare Fähigkeiten, die quasi "von selbst" gelernt werden - das hat, finde ich, weder was mit Förderwahn noch mit gestiegenen Schulanforderungen zu tun,
    Wenn das Kind sich da schwer tut und das wirklich grundsätzlich und nicht nur bei der Untersuchung, die schon mal schief laufen könnte - klar sollte man da hingucken und das passiert jetzt ja auch.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Er hat die Buchstaben und das zugehörige Bild immer mal wieder angesehen. Manchmal hat er danach gefragt. Dann haben wir z. B. erklärt "Das ist ein P wie Pirat". "Gelernt" würde ich das nicht nennen. Durch das Plakat hat er sich einfach für die Buchstaben interessiert. Manche hat er sich gemerkt, andere nicht. Kam auch immer darauf an, wie wichtig ihm das war. Er hat auf jeden Fall bald festgestellt, das Feuerwehr mit "F" und Polizei mit "P" beginnt.


    Ich habe ansonsten keine Frühförderung betrieben. Die Hefte haben wir meist zu langweiligen Familienfeiern oder ähnlichem mitgenommen. Daheim hat er sich auch eher für Fußball oder Legos interessiert. Allerdings lief bei uns im Kindergarten für die Schulanfänger ein großes Programm (fand ich manchmal fast zu übertrieben).


    Farben und Mengen finde ich persönlich wichtiger als Buchstaben. Die werden ja einzeln in der Schule besprochen. Vielleicht kannst du deine Tochter und die weiteren Kinder ja für Brettspiele begeistern.

  • Hallo Peppersweet,
    ich hab mir schon beim Schreiben gedacht, dass ich das alles zu negativ formuliert habe, musste dann aber noch weg und konnte es nciht verbessern...


    Ich habe es eher so gemeint: die Integrationsklassen sind oft ein ziemliches Sparmodell. Die kriegen zwar ein paar Lehrerstunden mehr, aber lange nicht so viele, wie man bräuchte, um wirklich schwere Fälle angemessen zu betreuen. Deshalb versuchen die Schulen verständlicherweise, die Plätze vor allem oder wenigstens teilweise mit Kinder zu besetzen, die vielleicht Defizite haben, aber früher eben "einfach so" mitgezogen wurden. Einfach, um das Ganze überhaupt irgendwie am Laufen zu halten. Ich habe das so ähnlihc auch schon bei KiGa-Integrationgruppen erlebt. Da gab es (bei uns) meistens ein Kind mit deutlichen Beeinträchtigungen, und die anderen Plätze gingen an Kinder mit "schwierigem Charakter" oder so. Das ist einfach meine persönliche Erfahrung.


    Hagendeel: gut, dass Ihr schon einen Termin zur Abklärung habt!


    lG
    Tigerauge