Neuer Bluttest auf Down-Syndrom

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  • Gab es hier wirklich noch keinen Thread dazu oder hab ich den überlesen?


    Naja, jedenfalls würde ich gerne mal wissen, wie ihr zu dem neuen Bluttest steht, der noch vor der 12. Woche das mütterliche Blut auf das Down-Syndrom beim Baby testen soll. Es geht ja seit wenigen Wochen immer mal wieder durch die Medien, meist mit kritischen Stimmen gepaart.


    Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll. Sicher ist es eine sichere Alternative zur Fruchtwasseruntersuchung, besonders für die Eltern, die diese Untersuchung in jedem Fall hätten vornehmen lassen.
    Allerdings sehe ich auch die Gefahr, dass Frauen sehr unter Druck geraten könnten, diesen "einfachen schnellen Test" machen zu lassen um anschließend abzutreiben. Denn wer will schließlich ein behindertes Kind haben? (Achtung: Ironie!) Einschließlich der Gefahr sich später (noch mehr als jetzt schon) rechtfertigen zu müssen solch ein Kinddoch bekommen zu haben und es zu lieben oder den Test sogar gar nicht gemacht zu haben.


    Noch soll er mit weit über 1000 € ja sehr teuer sein, aber ob das auf Dauer so bleibt, bezweifel ich.


    Schreibt doch einfach mal eure Sicht!

  • Ja, was soll man da sagen...


    Ich bin generell dagegen, eine Abtreibung wegen einer Down-Syndrom Diagnose zu erlauben. Da hilft auch ein neuer Bluttest nichts! Allerdings glaube ich auch, dass es Entscheidungen gibt, die einfach nicht in der Hand des Menschen liegen sollten.

    Sommer und Winter wechseln,
    so sind die Dinge.

  • für uns käme er genausowenig in frage wie die fruchtwasseruntersuchung.


    grundsätzlich ist es natürlich auf der einen seite gut, eine schonende alternative zu haben - andererseits hängt da halt dieser rattenschwanz von abtreibungsgeschichte dran.


    und auf das fass hab ich keine lust mehr.

    Denn Gott in seiner Weisheit hat es den Menschen unmöglich gemacht, mit Hilfe ihrer eigenen Weisheit Gott zu erkennen.
    Stattdessen beschloss er, alle zu retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben. 1 Kor 1,21

  • So wie ich das gelesen habe, sollte ja bei einem auffälligen Ergebnis weitere invasive Untersuchungen gemacht werden, wie die Fruchtwasseruntersuchung um sich richtig abzusichern. Also einfach Bluttest und abtreiben ist nicht. Zumindest hab ich es so auf der Page meiner Pränatalpraxis gelesen.

    Unsere Boygroup: Flitzekind 09/2011, Flitzebaby 02/2013 und Robinson Freitag 08/2014 #herz

  • Ich finde den Bluttest genauso gut oder schlecht wie eine Fruchtwasseruntersuchung, die mit dem Ziel gemacht wird ein Down-Kind abzutreiben.


    Und eigentlich finde ich den Bluttest sogar noch besser. Denn eine Abtreibung nach der FU ist für die Frau seelisch viel schwerer zu verarbeiten, als am Anfang der Schwangerschaft, wo sie ihr Baby noch gar nicht gespürt hat.


    Solange eine Abtreibung in Deutschland noch bis zum Wehenbeginn erlaubt ist, empfinde ich ein Verbot dieses Bluttest als absolut Scheinheilig!


    Und nur fürs Protokoll: Ich habe bei beiden Schwangerschaften auf die Nackenfaltenmessung und die FU verzichtet, weil wir als Elternpaar uns einig waren, dass "wir nehmen, was wir bekommen". Für uns stand eine Abtreibung nie zur Debatte.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Solange eine Abtreibung in Deutschland noch bis zum Wehenbeginn erlaubt ist, empfinde ich ein Verbot dieses Bluttest als absolut Scheinheilig!

    Sehe ich auch so. Wer wirklich will, der findet eben auch einen Weg.


    Von allem abgesehen finde ich es allerdings auch sehr traurig ein Kind ausschließlich wegen einem Down-Syndrom abzutreiben. :| Und das noch mit dem Argument, dass man sich "absolut kein behindertes Kind vorstellen kann". Ja, als ob es sonst ne Garantie gäbe...

  • Ich habe auch die Befürchtung, daß der Test dazu führt, daß Eltern sich in Zukunft immer mehr in der Verteidigungsrolle sehen werden, wenn Sie 1) den Test nicht machen und dann ein behindertes Baby bekommen oder 2) trotz Wissen um die Behinderung sich für das Kind entscheiden.


    Warum ist eigentlich gerade das Down-Syndom das Schreckgespenst der Behinderungen? Es gibt doch so viele Facetten von Down-Syndrom. #confused

    liebe Grüße
    adriela


    Gott trägt dein Bild in seiner Brieftasche. (Tony Campolo)

  • .. weil kaum einer wirklich etwas darüber weiß und das Zusammenleben mit einem Down-Menschen nur als einschränkend und negativ wahrnehmen kann..


    Über den Test habe ich mir noch keine Meinung gebildet, das fällt mir schwer. Ich habe solcherlei Tests nie machen lassen. Aber eben, wenn Abtreibung erlaubt ist.. ich weiß nicht..

  • Da hatten wir schon im alten Forum nen Thread zu..


    Wovor ich Angst habe ist, daß solch ein Test "Pflicht" wird und sollte eine Trisomie erkannt werden und die Frau sich nicht für eine Abtreibung entschliesst die Krankenkasse die Folgekosten ablehnt. Ähnlich wie sie Folgekosten aus Tätowierungen etc.


    Ich weiß, "Zukunftsmusik" und "das wird nicht so schnell passieren". Ich sehe die Gefahr aber trotzdem und da kann mich glaube ich auch keiner beruhigen.

    ... 12/2004 & 05/2006 & 01/2012 ...

  • Ja, was soll man da sagen...


    Ich bin generell dagegen, eine Abtreibung wegen einer Down-Syndrom Diagnose zu erlauben. Da hilft auch ein neuer Bluttest nichts! Allerdings glaube ich auch, dass es Entscheidungen gibt, die einfach nicht in der Hand des Menschen liegen sollten.

    Praktisch, das kann ich so unterschreiben. :)

  • Ich bin dem Bluttest gegenüber positiv eingestellt. Familien, die wissen wollen ob das Kind Down Syndrom hat, haben ja nun auch heute schon die Möglichkeit eine FU zu machen und gehen das Risiko der Fehlgeburt damit auch ein. Was bitte bringt es wenn eine Familie sich nur deshalb gegen eine Abtreibung entscheidet weil es so spät festgestellt wurde? Und wie ist dem Baby geholfen, dass nach der heutigen Variante dann eine Spätabtreibung wird? Ich finde schon, dass es einen Unterschied macht ob man einen Embryo quasi vor dem Herzschlag abtreibt oder ein fast komplettes Baby.
    Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich würde kein Down-Kind abtreiben. Aber die momentane Situation hält Eltern mit anderer Einstellung auch nicht davon ab und für die Babies bedeutet das momentan eben eine Spätabtreibung.
    Wenn man es nicht wissen möchte wird einen der Bluttest auch nicht interessieren. Manch Einer möchte vielleicht auch einfach nur darauf vorbereitet sein und z.b. auch den Geburtsort dementsprechend wählen.

    LG Charlet


    Unsere Große ist 8 Jahre alt und

    Einmal editiert, zuletzt von charlet ()

  • Zitat

    Warum ist eigentlich gerade das Down-Syndom das Schreckgespenst der Behinderungen? Es gibt doch so viele Facetten von Down-Syndrom. #confused


    Zum einem weil man es gut testen kann denke ich, und zum anderen haben die Kinder oft ja noch massive andere Probleme. Wenn ich mir überlege, was meine Freunde da durch haben.
    Ich finde nur dieses allgemein selbstverständliche Recht auf ein gesundes Kind absurd, wenn ein gesundes Kind eine Behinderung erwirbt geht man ja auch nicht hin und erschlägt es.
    Wie zuverlässig ist der Test denn?

  • Wovor ich Angst habe ist, daß solch ein Test "Pflicht" wird und sollte eine Trisomie erkannt werden und die Frau sich nicht für eine Abtreibung entschliesst die Krankenkasse die Folgekosten ablehnt. Ähnlich wie sie Folgekosten aus Tätowierungen etc.


    ach das macht mich so wütend!
    ich kenne einige menschen mit down syndrom. das sind tolle lustige lebesfrohe menschen. und ihr leben ist nicht im geringsten mehr oder weniger wert als mein eigenes...

  • Zitat

    Angeblich zu 99,5 %


    Dann sollte der Test zumindest schon mal Fruchtwasseruntersuchungen an gesunden Kindern reduzieren und damit auch das Risiko ein gesundes Kind zu gefährden.


  • Solange eine Abtreibung in Deutschland noch bis zum Wehenbeginn erlaubt ist, empfinde ich ein Verbot dieses Bluttest als absolut Scheinheilig!


    Solange Eltern von in irgendeinem Sinne "besonderen" Kinder von Gesellschaft, Krankenkassen und Behörden dermassen grosse Steine in den Weg gelegt werden wie derzeit, empfinde ich jede Diskussion über dieses Thema oder über Spätabtreibungen als absolut scheinheillig!

    "Und hast du die Ausrufezeichen bemerkt? Es sind fünf. Ein sicheres Zeichen dafür, daß jemand die Unterhose auf dem Kopf trägt."

  • Esche, ich hab mir dein Post jetzt mehrfach durchgelesen und komme nicht drauf:


    Sind wir einer Meinung und du hast noch einen anderen Aspekt der Scheinheiligkeit angesprochen oder sind wir unterschiedlicher Meinung?

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Wenn ich mich recht erinnere, müssen Eltern diesen Test aus eigener Tasche zahlen, während die FU erstattet wird, oder?


    Das empfinde ich als absolut ungerecht. Denn so können es sich wieder nur Leute leisten, die dieses Geld haben. Die anderen gehen weiterhin mit der FU das Risiko ein, dass dem Kind dabei etwas passiert. Unabhängig davon, was ich von der Diagnose von Behinderungen in der Schwangerschaft halte, finde ich das absolut unethisch. Wenn ich Diagnose an sich gutheiße und den Eltern die Möglichkeit einräumen will, sich für oder gegen das Kind zu entscheiden, dann sollte, sobald eine risikoärmere Methode da ist, diese auch genutzt werden und somit auch erstattet.


    Und wenn Abtreibung, dann lieber so früh wie möglich, die Spätabtreibungen sind für Mutter und Kind inhuman.


    Ansonsten hinterlässt es auch bei mir ein beklommenes Gefühl: einen Menschen abzutreiben, weil er nicht ins Schema passt... der Druck, der möglicherweise auf den Eltern lastet, wenn sie nicht abtreiben...


    Andererseits: wenn ich mir vorstelle, ich würde mit einem dritten Kind schwanger und hätte die Diagnose, dass es behindert ist... gefühlsmäßig würde ich sagen, Abtreibung kommt nicht in Frage. Andererseits: ich habe auch Verantwortung gegenüber den Kindern, die schon da sind. Würde ich mit einem dritten, möglicherweise schwerbehinderten Kind, dieser Verantwortung noch gerecht werden können? Ich glaube, solange ich nicht in der Situation bin, mich entscheiden zu müssen, kann ich es nicht wirklich beurteilen.


    Wir haben uns bei unseren Kindern jeweils gegen eine Untersuchung entschieden. Bei der 2. Schwangerschaft wäre uns das bezahlt worden, da ich schon "so alt" war. Wir haben dann aber nur einen großen Ultraschall gemacht, um bei etwaigen Auffälligkeiten das Geburtskrankenhaus gezielt auszuwählen.

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...