fängt jetzt das trotzalter an?

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  • Töchterchen ist nun ein jahr und ne gute woche alt. Sie läuft schon sehr sehr sicher allein und findet tragehilfen (abgesehen vom schlafen) gerade extrem blöd. mit buggys o.ä. brauch ich ihr erst recht nicht kommen. sie will laufen, laufen, laufen, allerdings da hin wo sie will #augen ein gang über den marktplatz? ausgeschlossen ...blumenrabatten, dreck auf der erde, schlammige pfützen (obwohl wir doch nur "kurz" was holen wollten und keine matschhose anhaben...mülleimer...etc. ihr kennt das sicher.


    reiche ich ihr meine hand, wird diese mit einer entschlossenen handbewegung weggeschlagen, greife ich ihre hand, weils mir doch zu gefährlich wird, schmeißt sie sich auf den boden und meckert (kein heulen oder kreischen, aber sagen wir mal "zorniges quitschen").


    auch zuhause wird sie immer ungehaltener und will das was sie haben will JETZT, und nicht 3sek später.


    wie reagiert man in solchen situationen richtig?
    wenn sie sich auf den boden schmeißt, nehm ich sie hoch und trage sie. wenn sie zuhause rumkreischt, biete ich ihr was anderes an und knuddel sie.


    aber wenn ich sie jetzt immer ablenke, oder sie hochnehme...ist das gut? ne bekannte meinte heut, dass ihr sohn (16monate) das auch macht und dann muss er immer unter die treppe...zum "ausbocken".


    aber die kleinen machen das doch nicht um uns zu ärgern, sondern weil sie nicht anders können...



    undgewohnt und neu ist es trotzdem...mein baby wird wohl langsam groß #pfeif

    Wenn Kinder klein sind gib' ihnen Wurzeln, wenn sie groß sind gib' ihnen Flügel!


    Erstes Wunschkind #love





    Zweites Wunschkind #herzen


  • akzeptieren udn lieb haben.


    Immer wieder erklären und soweit machbar die Wünsche dulden bzw. nachgeben solange es nicht gefährlich ist.


    Wenn Krabbi sich hinschmeißt, dann hock ich mich hin,nehm sie hoch, je nach Situation udn spende erstmal Trost. Wenn Kind getröstet, sprech ich die Situation nochmal kurz an udn fertig. Gerade in der Laufangfängerphase ist das völlig normal, dass sie dahin wollen, wo du gerade nicht hin willst.


    Das Kidn unter die Treppe zu setzen zum ausbocken finde ich völlig daneben udn einen Effekt hat es eher in die andere Seite. Ein Kidn was liebevoll angenommen udn getröstet wird -in seiner Wut ist viel eher bereit Kompromisse zu schließen im Sinne von: okay, ich lauf mit dir mit udn die Rabatten etc. lass ich auch sein.


    Das gibt sich um so schneller je mehr sie läuft. Nach ungefähr 2 Monaten begeistert nur laufen haebn meine Kinder die Bequemlichkeit des Tragens/ Chauffierens schnell wiederentdeckt

  • Oh hier abonnier ich mal. Ist bei uns grad genauso #kreischen
    Ich hab auch keine Lösung, aber ich bewundere das Problem...


    Liebe Grüße #sonne

    Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn's nach mir geht tut sie es nicht!!! ( DBBDW)


    Es gruesst die Sunny mit der Hummel an der Hand, dem Möpsken im Arm und dem Sternchen im Herzen! #love

    • Offizieller Beitrag

    Nein, das ist kein Trotz. Das ist WUT. Die Welt läuft nicht so, wie sie es sich vorstellt. Und das ist einfach zum "§$%&/()! Und das Kind dann in seiner fürchterlichen Wut auch noch bewusst alleine zu lassen, ihm nicht helfen, damit fertig zu werden, das finde ich ganz ganz schlimm. Es ist ein unglaublich wichtiger Entwicklungsschritt. Das Kind lernt, seine Wut zu kanalisieren und zu ertragen, dass die Welt nicht so läuft, wie es sich das so vorstellt.



    Wichtig ist, dass man begleitet und dabei die Wünsche des Kindes berücksichtigt. Mein kleiner z.B. will mich dann einfach weg haben erst mal (zum Glück waren die ganz krassen Wutanfälle alle zu Hause). Ich beobachte und signalisiere, dass ich da bin und biete dann nach einer Weile wieder an, unmittelbar da zu sein. Bei meinem Großen half ganz ganz fest halten am besten. So verschieden kann das sein.


    Ich halte es auch so: nachgeben, wann immer es ging ohne sich zu verbiegen in der schlimmen Zeit. Je gelassener ich war, um so schneller war es vorbei. Mit 1,5 hat auch schon verbalisieren geholfen: Du bist jetzt so stinkewütend, du willst das jetzt alleine machen! Du hast ja so recht! Mit 20 Monaten saß er dann tobend am Esstisch, weil wir erst essen wollten und dann spazieren gehen wollten und sagte zitternd in die Runde:"ICH STINKEWÜTEND! S-T-I-N-K-E-W-Ü-T-E-N-D!" Sprach's und aß dann ruhig sein Essen.

  • also "macht es nichts", wenn ich sie hochnehme und tröste? aber weswegen genau tröste ich dann? weil sie sauer ist, sich aber noch nicht ausdrücken kann? ich will halt nicht, dass es für meine tochter so rüber kommt wie "jaja, *tätschel tätschel* komm wir gehen weiter *tätschel tätschel*"

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    • Offizieller Beitrag

    Aber du gehst ja nicht über sie hinweg, ohne sie wirklich zu sehen? Dann ist es auch eher kein *tätscheltätschel*, oder?
    Ich würde noch schauen, wo eingreifen nötig ist, also beim Weitermüssen. Spazierenstehen kann öde sein, ich hab mir irgendwann immer was zu lesen mitgenommen und das Einkaufen hat halt laaange gedauert. Aber es ist nur eine begrenzte Zeit und schon beim zweiten Kind ist das oft nicht mehr dringewesen...

  • Nein, du vermittelst: Ich habe gesehen, dass du dich nicht gut fühlst und ich stehe dir bei.


    Es ist in dem Alter ja oft so, dass Eltern Quelle des Ungemachs (Nein, du kannst jetzt nicht in der Matschpfütze baden) und einzige Möglichkeit des Trostes sind. Ist so und nicht zu ändern...


    Ich würde versuchen, ihr möglichst oft die Möglichkeit zum "freien Auslauf" zu geben: auf ner Wiese, im Garten... Bei uns hat damals auch bewusstes Akzeptieren geholfen: Mama nimmt ein Buch mit und stellt sich auf laaaangsames Fortkommen ein, verhindert Selbstgefährdung und versucht, das Beste draus zu machen.


    Wenns eilig ist, kommt Kleinchen nicht mit, wenn das nicht geht, kommt es in die Trage oder in den Wagen und Mutter und Kind müssen da durch - Verbalisieren und Akzeptieren hilft.


    Corva
    mit Großtochter (5/2000),
    auch-schon-ganz-groß-Sohn (6/2004)

    • Offizieller Beitrag

    nimm sie ernst. Trost ist vielleicht das falsche Wort: begleite sie in ihrer Wut und Trauer. Im Grunde, wie du es bei einem Erwachsenen, der dir nahestehst auch machen würdest, wenn er hochgradig frustriert ist: ernstnehmen, präsent sein. und bei kleinen Kindern heißt das eben ganz oft: hochnehmen, streicheln, je nach Kind ein bisschen erklären und Alternativen aufzeigen, einfach da sein.

  • ich kann dir nur sagen, es geht vorbei. an der hand laufen war hier anfangs überhaupt nicht drin, da musste man ihn schon festhalten. nachdem er sich ein paar monate "ausgelaufen" hatte, war laufen total doof und es wurde sich quietschend hingeworfen, wenn er irgendwo hinlaufen sollte. dann wurde er eben getragen (trotz der stimmen, dass er genau weiß, dass er mich damit bekommt). inzwischen läuft er wieder richtig gerne UND an der hand, freiwillig. auch in situationen, wo er meinetwegen gerne allein laufen dürfte ;).
    was hilft, ist auf jeden fall, sich selbst so wenig stress wie möglich zu machen. wenn wichtige termine anstehen, dann eben kinderwagen mit erklären, dass das jetzt sein muss. ansonsten hast du alle zeit der welt, und dein kind auch, um die welt zu entdecken.

  • Hallo
    Ich kenn das nur zu gut, fing bei uns mit 14 Monaten, auch zeitgleich mit dem laufen an und hat bis ca 2 Monate vor ihrem 2. Geburtstag angehalten.
    Ich fand die Phase auch total schwierig, Buggy ging nicht und an der Hand laufen erst recht nicht.


    Ich habe dann versucht viel zu unternehmen wo sie auch ohne Hand laufen konnte.
    Jetzt ist es viel besser, wir können mittlerweile ohne Buggy in die Stadt laufen, was zwar auch anstrengend ist, aber ich habe das Gefühl ihr besser erklären zu können wenn was nicht geht.


    Wenn sie ihre Wutanfälle hat, hab ich sie immer getröstet wenn sie es zuließ, wenn nicht hab ich mich einfach daneben gesetzt.


    Ich finde du machst das alles toll, lass dich nicht verunsichern.


    Lg

  • Wir hatten solche Phasen auch in dem Alter.
    Dachte auch, da fängt das Trotzen an, war es aber nicht.
    Bei uns kommt das immer wieder, wenn L. nicht das ausdrücken oder tun kann, was sie eigentlich möchte.
    Noch heute haben wir diese Phasen, ab und an.
    Ich würde sie nicht unbedingt hochnehmen, sondern mich eher zu ihr hocken und Verständnis zeigen und ausdrücken.
    "Ja ich weiß, du möchtest jetzt xy, aber dabei könntest du dir weh tun etc..."
    Und wenn sie was möchte, würde ich ihr signalisieren, dass du verstanden hast, was sie möchte und dem auch nachkommen wirst, sobald es geht.
    Bei uns hat viel sprechen geholfen.
    An der Hand gehen wollte L. damals auch nicht.
    Jetzt will sie es manchmal und ich habe von anfang an klipp und klar die Regel aufgestellt, dass sie bei Straße überqueren und auf Parkplätzen etc. an die Hand muss.
    Wenn sie sich da gweigert hat, habe ich gesagt sie müsse sonst eben rüber getragen werden.
    Das haben wie ein paar Mal so gemacht und heute ist das selbstverständlich.
    Ansonsten darf sie allein gehen, aber ich immer zwischen ihr und der Straße, wenn es viel befahren ist.

    Die meisten Edits wegen der Autokorrektur vom Smartphone #pfeif

  • Hier ist es ähnlich. Ich finde es hilfreich für mich zu unterscheiden wann wir uns Zeit nehmen und wann nicht (und dann packe ich sie in die Trage oder den Fahrradsitz. Ich versuche Aktivitäten so zu planen, dass Zeit für Beides ist und lasse sie dann in dem das-Kind-läuft-sich-müde Teil auch einfach machen. Als Beispiel: Von uns zum Supermarkt sind es vielleicht 200m - die könnte sie laufen, wenn sie in die richtige Richtung läuft. Trotzdem ist es stressig sie dazu zu bringen. Also lass ich sie laufen wohin sie möchte und nach einer halben Stunde Tauben und Pfützen angucken, in denen wir uns 50m in die falsche Richtung bewegt haben, packe ich sie dann in die Trage und gehe mit ihr noch Einkaufen. Das ist stressfreier als sie in die richtige Richtung zu lotsen. Bei Wutanfällen (wenn sie nicht über die Straße darf, keine Kippen sammeln darf, etc.), tröste ich sie natürlich. Ich schaffe meistens aber auch ziemlich schnell Tatsachen und lenke sie dann ab, das funktioniert im Moment besser als trösten oder erklären. Sie lässt sich auch noch ziemlich leicht ablenken, meistens findet sich was anderes interessantes "Oh, guck mal, eine Taube".

  • Ich hab heute mal den ganzen Tag verbalisiert, wenn sie wütend und traurig war. Dazu immer in den Arm genommen und angeschaut. Es hat sehr gut funktioniert. Sie hat jedesmal sofort aufgehoert zu weinen, mich angeschaut und dann weitergespielt etc. Bin echt verblüfft wie gut sie darauf anspringt.


    Liebe Grüße
    Sunny

    Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn's nach mir geht tut sie es nicht!!! ( DBBDW)


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