Seltsame Erziehungsmethoden...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • haben mache Leute.


    Ich bin ja eigentlich nicht pingelig und auch nicht schnell bei der Hand mit Anschuldigungen bei genervten Müttern. Aber was ich letztens erlebt hab, gab mir schon zu denken.


    Ein kleiner Junge (etwa 2) war mit seinem Großvater in einer Spielecke bei einem Selbstbedienungsrestaurant (ne nich das mit dem M). Ich und meine Mutter saßen auch dort, plötzlich fing der kleine Junge an ganz laut zu schreien und hin und her zu laufen, war schon recht laut, aber wir waren in einer Spielecke mit meinen zwei Kiddys, also was solls. Plötzlich kommt die Mutter von irgendwo auf den Spielbereicht gestampft, klettert auf das Spielgerüst und macht ihren kleinen Sohn sowas von runter. Er wäre ja so laut und ALLE würden wegen ihm jetzt gestört sein und schimpf und motz und ja er hätte allen Grund sich zu schämen. Ich fand das schon schlimm genug, aber dann erzählte mir meine Mutter zwei Tage später, sie hat ihn dazu auchnoch gehauen. Wohl nicht fest, meine Mutter nannte es einen watschen.


    Ich frag mich jetzt ernsthaft, was die mit dem Jungen anstellt wenn die alleine mit ihm ist und er etwas schlimmeres gemacht hat als einfach nur laut zu sein.


    Musste ich einfach nur loswerden, das beschäftigt mich dann doch.


    Sogar mein Sohn fand das wohl nicht nett und ist danach zu dem kleinen Jungen hin. Der Großvater stand auch etwas betreten daneben.

    "The absence of evidence is not the evidence of absence"


    Einmal editiert, zuletzt von Hobbes ()


  • Ich frag mich jetzt ernsthaft, was die mit dem Jungen anstellt wenn die alleine mit ihm ist und er etwas schlimmeres gemacht hat als einfach nur laut zu sein.


    Du genau das hab ich mich vor ner Weile auch mal gefragt.
    Im Drogerieladen, Babyecke. Mutter mit Baby im KiWa und größerem (6? 7? Jahre alt) Mädchen.
    Mutter meditiert ewig über den Gläschen, Tochter ist sichtlich gelangweilt. Sie schiebt ein paar Breipakete ein paar Zentimeter nach hinten. Sonst nichts, sie hat noch nicht mal was aus dem Regal genommen oder so.
    Mutter sieht das, rennt hin, haut ihr auf die Hand und macht sie zusätzlich völlig runter, brüllt sie an.


    Ich hab mir eigentlich inzwischen abgewöhnt, irgendwas zu kommentieren, was andere eltern so machen, aber hier konnte mir genau diese Frage nicht verkneifen, was sie denn tut, wenn die Kleine mal was WIRKLICH schlimmes macht, ob sie dann den Gürtel rausholt oder so.
    "Das ist ja wohl meine Sache!" - "Nicht wirklich, schlagen ist ne Straftat" - "Ich schlag doch mein Kind nicht!" - "Ach so, das sah eben anders aus"

  • Ich finde es immer ganz schwierig mit so einer Situation umzugehen. Oft würde ich gerne was sagen, weiß aber nicht genau was oder wie.


    Neulich im Supermarkt war eine Familie mit älterem Kind (~9) und Kleinkind (~3).
    Wir haben nicht mitbekommen worum es ging, aber das Kleinkind saß im Wagen und weinte (nichtmal extrem laut), Vater nahm es raus, es hörte nicht auf zu weinen, er setzte es sofort ziemlich harsch auf den Boden ab, mit den Worten (sehr laut), dass er es jetzt nicht mehr wolle.
    Überhaupt war der ganze Umgangston auch schon vorher sehr laut und für mich nicht verwunderlich, dass das Kind damit nicht zu beruhigen war.
    Die ältere Tochter stand in einiger Entfernung, es war ihr sichtlich unangenehm. Und dann auch noch so eine ganz dünne blasse Maus mit großen Augen. ;(  
    Ich hab mich hinterher richtig geschämt, dass ich nichts gesagt habe, weil der Umgang mit den Kinder so total lieblos war, und ich gerne irgendwie getröstet, was gut gemacht hätte, für sie in die Bresche gesprungen wäre.
    Aber in dem Moment dachte ich nur, dass die Kinder es bestimmt zu Hause dafür drauf kriegen, wenn ich mch einmische, und in der Situation war der Umgang zwar unter aller Sau aber nicht akut gefährdent.


    Grundsätzlich verstehe ich solche Situationen wie hier beschrieben nicht. Kein Erwachsener, den ich kenne könnte gut damit umgehen in so einer Geschwindigkeit und Lautstärke angesprochen zu werden, wie das mit Kindern oft gemacht wird, wie sollen denn dann die Kleinen erst auch nur im Ansatz erfassen können was man von ihnen will.
    Ganz davon abgesehen, dass es ein respektloses Verhalten ist.

  • Ich hab mir eigentlich inzwischen abgewöhnt, irgendwas zu kommentieren, was andere eltern so machen, aber hier konnte mir genau diese Frage nicht verkneifen, was sie denn tut, wenn die Kleine mal was WIRKLICH schlimmes macht, ob sie dann den Gürtel rausholt oder so.
    "Das ist ja wohl meine Sache!" - "Nicht wirklich, schlagen ist ne Straftat" - "Ich schlag doch mein Kind nicht!" - "Ach so, das sah eben anders aus"


    Ich hab mich hinterher richtig geschämt, dass ich nichts gesagt habe, weil der Umgang mit den Kinder so total lieblos war, und ich gerne irgendwie getröstet, was gut gemacht hätte, für sie in die Bresche gesprungen wäre.


    Genau deswegen finde ich es wichtig, etwas zu sagen. Es gibt in dem Buch "Ich und die anderen" von Matt Ruff eine Passage (sinngemäße Erzählung von mir), in der ein Vater sehr lieblos mit seiner Tochter umgeht und sich der Protagonist deswegen mit dem Vater anlegt. Auf die Aussage der anderen, dass sich für das Kind nichts ändern wird und der ganze Stress nichts bringt, mein eine andere Protagonistin, dass es für das Mädchen sehr wohl einen Unterschied macht. Selbst wenn es bei den Eltern nicht bringt, wenn man was sagt, wobei ich auch da denke, dass zumindest ein paar wenige sich einen Moment lang des Problems bewusst werden und sich vielleicht Hilfe holen, vielleicht ist es einfach nur ein kleiner Anstubser von vielen... Für das Kind finde ich es wichtig, dass es auch die Botschaft bekommt: Ich habe nicht verdient, so behandelt zu werden, ich habe jedes Recht, geliebt zu werden und so behandelt zu werden.


    Verständlich was ich meine? Etwas schwierig für mich, es auszudrücken.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Wir haben ein solches Exemplar in unserer Spielgruppe. Das Kind, ein in meinen Augen vollkommen normaler Junge, anderthalb Jahre alt, in der Gruppe immer unauffällig und ruhig.


    Die Mutter, extrem korpulent und unbeweglich, immer lauter Tonfall. An besagtem Morgen passte ihr irgendwas an seinem Verhalten nicht. Es war nichts Dramatisches, aber sie ging sofort in die Luft und hob dann auch die Hand. Der Kleine reagierte sofort verängstigt, verschränkte die Arme hinter sich schützend auf seinem Popo und schaute ganz ängstlich. Als wir anderen Mütter konsterniert ob dieser Szene schauten, erklärte sie stolz, dass er sofort reagiere, wenn sie die Hand heben würde. Da mich das ziemlich schockierte, unterbrach ich ihre Erklärung damit, dass das ja dann wohl nicht das erste Mal sei so wie der Kleine da stünde. Sie bejahte das und erklärte, dass sie ihm manchmal zu diesem Zweck die Pampers runter ziehe. O-Ton: Er brauche das manchmal einfach.


    Meine Konsequenz-ausser dass ich mein Unverständnis zum Ausdruck brachte-war, die Leitung der Spielgruppe darüber zu informieren. Die haben im Nachgang das Gespräch mit ihr gesucht, aber ob das was bringt, keine Ahnung.


    Ich fand es jedenfalls erschreckend.


    Edit: Ich möchte jetzt damit nicht sagen, dass dieses Verhalten in Zusammenhang mit ihrer Körperfülle steht, wollte nur sagen, dass sie ansonsten vollkommen unbeweglich ist, sich nur ganz selten mal aufrafft, mit ihm da zu spielen, aber die Hand, die war ganz flink oben.

    Sternenkind 11/2004 #kerze
    Junge 10/2010 #herz
    Junge 8/2013 #herz
    Sternenkind 9/2015 #kerze

    Einmal editiert, zuletzt von Mädchen79 ()

  • Mädchen79, bei deiner Beschreibung wird mir ganz anders. Das ist wirklich schwere Kindesmisshandlung und sollte beim Jugendamt gemeldet werden. Die Familie braucht Hilfe, das Kind ist ja fast noch Baby.

  • ganz ehrlich? mich erwischt man auch in Situationen, in denen ich laut und angefressen schimpfe und sage, dass ich die schnauze voll habe.
    und ich geb mir echt mühe mit den Kindern

  • ganz ehrlich? mich erwischt man auch in Situationen, in denen ich laut und angefressen schimpfe und sage, dass ich die schnauze voll habe.
    und ich geb mir echt mühe mit den Kindern


    Ich hab auch schon miese Dinger gebracht, an der beschriebenen Situation erschreckte mich eher dieses Zielgerichtete. Sie kam zum Ort des Geschehens, erklomm sogar das Spielgerüst, um ihr Kind zur Sau zu machen. Das hatte nichts von gestresster Mutter die mal ausgerastet ist. Vor allem nicht wegen so einem Mist. Da geht man doch erstmal hin und bittet das Kind ruhig zu sein, oder hält es fest oder weiß ich.

    "The absence of evidence is not the evidence of absence"


  • Fiawin, ja da hast du recht. Ich habe das Buch gelesen - danke dass du mich an die Passage erinnerst. Ich habe das ältere Mädchen im Vorbeigehen angelächelt. Kein peinlich berührtes Lächeln, sondern einfach ein warmherziges, verständnisvolles (- ich hab sie auch verstanden, da hätte auch ich stehen können, in dem Alter :( ) und sie hat es erwidert und für einen Moment richtig gestrahlt. Ich hoffe, damit wenigstens ein bisschen was getan zu haben, auch in dem ich gezeigt habe dass ich nicht einfach weggucke und weitergehe, sondern sie trotzdem wahrnehme, egal wie sich ihre Eltern aufführen.
    Für's nächste Mal erinnere ich mich aber hoffentlich an das was du geschrieben hast, und es hift mir vorzutreten.

  • ganz ehrlich? mich erwischt man auch in Situationen, in denen ich laut und angefressen schimpfe und sage, dass ich die schnauze voll habe.
    und ich geb mir echt mühe mit den Kindern


    Sowas ähnliches hab ich auch gerade gedacht. Bzw. habe ich manchmal "angst", dass hier jmd. sowas denkt wenn ich JEDEN Tag mit einem schreienden 2,5jährigen das Haus verlasse...weil irgendetwas ist immer falsch und es gibt Drama. Das er meistens im Auto wieder gut gelaunt ist sieht ja keiner #weissnicht


    Aber die beschriebene Situation ist natürlich schon etwas anderes und sehr unbegreiflich!

    Wie ein Quadrat in einem Kreis,
    eck ich immer wieder an.....




  • Fiawin, ja da hast du recht. Ich habe das Buch gelesen - danke dass du mich an die Passage erinnerst. Ich habe das ältere Mädchen im Vorbeigehen angelächelt. Kein peinlich berührtes Lächeln, sondern einfach ein warmherziges, verständnisvolles (- ich hab sie auch verstanden, da hätte auch ich stehen können, in dem Alter :( ) und sie hat es erwidert und für einen Moment richtig gestrahlt. Ich hoffe, damit wenigstens ein bisschen was getan zu haben, auch in dem ich gezeigt habe dass ich nicht einfach weggucke und weitergehe, sondern sie trotzdem wahrnehme, egal wie sich ihre Eltern aufführen.
    Für's nächste Mal erinnere ich mich aber hoffentlich an das was du geschrieben hast, und es hift mir vorzutreten.


    #blume


    Ja, ich bin auch schonmal angefressen und finde es wichtig, meinem Kind das auch zu zeigen. Natürlich nach vorherigem mehrfachen zeigen, dass es sich gerade auf die Grenze zubewegt. Und ich bin auch keine Göttin (also, manchmal jedenfalls nicht). Aber ich sehe schon unterschiede. Ich verliere niemals in solchen Situationen den Respekt vor und die Liebe für mein Kind. Und ich denke, wenn das verloren geht, kann man das auch als Außenstehender oft spüren.
    Deswegen finde ich ein angemessenes Stoppzeichen wichtig.
    In eine normale Stress-zwischen-Eltern-Kind-Situation würde ich mich niemals einmischen.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

    age.png



    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • ganz ehrlich? mich erwischt man auch in Situationen, in denen ich laut und angefressen schimpfe und sage, dass ich die schnauze voll habe.
    und ich geb mir echt mühe mit den Kindern


    mich auch.
    und ich muss leider gestehen, dass mir sogar schon mal die hand ausgerutscht ist.
    wobei ich denke, dass man allein daran, dass meine tochter empört vor mir stand und mir die meinung gegeigt hat "Du darfst mich nicht hauen! hauen ist doof!" anstatt ängstlich zurückzuschrecken, schon so einiges ablesen kann.
    Und davor war eine lange geschichte mit ausflippen, hauen und treten (auch die kleine schwester) ihrerseits, und irgendwie keinerlei reaktion auf sämtliche Interventionsversuche von mir, von freundlich erklären über klare Ansage und grenzen setzen bis brüllen. Ich war völlig verzweifelt und aufgelöst und hatte keine ahnung, was ich noch machen sollte.
    Und ich hab mich hinterher sehr intensiv entschuldigt.


    Ich finde es trotzdem ganz furchtbar, wenn ich immer wieder beobachte, mit welcher selbstverständlichkeit auch heute noch schläge einfach dazu gehören.
    Als z.B. eine Mutter aus unserem kindergarten beim abholen stehenbleibt um mit uns zu quatschen. dabei erzählt, dass der sohn (schon etwas größer) ohne ihre erlaubnis einfach vorgelaufen ist nach hause, und sich dann bei mir mit den worten verabschiedet "Ich muss jetzt mal hinterher und ihm den hintern versohlen" (oder irgendein anderer begriff für verhauen, ich weiß nicht mehr genau, was sie gesagt hat), da fiel mir echt alles aus dem gesicht.
    offensichtlich war sie ja nicht mal wirklich besorgt oder so, da sie ja genügend muße hatte, mit uns zu plaudern (also nicht mal ein aus dem schreck heraus, weil das kind wasweißich - fast vors auto gelaufen wäre oder so, und dann eine geschimpft und aus dem affekt raus eine gelangt oder so).
    und das erschreckendste war für mich - wir kannten uns überhaupt nicht.
    sie ist stehengeblieben, um kurz mit der frau, die offensichtlich gerade eine kindergartenfreundin ihres sohnes abholt, zu quatschen. wir kannten nicht mal unsere namen, hatten nur gerade festgestellt, dass die jeweils andere die Mama von x ist.
    sie hat also letztendlich einer wildfremden frau gegenüber völlig selbstverständlich erklärt, dass sie jetzt losgeht um ihren sohn zu verhauen...


    und auch die frau in der drogerie, da war vorher kein streit. das mädchen hat NIX gemacht. die mutter wirkte auch nicht "echt" wütend oder erschrocken oder gar verzweifelt. Sondern eigentlich ganz - ja, entspannt. Es wirkte halt so, als sei das die völlig normale reaktion auf alles, was ihr nicht 100% passt.


    Oder beim Kinderarzt im Wartezimmer. Kleinkind, will was, Mama sagt nein. Kleinkind haut nach ihr, wie kleinkinder das nun mal tun. trifft nicht mal. Mama hält kleinkind fest, holt aus, und haut ihr kräftig auf die hand. ganz cool, ohne dass sie irgendwie auch nur erschrocken oder so wirkt.
    Maus baut sich vor ihr auf und ruft empört "Man darf nicht hauen!" Was sagt die blöde Tusse? "Ja, aber das hat sie (das Kleinkind) noch nicht gelernt."
    Im nachhinein wünschte ich, sowas gesagt zu haben wie "und auf die weise wird sie das auch nicht!", aber ich hab nur zu Maus gesagt "Komm mal wieder her, die Frau versteht nicht, dass sie gemeint war".

    • Offizieller Beitrag

    So schlimm ich die Handlungsweise der Mutter finde - was hat denn ihr Übergewicht damit zu tun? :S

  • Ich hab da auch mal was erlebt da hatte ich hinterher echt schon Angst. Auch wenn ich denke das man immer etwas sagen sollte vor allem um ein KInd tatsächlich zu schützen aber da hatte ich trotzdem angst. Zum Fall;
    es war im Sommer. Ich war mit ener anderen Mutter und zusammen hatten wir 4 unserer Kinder dabei. Wir saßen auf der Bank unsere Lütten spielten davor im Sand, an den rutschen und der schaukel. Neben uns saß noch eine fremde mama mitsamt nachwuchs. Hinter uns ein Zaun der den SPielplatz grob abschirmte. Plötzlich meinte die Fremde Frau oh nein gleich haut er ihn bestimmt... ich war etwas irritiert ich hatte davor gar nichts mitbekommen. Ein stück interm Zaun standen 2 Männer und ein Junge, vl 10 Jahre. Der eine Mann wirkte etwas anteilnahmslos, der andere redete auf den Jungen ein. Wir horchten also einen MOment hin und hörten dann es ging um das sammeln von Leergut. Die Luete waren allesamt etwas verwahrlost, der Mann wirkte in seinem reden alkoholisiert und sehr aggressiv. Der Junge etwas niedergeschlagen, anscheinend wollte Vatern ihn schicken im angrenzenden Park flaschen zu sammeln und ihm war das peinlich. Wie auch imme rwurde er imme rlauter und gebahrte sich wie ein aufgeplusterter gockel vor dem Kind. Nach einigem hin und her bin ich dann etwas an den Zaun ran und forderte den Mann auf doch bitte den junge in ruhe zu lassen. Er flippte sofort restlos auf, kaum in 2 schritten an den zaun gesprungen schrie mich an was mich das anginge er erzöge hier sein kind und wenn der frech sei müsse er eben benehmen lernen und überhaupt was ich hätte? was er hätte niemals die absicht gehabt den jungen zu schlagen (er hatte sehr wohl schon die hand erhoben) und er hätte noch nie einenes seiner 4 kinder geschlagen.... Er beschimpfte mich ferner als inkompetente nichtswissenden grünschnabel in sachen erziehung die wohl mit nur einem kind mehr könne ich ja noch nicht haben eh keine ahnung habe. ( ich sehe recht jung aus und er hatte keinen überblick welche der kinder meine sind). Ich habe versucht ruhig zu bleiben und nicht panisch wegzulaufen. Meine Freundin stellte sich dann gsd mitdenkend direkt gut sichtbar mitsamt handy neben mich und eine weitere oma kam hinzu. Die mama von der der hinweis kam drehte sich direkt weg und war so winzig mit hut.


    Er lies dann gnädigerweise von mir ab und trollte sich mit dem kind als sein kollege auf ihn einredete es sei nun doch gut...
    später meinte die fremde frau sie hätte niemals was gesagt. Sie habe voll angst vor dem der sei oft da (wir gehen normal nicht dorthin) er sei immer so aggressiv, dauert besoffen und sie glaube die tun den kindern was (er und die mutter). Neulich habe sie mit der mutter zusammen da gesessen und das gerade geborene baby habe eine deutliche verbrennung am arm gehabt. Angeblich kaffee drüber verschüttet *weinweinwein*


    Bin gerade wieder geschockt obwohl es schon so lange her ist tut mir das immer noch weh

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • oh gott räubermama, das klingt ja schrecklich! In dem Fall hätte ich tatsächlich das Jugendamt informiert! Das geht ja überhaupt nicht!


    Ich finde solche Situationen auch immer schwierig. Oft versuche ich dann aber auch, wenn es nur durch Blicke sei, Kontakt zum Kind aufzunehmen. Aber Fiawin hat schon Recht. Das Kind sollte schon lernen, dass es eben NICHT in Ordnung ist, dass Eltern ihren Kindern wehtun.

  • oh gott räubermama, das klingt ja schrecklich! In dem Fall hätte ich tatsächlich das Jugendamt informiert! Das geht ja überhaupt nicht!


    Ich finde solche Situationen auch immer schwierig. Oft versuche ich dann aber auch, wenn es nur durch Blicke sei, Kontakt zum Kind aufzunehmen. Aber Fiawin hat schon Recht. Das Kind sollte schon lernen, dass es eben NICHT in Ordnung ist, dass Eltern ihren Kindern wehtun.


    es war auch schrecklich. Soweit das man tatsächlich selber auch in gefahr gerät ist zwar logisch aber ich habe trotzdem nicht wirklich damit gerechnet. Der zaun war nicht hoch genug nicht drüber klettern zu können und nicht weit daneben war auch der eingang zum spielplatz. Ich habe wirklich spät realisiert das ich vermutlich gleich ganz böse vermöbelt werden könnte. Auch im nachhinein war ich unsicher wie richtig oder falsch das denn nun war denn was will ich mir nicht alles vorstellen was vater mit sohnemann angestellt hat nachdem er nun noch übler gelaunt mit ihm von dannen zog?


    Ds jugendamt zu informieren war leider nicht möglich. Die dame die die schon vom sehen kannte machte dann auch gleich wieder komplett dicht und verzog sich schnell. Es war zwar noch aus ihr heraus zu bekommen das die familie da hinten um die ecke irgendwo wohnt aber als wir sie ansprachen nach der kaffe verbrannt geschichte wieso sie das nicht gemeldet habe redete sie sich raus. Einmischen beirke eh nur das die ihre laune dann am kind auslassen. Warum sie nie was gesagt hätte sei doch weil sie dann schuld sei wenn das kind erst recht verprügelt werde. Oder was ich denke würde was der vater nun jetzt gerade mit dem sohn mache nachdem er a.) keine leergutkohle habe und b sich damit beschäftigen müsse von so ner dahergelaufenen puppe wie mir kritisiert worden zu sein? Sie ging dann auch. Und ich gestehe ich habe mich monatelang nicht mehr da hin getraut aus panik dem vater allein nochmal über den weg zu laufen. So was schreckliches habe ich noch nie gesehen.

    Glück kann man nicht kaufen, Glück wird geboren

  • Ich habe nicht verdient, so behandelt zu werden, ich habe jedes Recht, geliebt zu werden und so behandelt zu werden.


    Bei dem Satz musste ich grad ein bisschen heulen.


    ganz ehrlich? mich erwischt man auch in Situationen, in denen ich laut und angefressen schimpfe und sage, dass ich die schnauze voll habe.
    und ich geb mir echt mühe mit den Kindern


    Ich hab mich auch schon in doofen Situationen erwischt. Ich erinnere mich an eine Situation im Januar letzten Jahres, als ich Knöri von einem Kindergeburtstag abgeholt habe und er nicht mitwollte. Aber die Party war vorbei. Es regnete in Strömen, er warf sich auf den Boden, rollte durch Pfützen, haute mich, brüllte wie am Spieß. Dann nahm ich ihn auf den Arm und trug ihn zum Auto, das um die Ecke parkte. Beim Tragen trat er mich die ganze Zeit, auch in den Bauch mit seinem kleinen Bruder drin.
    Neben dem Auto stand ein älteres Ehepaar, das die Vorgeschichte an der Ecke davor nicht mitbekommen hatte. Die wurden also Zeugen, wie ich das Kind ziemlich unsanft in den Autositz setzte, trotz Gegenwehr anschnallte und wie blöde herumschrie, dass das der allerletzte Kindergeburtstag seines Lebens war, weil ich mir so'n *piiiiep* nicht mehr gefallen lasse. #schäm Die beiden schüttelten den Kopf und mumelten sowas wie "warum kriegen solche Leute überhaupt Kinder?" Vielleicht haben sie auch nur "bei solchem Wetter sollte man drinbleiben" gesagt, aber mein Schuldgefühl-Ohr hat auf jeden Fall das mit dem "solche Leute" verstanden.
    Das war einer der Höhepunkte meines mütterlichen Versagens.
    Und trotzdem glaube ich, dass ich meine Kinder mit Liebe und Respekt behandele. Immer dann, wenn ich nicht bei strömendem Regen von einem nassen, schmutzigen Kind gehauen und getreten werde.

  • Naja aber selbst wenn das so Ausnahmesituationen sind - wie würdet Ihr denn reagieren, wenn dann jemand was sagt? Mir ist das schonmal passiert und ich war froh drum, wenn es auch peinlich war. Die Person hat danneinfach mit meiner Tochter gesprochen und so die Luft rausgenommen.


    @ Räubermama: Ich hätte trotzdem beim JA angerufen. Allein das Wissen, dass die da öfter sind und offenbar in der Gegend wohnen, kann doch ausreichen.

  • Genau deswegen finde ich es wichtig, etwas zu sagen. Es gibt in dem Buch "Ich und die anderen" von Matt Ruff eine Passage (sinngemäße Erzählung von mir), in der ein Vater sehr lieblos mit seiner Tochter umgeht und sich der Protagonist deswegen mit dem Vater anlegt. Auf die Aussage der anderen, dass sich für das Kind nichts ändern wird und der ganze Stress nichts bringt, mein eine andere Protagonistin, dass es für das Mädchen sehr wohl einen Unterschied macht. Selbst wenn es bei den Eltern nicht bringt, wenn man was sagt, wobei ich auch da denke, dass zumindest ein paar wenige sich einen Moment lang des Problems bewusst werden und sich vielleicht Hilfe holen, vielleicht ist es einfach nur ein kleiner Anstubser von vielen... Für das Kind finde ich es wichtig, dass es auch die Botschaft bekommt: Ich habe nicht verdient, so behandelt zu werden, ich habe jedes Recht, geliebt zu werden und so behandelt zu werden.


    Verständlich was ich meine? Etwas schwierig für mich, es auszudrücken.


    Ich kann es sogar nachempfinden.


    Meine Eltern haben immer drauf geachtet, dass nach außen hin alles perfekt wirkt, oder zumindest "normal". Nur einmal, da haben sie uns Kinder in der Öffentlichkeit wohl mal derart runter gemacht, dass andere Leute was gesagt haben. Als Reaktion kam von meinen Eltern das übliche "Das ist ja wohl unsere Sache." Und ich glaube auch nicht, dass es sie länger als den einen Moment beschäftigt hat.


    Aber für mich als Kind hat es einen Unterschied gemacht. Ich habe für einen winzigen Moment dieser tief vergrabenen Intuition vertraut, dass es tatsächlich nicht richtig ist, wie meine Eltern uns Kinder behandeln, wenngleich meine Eltern ihre Ansichten und Erziehungsmethoden doch immer als die einzig richtigen hinstellten.


    Natürlich hat dieser eine Vorfall nicht viel geändert - dazu hätte es mehr dieser Vorfälle gebraucht. Aber immerhin erinnnere ich mich nach all diesen Jahren noch daran. :)

    vOp2p2.png 

    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.


  • Aber für mich als Kind hat es einen Unterschied gemacht. Ich habe für einen winzigen Moment dieser tief vergrabenen Intuition vertraut, dass es tatsächlich nicht richtig ist, wie meine Eltern uns Kinder behandeln, wenngleich meine Eltern ihre Ansichten und Erziehungsmethoden doch immer als die einzig richtigen hinstellten.


    Natürlich hat dieser eine Vorfall nicht viel geändert - dazu hätte es mehr dieser Vorfälle gebraucht. Aber immerhin erinnnere ich mich nach all diesen Jahren noch daran. :)


    Das ist so traurig - und trotzdem Mut machend :(