Beiträge von Anja

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    Hi, hi, inzwischen ist's anders, hier (wieder Münchner Umland, aber nochmal etwas ländlicher) sprechen die Leute Bayrisch und sagen dann zum Abschied Tschüss was ich wiederum sehr merkwürdig finde.


    Woher kommt eigentlich pfiati? Steht das -ti für 'dich'? Und das pfia-?


    Zitat

    :D Den gleichen Effekt hast Du, wenn Du nen Datschi in ner Bäckerei an der Küste haben möchtest. Das ist meiner Mutter mal passiert.


    Was sind Datschi?


    In Berlin wurde ich als Kind auch immer korrigiert "Also Schrippen willste, ja?". Bin halt auch nur innerdeutsches Migrantenkind #augen


    Nützt dir aber nix, wenn du dich in einem Machtgefälle am unteren Ende befindest und dein Gegenüber deine Sprache falsch findet.


    Das stimmt ungezweifelt, aber darum geht es hier doch momentan gar nicht, oder hab ich was überlesen? #confused
    Es geht doch seit mehreren Seiten (inklusive Ausgangsposting) um die Frage was richtig und was falsch ist.


    Ich will noch kurz sagen, daß ich Dialekte vollkommen okay und gut finde.
    Und wenn jemand innerhalb seines Dialekts von "der Butter" oder "Kemie" spricht, dann stört es mich auch gar nicht. Vermutlich würde ich es nicht mal merken, weil ich eh nix verstehen würde
    Aber wenn jemand (relatives ;) ) Hochdeutsch spricht und dann von "Kemie" spricht und Artikel verwendet, die im hochdeutschen falsch sind, das finde ich nun mal gruselig.
    Das ist ebenso gruselig wie "Dann gehst Du Bahnhof" für "Dann gehst Du zum Bahnhof" #kreischen


    Das tut mir sehr leid für dich #taetschel
    (Ok, das war patronising #tutmirleid )


    Aber auch hochdeutsch ist ja verschieden, je nachdem wo man herkommt. Ich spreche auch hochdeutsch und man hört mir trotzdem an dass ich aus Berlin komme. 'Kemie' ist in Süddeutschland halt verbreitet, auch im Hochdeutschen.


    "Dann gehst du Bahnhof" sagen noch nicht genug als dass es als richtig durchkommen kann, aber ich kann mir gut vorstellen dass wir in 100 Jahren keine Artikel mehr benutzen. Deine Grosseltern haben sich vermutlich darüber aufgeregt wenn sie von jüngeren Leuten gehört haben "Ich muss wegen der Fahrkarte noch kurz zum Bahnhof".

    Och naja, ob Schule oder Hort da was anders machen ist ja wurscht. Im Gegenteil, dann überlass denen halt das Hochdeutsch und du kannst konsequent Dialekt mit ihr sprechen. Meine Kinder wachsen in der Schule mit einer anderen Sprache auf als wir zuhause sprechen und ich und mein Mann sprechen dann wieder jeweils ne andere Sprache mit ihnen. (Und zwar jeweils unsere Muttersprachen, nciht dass hier jemand denkt dass ich vor lauter Sprachbegeisterung meine Kinder irgendwie künstlich auf Fremdsprachen zuquassel :D)
    Das kannst du auch wunderbar mit Hochdeutsch/Dialekt machen. Das ist auch gut fürs Hirn der Kinder - für diejenigen von euch die sich beschweren dass die Verwandtschaft ihnen 'falsches' Deutsch beibringt. Nein, es ist nicht falsch und je mehr Variation man kennt desto flexibler wird unsere graue Masse. Vielleicht macht diese Info es euch leichter das positive daran zu sehen? :rose:


    Und Kathi, du hast ja recht: Görlitz liegt ja in Sachsen #schäm Hatte gar nicht nachgeguckt und war mit sicher dass das irgendwo bei FFO liegt, wie peinlich.

    Ich hab aus deinem Ausgangspost aber noch im Kopf, dass du sagst, deine Tochter sei schon ziemlich ehrgeizig. Das solltet ihr mEn auch in die Überlegungen mit einbeziehen, denn das kann sich wesentlich auf ihr Selbstwertgefühl auswirken, wenn sie Dinge noch nicht schafft, die sie "schaffen müsste". Oder ggf. nach einem Schuljahr zurückgestellt wird. Aber natürlich könnte ihr Ehrgeiz sich auch positiv auswirken.


    Ein ehrgeiziges Kind sollte aber mMn auch die Erfahrung machen können, dass die Welt nicht untergeht wenn man mal etwas nicht gleich kann. Gerade ein ehrgeiziges Kind kann mMn auch schaden davon tragen wenn es permanent unterfordert ist. Und dann auf der Oberschule oder im Studium zum ersten Mal merkt wie es ist, nciht immer alles als erste fertig zu haben.


    Klar, ein kind was den Aufgaben nicht gewachsen ist, lernt nichts daraus, immer wieder festzustellen dass andere besser sind. Aber ein ehrgeiziges Kind würde ich auf keinen Fall nur aufgrund des Ehrgeizes zurückstufen!

    Görlitz, das ist ja Berliner Umland. Ich find's nicht grausig, aber ich komme ja auch aus Berlin.
    Schade dass man den anderen da so abwerten muss ;)


    Schaf, das find ich toll dass du Dialekte so gerne magst. Sprichst du auch Münchnerisch mit deiner Tochter? (Du hast doch ne Tochter oder? #gruebel)


    Gerade dieses richtig-falsch-Denken (und das angebliche Fussnägel hochrollen #augen) trägt ja auch dazu bei dass wir uns gewählter ausdrücken und somit tatsächlich die Dialekte aussterben. Die Schriftsprache trägt da leider auch einen grossen Teil zu bei. Man meint dass das was man liest, die (einzig) richtige Variante ist. Beim Beispiel 'Libyen' weiss ich zB gar nicht warum /lübien/ falsch sein soll, wenn es doch der Grossteil sagt. Ich habe keine Ahnung warum die meisten Menschen das sagen, aber ich schätze dass nur wenige Menschen /libüen/ sagen. Die Erklärung ist vermutlich einfach, dass die Lautkombi /üe/ im deutsche nicht vorkommt, und man deshalb lieber /ie/ draus macht und stattdessen das ü in der ersten Silbe unterbringt. Wild drauflos spekuliert...


    #weissnicht

    Neee, Talpa, Dialekt ist nicht falsch, das verwechselst du. Aber viele Leute sprechen keinen Dialekt, sondern so eine Mischung aus Hochdeutsch und regionaler Aussprache und regionalen Wendungen und Soziolekt.


    Das nennt man dann Regiolekt und ist auch nicht falsch. Überhaupt ist gesprochene Sprache selten falsch. Sie ist einfach #freu


    Die Schriftsprache hingegen ist standardisiert. Das gibt es Regeln und falsche und richtige Varianten eines Wortes. Aber die gesprochene Sprache ist zum Glück nicht standardisiert, unterliegt einem ständigen Wandel und ist bunt wie das Leben #blume


    Gesprochen ist /kemi:/ genauso richtig wie /çemi:/ und vermutlich /ʃemi:/ (<=ich tippe zB auf Berlin, da fällt nämlich das /ʃ/ und das /ç/ meist zu einem Laut zusammen der irgendwo dazwischen liegt. So kann Kirche und Kirsche dann sehr ähnlich klingen).


    Geschrieben gibt es nur eine Variante.


    Ich würde Hermine also antworten: 'benutzen' ist die hochdeutsche Form, die (mehr oder weniger zufälligerweise) den Einzug ins Schriftdeutsch gefunden hat (und sich dadurch quasi als 'richtige Form' manifestiert hat).
    Aber 'benützen' kann regional genauso richtig sein, solange du das nicht schreibst.


    (Was richtig und was falsch ist ändert sich natürlich auch ständig. Wir sprechen ja auch nicht mehr wie Goethe. Noch nicht mal wie unsere Grosseltern. Unsere Enkelkinder werden nicht mehr sprechen wie wir. Es gibt neue Wörter, der Satzbau kann sich ändern und die Aussprache auch. Das gehört zur Sprache dazu #super und hat auch sehr oft eine Funktion. Zum Beispiel artikulatorische, aber auch soziale: Man signalisiert natürlich auch durch die Sprache wer man ist. Und wer man auf keinen Fall sein will. Man spricht unterschiedlich je nachdem mit WEM man spricht. Und je nachdem in welcher Verfassung man ist. Und auch im Laufe des Lebens verändert man die eigene Art zu sprechen. Der Duden schreibt zB nicht vor was richtig ist, sondern bildet ab was momentan gerade von einer Mehrheit der Sprecher verwendet wird. Daher wird der auch ständig aktualisiert, aber er hinkt der Entwicklung quasi hinterher. - Wusstet ihr übrigens dass der Sprachwandel zum Grossteil von jungen Frauen vorangetrieben wird? Das sind die innovativsten Sprecher, und Neuerungen die bei jungen Mädels Einzug halten haben die grösste Wahrscheinlichkeit, ein paar Jahre später im Duden aufzutauchen. Aber ich fürchte ich schweife ab... #schreiben )

    Genau, daher wählen die unterschiedlich-Verdiener auch oft eher III/V, weil sie dann monatlich erstmal mehr haben. Ich finde nur, dass das ein schiefes Bild gibt, weil die Frau dann netto wenig raus hat und sich meistens noch die Kinderbetreuungskosten ausschliesslich von IHREM Gehalt abzieht. Und dann halt schnell zu dem Schluss kommt, dass sich das Arbeiten gar nicht "lohnt".

    Mir geht es ähnlich, auch mit dem Gesinnungswandel den du beschreibst. Was ich früher vielleicht sogar positiv gesehen habe nervt mich jetzt kolossal. Ich hangel mich von Vertrag zu Vertrag und von Ort zu Ort und habe bisher das Glück dass sowohl Partner als auch Kinder das unterstützen.

    Noch kurz zu Shakes' Frage:
    Ich habe immer gebeten, dass meine kinderlosen Freunde mich soweit möglich bei uns besuchen. Dafür habe ich dann auch versucht gut zu bewirten. Der Grund war weniger die Fahrzeit (vielleicht am Rande auch), sondern vor allem die Tatsache dass ich von einem Treffen mit Kind in irgendeiner x-beliebigen, nicht kinderfreundlichen Location NULL gehabt hätte. Das ist einfach nur nervig.


    Inzwischen sind die Kinder sowohl transportabel als auch einfach mit Buch, Hörspiel oder Ninetendo abzuspeisen, bzw geniessen es alleine zuhause zu bleiben - und so fahre ich gerne meine Freunde besuchen die jetzt kleine Kinder haben ^^