Da habe ich zu bieten: meine beste Freundin, geboren und aufgewachsen in den 60ern in Westdeutschland, in einer urdeutschen Familie, durfte nicht studieren, denn bei einem Mädchen ist es ja Verschwendung. Die heiratet und kriegt Kinder und arbeitet sowieso nicht. Ein Junge wäre da was ganz anderes... Und die Familie war sehr gut situiert, es ging also keineswegs darum, sich Studium der Tochter vom Mund abzusparen.
Ich musste es mir auch hart erkämpfen, mit der gleichen Begründung. Allenfalls noch ein Schreibjob bei der Sparkasse sollte es sein, damit ich im Falle einer Scheidung nicht völlig mittellos sei. Und ich bin in den 80ern aufgewachsen. Es kommt noch besser: Meine beiden Brüder haben zu Weihnachten und zum Geburtstag das bekommen, was sie wollten, z.B. C64, Atari ..., ich habe mir Experimentierkästen und ein Kindermikroskop gewünscht und was ich bekommen habe: rosa Klamotten, die ich nicht wollte, Puppen, mit denen ich nie gespielt habe und HANDTÜCHER, BETTWÄSCHE und SILBERBESTECK ALS AUSSTEUER! Das war vor allem das Werk meiner Mutter.
Süß fand ich, dass mir mein Vater später, als ich mit Mitte 20 als Biologin längsts den Zugriff auf große Forschungsmikroskope hatte, zu Weihnachten mal ein Kindermikroskop geschenkt hat. Besser spät als nie. 
ich meine, ich liebe auch typische Frauen-Handwerke wie Stricken und Nähen und Basteln, aber ich bastel auch gern am Fahrrad oder interessiere mich für Computerprogrammierung. Weder möchte ich, dass man das erste von mir erwartet, weil ich ne Frau bin, noch dass man wegen des zweiten mich erstaunt lobt, weil ich das tu, OBWOHL ich ne Frau bin.
Das geht mir genau so. Langsam nervt es. Deswegen habe ich mich auch lange gewehrt, "Kochen zu lernen". Mittlerweile mache ich es gern. Aber freiwillig.
Zitat
Worauf
ich zum Beispiel aber überhaupt nicht scharf bin, ist, was schweres zu
schleppen. Es ist nun mal biologisch so, daß Männer viel mehr
Muskelkraft haben. Seltenste Frau kann sich da mit einem Mann messen.
Das ist eine biologische Grenze. Und die zweite ist der weibliche
Beckenboden. Frau soll nicht schwer tragen, sonst gibt es ab einem
gewissen Alter Probleme. Das Schwangersein und Gebähren reicht
eigentlich schon.
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Ich sehe es auch eher wie die anderen, dass es im Alltag nicht so sehr am Geschlecht hängt als vielmehr an der Statur. Dass eine zarte 1,60 große, 48 Kilo schwere Frau, die in ihrem Leben noch keine Einkaufstasche mit mehr als 5 Kilo getragen hat, deutlich schneller Schwierigkeiten bekommt als ein Mann, der 1,80 groß ist und dreimal die Woche ins Fitnessstudio geht – geschenkt. Aber ich selbst bringe da etwas andere Kampfmaße mit 
Das liegt wohl aber tatsächlich am unterschiedlichen Körperbau der Geschlechter. Ich glaube, es betrifft die Stellung des Beckens. Eine Freundin von mir ist eine sehr emanzipierte Anthropologin und hat es mir mal erklärt. Im Detail weiß ich es aber nicht mehr. Es liegt nicht allein am "Kampfgewicht". Klar kann ein verzärtelter Hämpfling weniger als eine zupackende Frau. Die Frage ist aber, ob es auf die Dauer gut für die Frau ist. Klar schleppe ich mein Kind und lasse mir nicht jede Gießkanne abnehmen. Aber wenn mein Mann gerade da ist, sehe ich kein Problem darin, ihm die schwere Tasche in die Hand zu drücken. (Er überlässt mir schließlich auch meist die Denkarbeit.
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