Hmmm, das ist schwierig mit Ratschlägen bei solchen sensiblen Partnerschaftsfragen, also einfach nur ein paar Gedanken zu dem was Du schilderst.
Ich bin mit unserem Kleinen - der ein ähnliches Alter hat wie Eure Tochter - zu Hause, mein Mann ist arbeiten. Er sieht den Kleinen also auch "nur" abends, am Wochenende oder wenn er Urlaub hat. Trotzdem würde ich nicht sagen, dass ich den Kleinen besser kenne oder einschätzen kann als er;-)) - es ist aber sicher so, dass Deine Partnerin, genauso wie ich, mehr Arbeit mit Euren "Baustellen" hat als Du
- sprich, sie muss mehr Schuhe ausziehen und mehr putzen, ob nun Wasser oder Stuhlgang. Wahrscheinlich tut es Deiner Partnerin gut, wenn Du ihr signalisierst, dass Du diese Mehrarbeit anerkennst und Du Ihr das auch öfter mal bestätigst. Ansonsten musst Du aber auch Deine Erziehungsposition deutlich machen und ihr signalisieren, dass ihr hier Kompromisse finden müsst. Ihr solltet beide gleichberechtigt in Erziehungsfragen sein, auch wenn Deine Partnerin mehr Zeit mit der Kleinen verbringt.
Ich kann mir auch gut vorstellen, was sie meint, wenn sie sagt, Eure Tochter heult nur rum. Bei uns heißt das Gnatz
Typisch für Kinder in diesem Alter ist ja, dass sie nicht nur bei Angst, Trauer, Schmerzen weinen, sondern lang anhaltendes weinen und kreischen auch dafür nutzen, ihren Frust und Ärger zu kommunizieren. Das ist völlig normal. In unserer Partnerschaft hat es sich bewährt, dass wir uns dann reinteilen, wenn wir beide anwesend sind. Banales Beispiel, es gibt so Tage, da flippt der Kleine plötzlich ab, weil ich seine Autos auf den Schrank gestellt habe, um z.Bsp. zu saugen
wenn er sich dann von mir nicht beruhigen lässt... kommt der Papa und gibt ihm notfalls auch die Autos wieder und spielt dann halt mit ihm bis er sich beruhigt hat - halt nicht im Wohnzimmer, wo ich sauge, sondern im Kinderzimmer.
Ich bin sehr davon überzeugt, dass man Frust und Ärger - also dieses Geheule ernst nehmen sollte und dass Kinder nicht verzogen werden, wenn man dies tut - oder hat schon einmal jemanden einen 14Jährigen gesehen, der ausflippt, weil er die Schuhe ausziehen soll
(um zu Deinem Beispiel zurück zu kommen.) In der Erlebniswelt einer 3jährigen ist es halt ein Drama, wenn sie bestimmte Sachen jetzt auf Zwang machen soll (wie Schuhe ausziehen) und sie einfach nicht einsieht WARUM. (Dass Mama dann putzen muss, ist 3Jährigen leider meist völlig egal
) Diesen Frust kann man immer ernst nehmen, auch wenn er für uns unverständlich erscheint. Gleichzeitig sollte man ihr auch immer sagen, warum Mama jetzt trotzdem die Schuhe ausziehen will - irgendwann verstehen sie das dann nämlich. (Zumindest kann man die Hoffnung haben, ich muss ehrlich zugeben, dass meine Mama genervt war, dass wir selbst als Teens noch mit Schuhen in die Wohnung gelaufen sind, wenns schnell gehen musste - ohne Rücksicht auf Teppich und Co
)
Wenn ich mit dem Kleinen alleine bin, regiere ich manchmal auch genervt - und lass ihn wohl auch mal heulen (um z.Bsp. schnell zu saugen) - anschließend bekommt er aber was er will, also Trost und Zuspruch für seinen Kummer und seine Autos zurück 
Das mit den Schuhen und dem Becher auskippen ist bei uns übrigens genauso. Ich muss aber sagen, wir haben Parkett, mir ist es daher nicht so wichtig, dass die Schuhe gleich ausgezogen werden. Irgendwann kann ich ihn immer schnappen
Wenn er total eingesaute Schuhe hat, setze ich ihn notfalls auf einen Stuhl und ziehe sie ihm auch unter Protest aus. Vielleicht hilft es, wenn Ihr Eurer Tochter einen eigenen Stuhl oder eine kleine Bank in den Eingangsbereich stellt, wo sie sich draufsetzen kann. Unserer mag das
Wenn ich keine Lust auf ausgekipptes Wasser hab, dann lass ich den Becher übrigens nicht in seiner Nähe stehen, sondern reiche ihn ihm zum Trinken - und nehme ihn gleich wieder an mich. Ihr könnt auch einfach Trinkflaschen zu Hause verwenden - die kann man nicht auskippen
- das Problem löst sich mit Sicherheit im nächsten Jahr von selber. Ich glaube auch, je mehr Aufmerksamkeit ein Kind mit seinem Verhalten provoziert und je mehr Mama sich aufregt (über das Wasser/ die Schuhe), desto interessanter wird dieses Verhalten und um so größer das Problem für Euch. Versuche DEine Partnerin zu entlasten, in dem Du diese unangenehmen Aufgaben übernimmst (also Schuhe ausziehen und Putzen) wenn Du am Wochenende und am Abend zu Hause bist.
Zum Ausgangsproblem Deines Postings kann ich leider nix beisteuern, habe das aber auch schon gehört und kann Dir versichern, dass auch hier gilt, es geht immer vorbei, ist alles nur eine Phase
. Liebesentzug finde ich aber auch, hmm, generell nicht gut. Mal ehrlich, wir Erwachsene wollen doch auch, dass unsere engsten Personen uns immer ihre Liebe zeigen - egal wie doof wir uns auch ab und an verhalten mögen 