Der andere Geburtsthread wühlt bei mir gerade nochmal meine Erlebnisse bei der Geburt meines Sohnes auf...
Was dort über die Presswehen geschrieben wurde, macht mir mal wieder bewusst, dass diese Phase der Geburt etwas ist, dass ich im Nachhinein vermisse.
Nach 9 Stunden brutaler Eröffnungswehen (davor war einige Stunden Wehenpause und DAvor waren es gut auszuhaltende Wehen) hat mir die Hebamme im Krankenhaus eine PDA nahegelegt, weil bei mir alles so verspannt sei.
Eigentlich wollte ich keine (naja, das hatte ich mir vorher so überlegt, v.a. aus Angst, da bei mir und meinem Bruder die Saugglocke eingesetzt werden musste, wahrscheinlich wegen der PDA, die meine Mutter bekam), dachte dann aber gut, wenn die Geburt dadurch mehr "ins Rollen" kommt sollte ich es wagen - zumal die Wehen wirklich höllisch waren und ich nur noch Schreien konnte währenddessen.
Nun war es aber so, dass ich, sobald die erste Dosis drin war, GAR NICHTS mehr gespürt habe. Dass da überhaupt noch Wehen waren, konnte man nur am CTG sehen. Gleichzeitig wurde ein Wehentropf an den vorher gelegten Zugang angestöpselt und darüber dann die Wehen reguliert. (Das ist sowieso nochmal ein Thema für mich - da wurde ich nicht groß gefragt, sondern einfach gemacht... Einen Wehenhemmer vor dem Setzen der PDA habe ich abgelehnt und wurde dafür schief angeguckt).
Die Hebamme meinte auch, ich sollte am Besten erstmal ne Runde schlafen . Habe dann auch tatsächlich stundenlang auf dem Kreißbett vor mich hingedöst.
Wenn wieder Wehen spürbar wurden, sollte ich mich rechtzeitig zum nachspritzen melden. Ich wollte das zwar hinauszögern, aber wenn die Schmerzen wieder stärker wurden, hab ich dann doch Bescheid gesagt.
So ging das immer weiter, bis irgendwann Schichtwechsel war.Ich lag die meiste Zeit im Bett auf dem Rücken, während des Schichtwechsels hatte ich meinen Mann gebeten, mir zu helfen, weil ich mich bewegen und die Schwerkraft ausnutzen wollte - die neue Hebamme war ganz erstaunt, dass ich noch so gut auf den Beinen sei).
Zur Austreibungsphase kniete ich dann im Kreißbett und die Hebi sagte mir, wann ich pressen sollte. Ich hab da nix gespürt. Aber wirklich nichts, kein Ziehen, keinen Druck, nur ganz betäubt, dass es bei den inneren Schamlippen eng wurde. Hatte dann auch dort einen Riss.
Puh, es ist fast ein Geburtsbericht geworden. Es beschäftigt mich doch sehr, dass ich meines Gebährens beraubt wurde. Denn so fühlt es sich für mich an. Ich habe zwar alles mitbekommen, aber eben nicht körperlich, und das fehlt mir sehr.
Tut gut, mir das nochmal von der Seele zu schreiben.
Nun möchte ich von euch wissen: Ging es jemandem ähnlich mit einer PDA? Oder ganz anders? Haltet ihr das für einen normalen Ablauf bei einer Geburt mit PDA? Oder liege ich mit meinem Gefühl, dass es SO eigentlich nicht gedacht ist, richtig?
An diese erste Geburt bin ich ganz unbefangen herangegangen. Sollte ich aber nochmal schwanger sein - ich fürchte, ich werde den Schmerzen und möglichen Eingriffen mit viel mehr Angst entgegengehen.