Außer Haus abhalten finde ich auch schwieriger als in vertrauter Umgebung. Gerade im Winter. Wir hatten bei allen drei Kindern nie so eine richtig überzeugende Logistik für nasse oder sogar vollgekackte Stoffwindeln außer Haus. Also gabs und gibt es unterwegs meist Wegwerfwindeln.
Bei Kälte open air abhalten ist mir exakt einmal richtig gut gelungen. Bei drei Kindern. Ansonsten musste es halt in die Windel gehen, die dann bei erstmöglicher Gelegenheit gewechselt wurde. Teilweise sogar in Abhalteposition, aber eben in voller Klamotte.
Meine Erfahrung ist: Die Kinder können das gut unterscheiden und meist auch akzeptieren. Es gab schon auch mal Beschwerden. Aber wenn die Bedingungen es nicht möglich gemacht haben, dann ging es halt nicht. Ich hab sie dann immer gebeten: "Bitte nimm die Windel, es geht leider grad nicht anders. Ich geb dir nachher gleich eine frische Windel." Tatsächlich nahezu wörtlich so und auch von Anfang an. Also nicht erst, wenn sie anfangen sprechen zu lernen. Und ich hatte immer den Eindruck, dass diese Kommunikation das wichtigste an der Sache ist. Wenn das Kind weiß, ich habe sein Bedürfnis wahrgenommen und mein Möglichstes getan, es zu erfüllen, dann lief es sehr entspannt.
... und eigentlich geht es beim Abhalten ja auch gar nicht um die Challenge, wer am längsten eine trockene Windel leisten kann, sondern darum, mit seinem Kind über dessen Bedürfnisse im Gespräch zu sein ... (Sag ich jetzt mal so ganz grundsätzlich. Weil ich selbst das zwischendurch auch immer wieder vergesse.)