also ich lese ja schon seit einiger zeit still mit ... danke dass der ton wieder respektvoller geworden ist ... ich persönlich habe mich in die thematik bisher noch nicht allzusehr vertieft, aber mir kommen hierzu folgende gedanken:
ich glaube, das große problem an der sache ist, wo zieht man die grenze? wenn alles gleichwertig oder gleichwürdig behandelt werden soll und jede glaubensrichtung entscheiden darf, mit welchen themen die kinder in der schule nicht konfrontiert werden sollen, wo zieht man die grenze? und jetzt nicht nur in der schule, sondern auch bei einer bildungspflicht im allgemeinen.
das aktuelle wissen auf dem heutigen wissensstand ist das beste was wir haben. und wissenschaft wandelt sich und ist auch nicht absolut. dass die erde ein kugel ist, wird zwar teilweise in frage gestellt (flat earth society), aber da gibts eigentlich nichts dran zu rütteln. und bei der evolution ist es wohl ähnlich. das was wir aktuell wissen und was in der schule gelehrt werden sollte, ist einfach weit enfernt von einem religiösen glauben und somit eine art gemeinsamer basis. und religionen jeglicher art sollten das integrieren können. der glaube an sich bleibt ja bestehen und wird von der wissenschaft ja auch nicht diskutiert (man kann nicht beweisen, dass es keinen gott gibt).
außerdem bin ich teilweise sehr glücklich darüber, dass die wissenschaft dinge klärt, die zb aus kultur- und glaubensgründen bestehen und leid verursachen (rollenverteilung von mann und frau, züchtigung von kindern, der mensch macht sich der welt untertan, etc) ... ich will damit jetzt keinenfalls sagen, dass es in dieser diskussion hier um solche dinge geht (!), aber wo zieht man die grenze? nur kurz, warum ich jetzt diese dinge einwerfe: für mich hängen kultur und glaube stark zusammen und ich finde, dass moralische, ethische und auch wissenschaftliche werte darüber stehen sollten.
und abschließend, wenn es um glaubensfreiheit geht: jeder mensch sollte zugang zu dem aktuellen wissen haben, damit er sich frei entscheiden kann ... einem kind, dass dieses wissen vorenthalten wird, kann sich also nicht frei entscheiden. und andersrum ist es auch nicht aufgabe der schule zu sagen, dass es gott nicht gibt (das kann nämlich keiner wissen, das kann man nur glauben). insofern ist schule und das was gelehrt wird eine neutrale basis, zu der jeder zugang haben sollte.
ach ja, dass das system schule verbessert gehört, steht für mich auch außer zweifel und ich finde auch den homeschooling ansatz sehr interessant und wünschenswert. aber es geht ja eben auch darum, was und warum etwas gelehrt werden soll, egal ob jetzt schulpflicht oder bildungspflicht besteht.