ich denke auch, dass es sehr schwierig bis unmöglich ist, sie abzuleiten irgendwas anders zu machen. Murkels Idee, sie selbst formulieren zu lassen, was ihr helfen würde, finde ich gut. Wobei ich in der Situation wohl gesagt hätte, du kannst mir nicht helfen.
Ich bin vom Typ her ganz anders an die Sache rangegangen, immer gesagt, klar, da kann das und das passieren, aber das passiert einfach nicht. Also ich habe mich schon mit der Realität auseinander gesetzt, aber einfach auf das beste gehofft. Als es dann hieß, es muss heute der Kaiserschnitt gemacht werden, weil die Halsaterie nicht mehr gut durchblutet war, brach natürlich meine Welt zusammen, aber im Kopf.wusste ich dass es so richtig ist. Emotional war.es aber erstmal ganz ganz schlimm. Wie gesagt, er kam dann mit 580g. Wie ein Hundewelpe so winzig und schrie direkt einmal erstaunlich kräftig
Er war soweit gesund wog halt nur die Hälfte von dem, was er haben sollte.
Dann ging theoretisch das Bangen erneut los. Es hieß, die ersten 3 Tage wären die kritischsten und die ersten 10 auch insgesamt und dann wäre halt auch jederzeit ein Einbruch möglich. Meist Mann und ich waren uns da ziemlich einig, immer vom besten auszugehen, weil keinem damit geholfen wäre, würden wir vor lauter Sorge handlungsunfähig werden. Die auf der Neo und auch der Chef auf der Gyn bewunderten das sehr. Aber wir haben immer gesagt, wir verschließen ja nicht die Augen vor der Wirklichkeit, wir wissen schon um die Risiken und auch mögliche Folgen der Frühgeburt, aber solange alles gut ist, sind wir erstmal glücklich und dankbar. Im Laufe der weiteren Entwicklung bekam er einen Herzfehler, der mit einer Kathederop behoben wurde, das war.nochmal sehr sehr schlimm, vor allem für meinen Mann, weil die Narkose zu heftig für die Maus war und er zweimal quasie reanimiert werden musste (und mein Mann dabei war).
Aber jetzt gerade liegt ein bezauberndes, zartes, 14 Monate altes, 7,x kg Baby in meinem Arm und schläft. In einem Monat ist er dann auch echte 12 Monate alt.
Für uns ist das definitiv auch ein Wunder. Er hat keinerlei gesundheitliche Einschränkungen und ist motorisch und kognitiv locker soweit wie die anderen September 16 Babys. Wäre er nicht so sehr zart, würde man es nicht merken, dass er diesen Start hatte.
Aber das hilft deiner Freundin ja auch alles nicht.
Ich hatte im entfernten aberkannte Kreis auch andere Geschichten. Viel zu früh geborenes Baby, das eine perforierte Lunge hatte und dessen Überlebenschancen nicht gut standen und schon vor der Geburt hat die Mutter alles so weiter gemacht wie unschwanger, hat sich geweigert Aufstands Kleidung zu tragen, lieber ihren ab auch irgendwie in ihre Hosen gequetscht (der war auch ganz komisch geformt) und dann niemanden zum Kind gelassen außer ihrem Mann. Sie kamen aber auch nur 1x am Tag für ne Std vorbei. Dafür hatte Baby dann alles erdenkliche Spielzeug da rumhängen. Irgendwie waren die gar nicht dazu in der Lage eine Beziehung zum Baby aufzubauen, ich vermute, weil sie eigentlich dauerhaft mit dem Tod rechneten. Das Baby kam dann irgendwann nach Hause, womit keiner gerechnet hat. Ich habe ihn einmal gesehen, weil danach der Kontakt mit der Familie über die wir uns kannten abbrach. Keine Ahnung, ob sie jemals eine gesunde Beziehung aufbauen konnten. Es war jedenfalls sehr seltsam, als wir sie trafen...
Oder im KH als unser Knirps auch da lag. Da war ein Baby, dessen Eltern haben wir die ersten 10 Tage, wo ich ja noch im KH war nie gesehen. Die Schwestern haben immer nur dort angerufen und auf Sie eingeredet, sie sollten doch vorbei kommen. Das wäre wichtig fürs Kind. Die Mama hatte keinen Job (logisch, MuSchu) und keine weiteren Kinder. Sie hätte den ganzen Tag bei ihrem Kind verbringen können. Aber ums Kind stands auch nicht gut und sie hat es rein emotional nicht hingenommen, sich so eng an ihre Tochter zu binden. Das ist im Laufe der Monate wesentlich besser geworden. Vielleicht lag es auch daran, dass die Ärzte ihr noch vor der Geburt sagten, dass die Kleine wohl nicht überlebenden wird.
Mir taten beide Kinder immer sehr leid, aber letztlich kann man da nicht viel machen, da muss jeder seine Weg finden, denke ich.