Wieso mich starre Rollenbilder stören: Es zementiert in den Köpfen der Leute ein Korsett für Verhalten. Was geht und was nicht geht. Dies hindert Leute, die nicht den Zuschreibungen entsprechen, ihr Potenzial zu entwickeln. Und wer entspricht schon genau allen Rollenbildern oder Klischées?
Konkretes Beispiel: Es stört mich, wenn es z.B. heisst: "Mädchen sind schlecht in Mathe." Einige Kinder sind schlecht in Mathe, oder Sprache, Auswendiglernen, was auch immer. stimmt. Andere mögen das Fach. Was passiert jetzt, wenn ein Mächen eigentlich Spass an Mathe hätte? Ihr wird (wenn heftige Gender-Kacke) vermittelt, wenn sie gut sei in Mathe, sei sie kein richtiges Mädchen. Sie solle lieber anstreben, hübsch zu sein (... "sonst kriegst du keinen Typen." Wie gesagt, das wäre heftige Gender-Kacke, gibts aber. Meist ist es viel subtiler).
Das tut mir weh. Ich trauere um das verlorene Potential, um einen Weg, der so blockiert wird. Die Einschränkung auf "passende" Farben, Berufe, Fertigkeiten, Emotionen... nimmt aus meiner Sicht den Menschen etwas weg.
Ich finde längst nicht alles gleich schlimm. Einiges stört mich als Einzelfall gar nicht, oder ich kann drüber lachen. Die Masse machts aus. Wir formen unsere Erwartung an Geschlechterrollen aus dem, was wir wahrnehmen. Was macht einen Mann aus, was eine Frau? Wie erleben wir das, was wird uns vermittelt? Und wenn dann halt auf einem Stundenplan steht: Jungs: 'Startklar für die Schule', Mädchen: 'Schick für die Schule', bleibt was davon in den Köpfen hängen.