5. Etappe von Rudow nach Lichtenrade - 13 km
Das war eine sehr schöne Etappe. Ich habe sie gründlicher geplant, als die zuvor, weil mir klar war, dass ich jetzt am Berliner Stadtrand laufe. Ich wollte mir Zeit einplanen und habe daher ganz wild eine Tagestour vorgenommen.
Einschub - die Etappen zuvor habe ich am Nachmittag gestartet, seit dem Frühling mache ich nämlich jeden (wirklich jeden Tag) Tag ein PowerNap. Das tut mir gut und ich bin nachmittags und abends fitter. Nun war die Überlegung: in der wilden Natur am Berliner stadtrand kann ich locker auch ein schläfchen auf der Wiese halten, also bin ich am Vormittag losgefahren, mit Proviant im Gepäck und meiner Yogamatte.
Ich startete also in Rudow - erstes Highlight war auf der Anreise zum Startpunkt, ich musste nämlich noch vom ubahnhof mit nem Bus fahren. erst musste ich mühsam die richtige Bushaltestelle finden, dann fuhr der entsprechende Bus mir vor der Nase weg, dann schaute ich suchend auf display und fahrplan, wann der nächste kommt. Ihr müsst euch vorstellen - ich mit nem Wanderrucksack, Wanderstöcke und Isomatte am Rucksack geschnallt, die überall sucht..... kommt ein Rentner auf mich zu: "Can I help you" Ich sah wohl so fremd aus, dass er mich auf englisch ansprach.... "Nöö, danke, ick kiek hier nur, wann der nächst bus hier abfährt, der andere hat mich ja nich rinjelassen" Ich berliner ja nu selten, aber wenn ich auf englisch angesprochen werde, muss ich hier mal für klare Verhältnisse sorgen.
Am Berliner Mauerweg angekommen ging es durch grünstreifen, wieder neben der Autobahn weiter, diesmal war sie teilweise im Tunnel. die Gropiusstadt war während der etappe die meiste Zeit mein Begleiter, ich bin sie quasi umlaufen. es war auch streckenweise recht waldig - ich habs geliebt ... gegen Mittag kam ich an einen Bienengarten - noch ein Highlight, eine Passanten sah mich in wanderkluft und sagte mir.... wenn sie weiter in diese Richtung laufen, kommen sie an einen Bienengarten vorbei, der ist wunderschön.... und das habe ich mir angeschaut.... eingezäutes Gelände mit offener Tür, kein Mensch weit und breit, aber viele Pflanzen und natur. ein grünes Klassenzimmer unterm Sonnensegel habe ich zu meinem Picknickplätzchen auserkoren, habe köstlich gespeist und danach meine Matte auf die Wiese ausgebreitet und ein Nickerchen gemacht - es war herrlich, obgleich meine Finger und Füße etwas froren.
eine stunde Rast habe ich in diesem Bienengarten gemacht - es war Oktober und regnerisch - also ich war da auch ohne Bienen...
Ich sattelte mich und merkte - ich muss mir für Tagestouren eine Toilettenschaufel zu legen. Habe ich nicht und ich merkte, dass ich improvisieren muss.... doch gar nicht lange gelaufen, steht am waldrand ein Schild "50 Meter durch den Wald - Restaurant und Café" Das war meine Rettung, die waren da sehr nett und ich auch ;-))
Ich war da schon knappe 7 km gelaufen und spürte, wie locker und flockig mir die schritte nach der Pause fielen. Ich lief an Großziethen vorbei, das ist eine Stadt (?) zwischen berliner Stadtteilen westlich lichtenrade, nördlich Buckow und östlich Rudow.
An der Grenze Lichtenrade zu Buckow habe ich dann spontan die Etappe beendet, ich hätte kräftemäßig und auch mental weiterlaufen können - aber "es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Kleidung" - ja und ich habe schlechte Kleidung (ich brauche dringend richtige Wanderschuhe, wenn ich im Herbst noch weiterlaufen möchte)
to be continued..... das waren bis heute die bisherigen Etappen und ich bin so voller Freude