Wir hatten uns so sehr gefreut,
auf unser erstes gemeinsames Weihnachten. Doch es sollte nicht sein.
Am 22. Dezember kam ich ausnahmsweise etwas später nach Hause, denn ich hatte noch einen Konzertauftritt mit meinem Chor. Ich beeilte mich aber extra und trank mit den anderen Frauen keinen Sekt oä. mehr, damit ich es noch schaffte mein Kind ins Bett zu bringen.
Ich stille ja noch und wir beide kuscheln uns bevor sie schläft immer zusammen ins Bett und dann nuckelt sie sich in den Schlaf. Außerdem hatte meine Maus seit 4 Tagen schon Durchfall und ich machte mir Sorgen.
Leider kam ich zu spät, das Kind war schon am schlafen. Später am Abend gingen dann auch wir ins Bett. Doch als ich lag, hörte ich, dass meine Maus so komisch atmet. Ich kann gar nicht sagen warum, ich empfand es einfach als komisch und plötzlich hatte ich ein ganz starkes Bedürfnis nochmal nach meinem Kind zu schauen.
Ich stand auf, streichelte sie und stellte entsetzt fest, dass sie kochte.
Ich holte sie aus dem Bett und befahl meinem Mann das Thermometer zu holen. Sie hatte fast 41°c. Ich war geschockt.
Das Kind war total ruhig, was mir auch Angst machte. Also fuhren wir zum Notfalldienst ins Krankenhaus. Die Ärztin dort verschrieb uns Zäpfchen und schickte uns nach Hause. Als das Fieber aber nach 4 gegebenen Zäpfchen (immer im Abstand von 3 Stunden) immer noch bei 40° war, fuhren wir wieder ins Krankenhaus. Mittlerweile war aus dem Durchfall nur noch eine ständig fließende grün/gelbe Flüssigkeit geworden.
Im Krankenhaus mussten wir dann insgesamt 3 Stunden warten. Mein Kind war völlig erschöpft. Und um das ganze komplett zu machen, bekam ich Schüttelfrost und wahnsinnige Kopfschmerzen.
Als wir nach 3 Stunden dann dran kamen sagte die neue Ärztin, das wir da bleiben müssten, da das Baby in einem nicht sehr gutem Zustand wäre.
So, bum, wie ein Schlag ins Gesicht. Morgen ist Weihnachten und wir müssen im Krankenhaus bleiben.
Ich fing an zu heulen.
Dann wurde mein Kind aufgenommen und sie legten ihr den Zugang am Kopf. Es sieht erschreckend aus und sie schrie fürchterlich. Dann bekam sie eine Infusion nach der anderen. ich heulte und heulte und mein Zustand verschlächterte sich minütlich.
Als wir dann endlich auf ein Zimmer kamen und ich ein Thermometer bekam hatte ich auch 40° Fieber. Das Kind und ich lagen also nur noch auf dem Bett, zu nichts mehr fähig. Beide total erschöpft.
Irgendwann erbarmte sich eine Krankenschwester und gab mir eine Paracetamol Tablette. Das dürfen ja auch stillende nehmen.
Sie half, aber nur kurz. Auch mein Fieber blieb bei 40°.
Ich bettelte so lange, bis mein Mann ebenfalls die Nacht da bleiben konnte. Zum einen, weil ich am Weihnachtsmorgen nicht allein sein wollte und zum anderen hätte ich nicht gewusst, wie ich das überstehen sollte. Denn jeder 2cm meines Körpers tat weh.
Die Nacht kam und sie war fürchterlich. Wir hatten unser Kind zwischen uns gelegt, weil ich es nicht fertig brachte sie in diese großen, kalten Gitterbetten zu legen.
Sie schrie jede 5 Minuten einmal laut auf. Und das die halbe Nacht hindurch.
Am nächsten Morgen wurde mein Mann krank. 40° Fieber. Auch Emma hatte trotz unmengen an Zäpfchen noch 40° und ich auch.
Das war also unser erstes Weihnachten. Irgendwie hatten wir es uns ganz anders vorgestellt.
Aber mittlerweile sind wir alle wieder auf dem Weg der Besserung und hoffen einfach auf nächstes Jahr.
Im diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch ins neue Jahr. Ich wünsche euch vor allem ganz viel Gesundheit.