Ich war ja einmal fünf und einmal fünfzehn Wochen im Krankenhaus in den Schwangerschaften (und in der dritten 4 Tage, die zähl ich irgendwie gar nicht).
Mir hat Abwechslung geholfen. Lesen konnte ich bald nicht mehr, bin immer eingeschlafen (weil ich halt auch mehr liegen als sitzen sollte. zumindest nicht aufrecht sitzen). Wenn lesen, dann sollten die Bücher nicht zu schwer (Gewicht, nicht Inhalt) sein. Ich fand es unangenehm, so ein schweres Buch auf den dicker werdenden Bauch zu stellen.
Hörbücher bzw. Musik fand ich zeitweise ok. Ich hab gestickt, hatte mir eine Krankenschwester mitgebracht von ihren eigenen Sticksachen, das fand ich sehr nett. Für mich war das neu und ich konnte mich durchbeißen. Wenier toll fand ich dabei, dass sie (und einige andere) der dringenden Meinung waren, dass ich was fürs Baby sticken müsse. Das wollte ich nu gar nicht, ich hatte schließlich mein erstes Kind nach der Geburt wieder gehen lassen müssen. Da hätte ich nix selbstgestickter für das Baby haben wollen und kein Baby dazu. Ich wollte mich auch nicht mit Babyausstattung etc. beschäftigen in der Zeit.
Toll fand ich das Knobelspiel "Rush Hour". Das ist klein und handlich und man sitzt doch immer wieder da und probiert, auch mit Besuch.
Überhaupt, für mich waren Besuch und Telefonate meine Rettung in der langen Zeit! Den Menschen, die sich immer wieder gemeldet haben, gilt da auch mein ganz großer Dank!
Und es gab verrückte Ideen, verrückte Mitbringsel. Vom Schneemann über selbstgemachte Rätselpost bis zur kompletten Ausrüstung für einen Kinoabend (mit Laptop, Beamer, Sound, Chips, etc) - ich war zur der Zeit Gott sei Dank allein im Zimmer (das wussten die) und hatte die tollste Nachtschwester der Welt!!!).
Post aller Art war toll, vor allem, wenn immer wieder was kam...
Und, vielleicht das Wichtigste: ich hatte vom Krankenhausessen echt irgendwann die Nase gestrichen voll! Vor allem vom Abendessen, das war in einem der Krankenhäuser quasi zehn Wochen lang jeden Abend identisch (mit einem Salat, der eh schon schwer genießbar war, aber seit mittags in Salatsoße schwamm, etc.) Ganz toll war also, wenn jemand da Abwechslung rein brachte. Nicht noch ne Pralinenpackung, sondern einen leckeren Salat, ein frisches Brötchen, frischen Obstsalat, selbstgemachte Marmelade,...
Ich hoffe, es ist nicht zu lang geworden. Aber in diesem 20 Wochen war so manches wichtig!
Alles Gute Deiner Freundin, viele Grüße unbekannterweise!