Hier gibt es fast zwei Wochen lang Martinszüge. Die Kinder haben Laternen, Martin auf dem Pferd vorneweg, Blaskapelle(n) dabei und am Ende (oder zwischendurch) ein Feuer und einen Weckmann oder Wecken. Außerdem ziehen manche Kinder anschließend von Haus zu Haus, unverkleidet mit Laternen und singen für Süßkram.
Hier im Dorf ist er ein kleiner Gottesdienst in der Kirche, dann zieht man weit über eine Stunde durch alle Straßen und Gässchen des Dorfes (naja, fast alle, immer ein oder zwei Straßen müssen aussetzen, wir diesjahr zum ersten Mal). Martin reitet vorneweg und alle Häuser und Gärten sind mit Laternen und Lichtern geschmückt. Zwischendurch zieht man zu einem großen Feuer am Dorfrand, bleibt ein wenig stehen und zieht dann weiter (den Sinn davon hab ich nie verstanden). Am Ende verteilt Martin Weckmänner und (für die Schulkinder) zusätzlich Tüten mit Süßkram gegen Bons.
Bei mir zuhause gab es auch Martinszüge, aber da wurde immer irgendwann am Zugweg (Anfang oder Ende) die Mantelteil-Szene nachgespielt (zum Teil mit barfüßigem Bettler, auch im Schnee). Das hat immer alle sehr beeindruckt. Das fehlt hier völlig. Und in meiner Heimat (bzw. da, woch ich zuletzt gewohnt hab) gab es am Schluss immer süße Hörnchen, eins für zwei Kinder, zum Teilen...