rheinländerin
Damit kann ich mehr anfangen.
Reden, reden, reden, nein-sagen, nein-sagen, nein-sagen. Verbale Steigerungen. Beim Abendessen schon angekündigt, wie die nächsten 2 Stunden ablaufen und dass ich heute NICHT einschlafbegleite. Später dann ein "Ich möchte wirklich, dass du" über "Ich will, dass du jetzt aber sofort" und auch schon mal "Es reicht, es ist schon lange Nacht, du durftest schon länger aufbleiben. Ich hab morgen echt keine Lust, so lange vorzulesen, wenn wieder so ein Theater ist, jetzt werde ich langsam sauer!" Wenn sie aus dem Zimmer rauskam, hab ich sie sofort wieder zurückgebracht und mein Sprüchlein aufgesagt.
Ich habe auch immer den Wecker für sie gestellt. Erstes Mal klingeln: Zähne putzen/Pyjama/Bett. Zweites Mal klingeln: Mama ist jetzt weg.
Disclaimer: Mir ist schlagartig bewusst geworden, dass meine Tochter da wohl kein Massstab ist. Ich habe gestern die 2-Jährige meines Partners zum ersten Mal länger erlebt als 10 Minuten im Auto, sie ist ja noch ein halbes Baby. Sagt "Mami" und "Papi" und einzelne Worte, die nur die Eltern verstehen, und nicht einmal die immer. Meine Tochter hat in dem Alter schon richtig gesprochen, mit mir diskutiert, argumentiert und verhandelt. Das war zwar auf einer anderen Ebene anstrengend, aber für solche Situationen sicher von Vorteil. Ich weiss zwar seit der Krippenzeit, dass sie ihrem Alter voraus ist, aber wie sehr voraus, das hatte ich irgendwie vergessen. Mein Umgang damals passt da wohl eher für 3- oder 4-Jährige.
Die Terrible-Two waren trotzdem terrible, ganz klassisch, allerdings nur tagsüber. Ich glaube, das lag tatsächlich daran, dass ich tagsüber schlicht überfordert war mit Trotzkind, Homeoffice, quasi-AE, während ich Abends genau wusste, was ich will und mir auch die Zeit, Energie und Geduld nahm, das durchzusetzen.