Das ist echt absurd, Für was hast Du denn den KiTa-Platz?
Seht irgendwas im Vertrag davon drin, dass die KiTa jederzeit das Recht hat, die Kita zu schließen?
Kannst Du evtl. die Ausfallzeiten für ein halbes Jahr mal dokumentieren und an den Träger / die Stadt / die Gemeinde schicken?
Das ist doch keine zuverlässige Betreuung!
Ich kann dir sagen, das bringt genau 0,garnichts! Was sollen sie tun? Wenn kein Personal da ist, dann darf das restliche Personal nicht alle Kinder betreuen.
Mein Träger hat sein Corona in den Betreuungsverträgen drinstehen, dass die Betreuung jederzeit ohne Vorankündiung aufgrund von äußeren Umständen ausgesetzt werden kann und es keinerlei Recht auf Erstattung der Betreuungskosten gibt. Das unterschreiben die Eltern bei Aufnahme, lesen tut es keiner.
Die Betreuung wurde zu schnell und nicht linear zum Personal ausgebaut, es wurden Krippen gebaut, der Rechtsanspruch ab dem 1. Geburtstag eingeführt ohne daran zu denken, dass es dafür eben nicht nur Räumlichkeiten, sondern auch Personal braucht. In einem Artikel der ZEIT hieß es, dass man den Personalmangel sofort beheben könnte, wenn man die U3 Betreuung einstampfen würde. Diese verschlingt (zurecht) Unmengen an Personal. Und ich empfinde einen Betreuungsschlüssel von 1:5 immer noch zu niedrig, 1:3 wäre optimal.
Die Arbeitsbelastung ist in den letzten Jahren mit steigendem Qualitätsanspruch gestiegen. Es wird besser, validierter und umfassender Beobachtet, das nimmt einen Großteil des Tages in Anspruch. Es gibt zwar einen Plan nach dem man "ganz leicht" so und so viele Kinder ind er Woche beobachten kann, parallel die Beobachtungen der letzten Woche im Team bespricht, die besprochenen Beobachtungen zu einem individuellen Angebot ausarbeitet und eben solche Angebote durchführt. Dieses Konstrukt fällt in sich zusammen, sobald man selbnst oder eine Kollegin krank wird oder aus anderen Gründen ausfällt. Und zack staut sich die Arbeit bis Meppen und man hat kaum die Chance das wieder aufzuholen.
Nebenbei haben sich die Kinder verändert und sie kommen mit ganz anderen Voraussetzungen in die KiTa. Wir haben aktuell eine Kollegin, die den ganzen Vormittag nur wickelt, von 40 Kindern im Regelbereich sind momentan 16 Wickelkinder. 5 sind nciht zuverlässig trocken und müssen im Laufe des Vormittags mehrfach umgezogen wird. Letzten Sommer haben wir zwei Kinder mit Windel in die Schule gegeben. Das ist eine Entwicklung die mir viele Sorgen bereitet.
Und dann ist es ein elendiger Teufelskreis... Die Arbeitsbelastung ist hoch, die Kinder kommen oft krank in die KiTa (weil auch die Eltern Druck von ihren Arbeitgebern bekommen und nciht lange ausfallen wollen oder können), es fallen die Mitarbeiter aus, die Arbeitsbelastung steigt, ab einem gewissen Punkt müssen wir Gruppen schließen. Das führt natürlich zu Unmut bei den Eltern, diese sind sauer und lassen den Unmut an uns aus. Wir werden beschimpft, beleidigt und bedroht und wenn man dann mal Kontra gibt, wird einem mit einem süffisanten Lächeln gesagt, man sei Dienstleister und müsse das abkönnen. Mitarbeiter melden sich krank oder kündigen
Durch den Personalmangel wird quasi jeder der irgendwie seinen Abschluss geschafft hat genommen, die Pädagogen mit Fachwissen und Elan müssen dann die anderen irgendwie kompensieren, sprich die Arbeitsbelastung steigt. Ich habe meinen Abschluss Anfang der 2000er mit 2,1 gemacht, das war damals zu schlecht umd direkt nach der Ausbildung genommen zu werden. Und Arbeitgeber trauen sich kaum mal ein "Machtwort" zu sprechen. Ich habe eine Mitarbeiterin die auffallend oft montags und/oder freitags krank ist, oder sie nimmt drei Tage Urlaub und ist die anderen zwei Tage der Woche krank. Zu jemde Sommerfest, Elternabend, Bastelaktion, Laternenfest ist sie krank. Auf meine Nachfrage beim Träger ob ich bei ihr ab dem 1, KRankheitstag eine AU einfordern dürfe kam, dass man so etwas nicht macht, um die Mitarbeiter nicht zu verschrecken. Es käme dann so rüber, als würde der Träger dem MA misstrauen und dann ist die Chance hoch dass er kündigt und sich wegbewirbt... Also meldet diese Mitarbeiterin sich fröhlich pfeifend weiter regelmäßig krank und ich darf dann morgens 10 Etern erzählen, dass sie ihr Kind heute leider wieder nicht bringen können, weil ich zu wenig Personal habe,.. Das füht zu genervten Eltern, die uns beschimpfen,es ist ein Trauerspiel!