@knallgrau: Und was machst du mit den Leuten, die fordern, das man Kinderschänder am besten aufhängen, foltern oder sonst was mit ihnen machen soll?
Und was meinst du aus welchem Beweggrund diese Forderungen kommen?
Was die Ursachen dafür angeht, dass jemand zum Täter wird, da ist schon ausreichend belegt, dass wer selbst in der Kindheit Gewalt erfahren hat diese häufig (nicht immer) weitergibt, und da dann gerade der Umkehrschluss gilt: dass eben Kinderschänder gewöhnlich selbst Opfer sexueller Gewalt wurden. Dazu kommt nun noch das Bild von Frauen und Kindern (ist da meist vermischt), die eben dazu dienen die Bedürfnisse des Mannes zu befriedigen. Oder die Tat wird verharmlost und unterstellt, dass das Kind das auch wollte.
Mit "Der ist eben Böse" wirst du da kaum weiter kommen.
Und Gewalt gegen Kinder wird immer wieder damit begründet, was das Kind alles schlimmes tue, das man ihm austreiben müsse.
Was meinst du damit, dass du das so absolut nicht sehen kannst? Natürlich gibt es auch andere Gründe dafür, dass Menschen böses tun, aber es ist ein Grund aus dem schon viele Verbrechen begangen wurden. Die Spanische Inqusition ist da ein gutes Beispiel. Wenn der christliche Gott nicht das Gute per se ist, und in seinem Namen wurde von seinen Anhängern gemordet und gefoltert.
Es gibt da auch spätere Versuche, die belegen, dass Menschen wenn sie sich im Recht fühlen deutlich skrupelloser agieren.
Und gegen Böse Menschen ist man doch schon mal per se im Recht.
Der andere ist ja böse.
Häufig wirst du, wenn du auf einen bösen Menschen triffst, feststellen, dass dieser Mensch selbst der Meinung ist, dass die denen er böses antut die Bösen sind und es darum völlig gerechtfertig ist, ihnen böses anzutun.
Du schreibst, dass du der Meinung bist, dass es böse Menschen gibt. Woran machst du denn fest, dass jemand böse ist?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn ich Leute für echt daneben halte, es immer Gründe gibt, warum sie so sind und so handeln.
Platte Filme gibt es zuhauf, klar (z.B. Märchenfilme ), aber auch andere, sehr differenzierte, die auf das Gut-Böse-Schema weitgehend verzichten. Die werden seltener, was mich auch immer stört.
Was findest du denn an Märchen wertvoll? Ich dachte im übrigen an die klassischen Grimms Märchen, weil das die mit klaren Gut-Böse-Schema sind.
Anderson hat das ja z.B. nicht so. Seine Märchen finde ich dann auch gleich viel besser.
@Spoatzlermum:
Ähm, ja klar: Wenn Menschen aus dem arabischen Kulturraum Terroranschläge begehen, ist das deren kultureller Hintergrund, wenn amerikanische Soldaten Menschen Foltern ist das ihre mangelnder sozialer Status. Und was ist es, wenn der amerikanische Präsident den Angriff auf Afghanistanbefiehlt?
Wenn einfach mal gelogen und Beweise gefälscht werden um Kriege zu rechtfertigen?
Oder ist das selbstverständlich was ganz anderes, weil es ja staatliche Aktion von demokratisch gewählte Regierungen sind, und nicht die Taten kleiner Gruppen religiöser Fanatiker, ohne jegliche demokratische Legitimierung.
Und überhaupt sind wir ja die Gute, und das sind die Bösen.
Mobbing ist sicher was anderes als das Töten von Tausenden von Menschen (vergleichen kann man es trotzdem, nur nicht gleichsetzen ).
Allerdings halte ich es für ausgeschlossen, das unsere Kinder einmal Flugzeuge in Hochhäuser steuern, oder Bomben auf irakische Städte abwerfen werden.
Dass sie andere mobben ist aber weit weniger ausgeschlossen.
Und ich möchte nicht, dass meine Kinder später anderen so etwas antun, also achte ich schon jetzt darauf auf Begründungen wie "Der ist eben Böse" zu verzichten.
(P.S. Ja, erst alles kopieren, dann abschicken, dann hat mans in der Zwischenablage )