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Und ich habe gelesen, das Organspendern manchmal auch für Forschungszwecke oder so was entnommen wird.
Man kann seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellen. Aber das ist meines Wissens etwas anderes, als Organe zu spenden.
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nein, ich meinte, was für einen unterschied es macht. du bist doch bereit, diese risiken einzugehen, um leben zu retten.
einen kinderschänder mit ausweis wäre o.k. - aber eine junge mutter mit drei kleinen kindern ohne nicht.
Der Kinderschänder würde für mich das Gleich tun.
Das Organ wird mir ja nur entnommen, wenn es auch wirklich gebraucht wird. Wenn niemand anderes es bekommt, bleibt es in meinem Körper und ich gehe das Risiko der Organentnahme nicht ein.
Und sonderlich wild bin ich auch nicht darauf ein Risiko einzugehen.
Mein Risiko aufgeschnitten zu werden wird also geringer, wenn nur Organspender ein Organ bekommen.
Außerdem sind die Leute die selbst bereit sind Organe zu spenden, diejenigen, die meine Chance erhöhen, wenn ich es brauche ein Organ zu erhalten. Da sollte ich mich schon revanchieren.
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es lässt dich aber kein arzt sterben, wenn du ohne krankenversicherung schwer verletzt ins kh eingeliefert wirst.
Ärzte haben nicht die Wahl gar nicht zu retten, oder alle. Sie sind allgemein verpflichtet Menschenleben zu retten. Das ist der Beruf, den sie gewählt haben.
Allerdings nicht ihre eigenen Organe dafür herzugeben.
Ich persönlich bin gerade mal dazu verpflichtet im Ernstfall einen Rettungswagen zu rufen.
Danach kann ich selektieren so viel ich will.
Ich habe nach deiner Einstellung gefragt.
nein, du hast gefragt, ob - im sinne des gleichnisses vom barmherzigen samariter - organspende *das richtige* ist (=> was man tun soll).
und die antwort ist, ja => wenn du dazu bereit bist, ohne das irgendein moralischer zwang ausgeübt wird.
die antwort ist, nein => wenn das nicht deinem freien willen entspricht (weil z.b. druck ausgeübt wird).
meine persönliche meinung ist, dass organspende richtig ist, menschen aber eine echte wahl haben sollten.
Wo siehst du den Unterschied, zwischen dem was man tun soll, und dem was zu tun das richtige ist?
Den moralischen Druck baue ich mir da schon selber auf. Ist es dann noch ok, wenn ich einen Organspendeausweiß habe, oder sollte ich ihn doch lieber vernichten?
Und wenn du so für eine echte Wahl bist, warum läßt du sie mir dann nicht?
das problem, das ich mit deiner lösung habe ist, dass ich es unethisch finde, kranke menschen zu selektieren danach, wer ein organ - nach irgendwelchen kriterien auch immer - verdient hat.
Es geht hier aber um kranke Menschen, die die Organtransplantation ablehnen.
Und da stelle ich schon den Anspruch an erwachsene Menschen, dass sie die Nachteile einer Entscheidung ebenso in Kauf nehmen, wie die Vorteile.
Und die Nachteile von "Keine Organtransplantation" ist eben, dass man auch keine Organe bekommt, wenn man sie braucht.
Und du schreibst doch selbst:
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ich fände es auch unfair, ein organ anzunehmen, wenn man selber nicht spenden will.
Also: Sie sollten das Organ nicht annehmen, aber ich muss es ihnen geben?
Das ist auch keine Selektion aufgrund von: "Deine Gesinnung passt mir nicht." Es steht ja jedem frei sich als Organspender registrieren zu lassen und somit ein Anrecht auf ein Organ zu bekommen.
Wer das nicht tut, sollte sich ernsthaft fragen, warum nicht?
Geht es darum, dass man das Risiko zu hoch findet? Dann sollte man auch andere nicht diesem Risiko aussetzen.
Geht es darum, dass man es allgemein ablehnt Organe zu transplantieren? Dann wird man das auch für sich selbst ablehnen eines zu bekommen.
Es bleibt ein "Ich trau mich nicht, hätte aber schon gerne, das andere es für mich tun."
Das sagt aber doch nicht viel mehr aus, als das man es für das richtige hält, aber sich einfach nicht traut es zu tun.
Die Position kann ich in diesem Strang allerdings nicht finden.
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weil ich finde, dass die heroische tat einer freiwillige spende nicht zu unethischem handeln berechtigt?
Also, niemandem ein Organ geben zu wollen ist in deinen Augen akzeptabel, aber nur einer Gruppe dieses Organ geben zu wollen ist unethisch?
Es wäre deiner Meinung nach also besser, wenn ich sagen würde: Dann spende ich gar nicht?
Was hat irgendjemand davon, wenn ich es völlig sein lasse?