Hallo Nimmermehr,
In der Situation mit dem Steine werfenden Jungen kommt es etwas darauf an, ob er meine Kinder getroffen und gefährdet hat.
Ich neige dazu auszuflippen, wenn es darum geht meine Kinder zu beschützen. Ist nicht unbedingt ethisch richtig, aber durchaus effektiv. Da habe ich schon erwachsene Männer dazu gebracht sich eingeschüchtert zurückzuziehen.
Ansonsten:
Aufstehen, zu dem Jungen gehen und ihm deutlich sagen, dass das so nicht geht, weil er damit andere gefährdet.
Wenn er nicht aufhört lauter und aggressiver werden, und irgendwann würde ich ihn mir wohl auch greifen und körperlich dran hindern.
Hängt so ein wenig von der Situation ab, aber letztlich setze ich dann schon meine körperliche Überlegenheit ein.
Das letzte Mal, dass ich eine ähnliche Situation hatte, da ist ein größeres Kind meinem Kind in den Rücken gerutscht, war das andere Kind so schnell weg, dass ich nicht zu Wort kam.
Wenn mein Kind dann anfängt zu weinen und mit der Situation nicht umgehen kann, dann wäre das was anderes. Da bin ich zwigespalten.
Meine Tochter ist aber eher so drauf, dass sie sich den Stein greift und auf den anderen los geht. (Etwas mangelnde Impulskontrolle haben wir hier auch. Wenn sie sich angegriffen oder ungerecht behandelt fühlt verschwinden bei ihr auch recht schnell die Schranken).
Zu der Situation mit dem rutschenden Kind:
Klar, die Situation kenne ich nicht.
Wir diskutieren hier ja alle mit unserem Hintergrund und unseren Erfahrungen, und auch dem sich darauf aufbauenden Frust.
Ich hatte dann Situationen wie die, als meine Tochter im Buggy saß (so zwei oder drei Jahre alt) und eine Frau mich darauf aufmerksam machte, dass ihr eines Hosenbein hochgerutscht sei. Ehe ich noch reagieren kann sagte sie dann: "Manche sind damit ja überfordert"
Da war ich dann schon sauer.
Oder meine Tochter (1 Jahr alt) will unbeding durch die U-Bahn laufen. Der Gang ist leer, ich war müde, habe mich hingesetzt. Sie lief munter los, fiel hin, rappelte sich auf, lief weiter.
Da wurde ich von einer Frau angeherrscht, das ginge so nicht. Da ich auch mit den Nerven echt gerade nicht gut beieinander war, endete das darin, das wir uns angeschrien haben.
Oder meine Tochter turnt im Bus mal wieder auf ihrem Sitz rum (Kind hat grooßen Bewegungsdrang) hält sich aber fest. Ich schau hin, denke ok, sie hält sich fest, es ist sicherer so, als wenn ich eingreife.
Frau die mit Tochter dahinter sitzt fängt an meiner Tochter zu erzählen, dass sie aber gleich fällt.
Ich sage, dass sie meiner Tochter das doch bitte nicht einreden soll.
Sie erzählt mir von Sicherheit, ich ihr von sich selbst erfüllenden Prophezeihungen.
Am Ende war sie beleidigt.
Ja, das Kind ist willensstark und hat einen hohen Bewegungsdrang, und sie legt gar keinen Wert darauf dauernd an Mamas Hand zu gehen (konnte aber auch mal sich 5 Meter von der Haustür entfernt auf die Straße setzen und losbrüllen, während ich mit dem Einkauf beladen daneben stand).
Eine noch unerkannte Hörmerkschwäche beim Kind kann auch zu Situationen führen, die für Aussenstehende komisch aussehen.
Wenn ich zu meinem Kind sage: "Bring doch mal den Einkaufswagen weg, ich gehe raus und schliesse in der Zeit dein Fahrrad auf" das Kind mich anstrahlt und nickt, ich zum Fahrrad gehe und mein Sohn in der Zwischenzeit anfängt zu weinen, weil er schon wieder vergessen hatte, was ich gesagt habe (ich bin dahinten beim Fahrrad).
Die Frau die sich um ihn gekümmert hat, hat dann auch nicht mal nachgefragt, warum ich am Fahrrad stehe, sondern mich gleich angeblafft.