Interessant, Tatsachen zu benennen ist jetzt also die moralische Keule schwingen.
Ich weiß aber nicht, wie man schreibt, dass Organspenden Menschenleben retten, ohne zu schreiben, dass sie es tun.
Denn das ist doch die moralische Keule, um die es geht, dass ich hier nicht die "Wann ist man nun wirklich tot, und sind wir uns da aber auch ganz sicher" nicht mitmachen, weil es für mich nicht der Punkt ist um den es geht.
Ginge es nur um ein Begräbnisritual, oder die Frage wann man jemanden verbrennt, oder wie lange man die Leiche noch in einem weichen Bett liegen läßt oder was auch immer, wäre ich immer für einen möglichst späten Termin und würde sagen: Gehen wir doch auf Nummer sicher, und warten dann noch einen Tag um wirklich sicher zu sein.
Aber darum geht es nicht. Es werden auch keine Organe entnommen und auf Halde gelegt und bei Bedarf verteilt (wies ja mit dem Blut läuft).
Da ist für mich der Grund der einfach schwerer wiegt das Wissen, dass eine Organspende eben immer auch die Chance auf ein gerettetes Leben ist.
Da schreibe ich nichts zwischen den Zeilen, was da nicht steht.
Und genau ist doch das Problem, weil diese schlichte einfache Tatsache es so falsch erscheinen läßt nicht zu spenden. Aber das liegt nicht daran, dass ich hier die Moralkeule schwingen, sonderen an unserem Wertesystem, dass das Leben eines Menschen eben sehr hoch ansetzt weshalb es überhaupt keiner weiteren Worte braucht um die einfach Benennung der Fakten als unerträglich moralisierend zu empfinden.
Nur, das es so ist gibt finde ich meiner Entscheidung recht.
Was das Geschenk angeht:
Es gehört zu schenken dazu, dass die Person die schenkt entscheiden kann wem sie schenkt. Und da bin ich echt nicht scharf darauf Leuten etwas zu schenken, die mich, wäre die Situation andersrum, einfach sterben lassen würden.
Wie gesagt, ziehe ich das Modell der Versicherung vor: Wer bereit ist einzuzahlen, kann auch was herausbekommen.