Gut bezahlt sind vor allem Jobs, die peinlich sind. Es sind vor allem Jobs gut bezahlt, die global gesehen schädlich sind.
Was ist das für ein Mechanismus? „Du darfst was schönes arbeiten, dir muss ich nicht so viel Geld geben für deine Arbeit“ versus „Du musst dich auf Partys schämen für deinen Job, aber dafür kannst du den dicken Max raushängen lassen“?
Über was schreiben wir hier, wenn wir über "gut bezahlt" schreiben?
Also ich kenne einige Jobs, die gut bezahlt sind, zumindest von meinem Standpunkt aus, die weit weg davon sind "peinlich" oder "unangenehm" zu sein.
Okay, das sind jetzt auch nicht unbedingt Jobs, die ich als systemrelevant einstufen würde.
Ich denke viel liegt auch am Außenbild.
Was haben wir denn alle für Bilder im Kopf, wenn wir an eine Erzieherin, eine Krankenpflegerin oder eine Verkäuferin denken?
Was wissen wir über die Ausbildungen?
Und dann was haben wir für Erwartungen an diese Personen.
Ich erinnere mich auch im Forum über Diskussionen zu Streik für bessere Arbeitsbedingungen, Gebühren für Kinderbetreuung, Öffnungszeiten von Geschäften, Impflicht für bestimmte Berufe, Ansprüche an Kinderbetreuung usw.
Da bleibt bei mir oft das Gefühl, als seien das persönliche Bedienstete jedes Einzelnen, der selbstverständlich zu tun hat, was man selber erwartet und zwar wenn möglich aus Nächstenliebe und Sofort.
Außerdem ist das Verhältnis zu dem wofür wir viel Geld und wenig Geld ausgeben verschoben.
Kinderbetreuung und Lebensmittel sind in Deutschland etwas wofür im Verhältnis vom Lohn sehr wenig ausgegeben wird. Das ist in anderen Ländern anders.
Klar ist die Wertschätzung für Berufe, die damit zu tun haben auch nicht so groß.
Das System, dass Kinderbetreuung nach dem Einkommen bezahlt wird, finde ich gut.
Aber warum kommt bei einem bestimmten Jahresgehalt ein Cut und ab da zahlen alle gleich?
Usw.