Hallo an alle,
es hat sich alles wieder einigermaßen beruhigt, auch die Mupfel....
Vorab, ich danke für eure Beiträge, ich habe definitiv nicht nur das Negative daraus mitgenommen und behalten. Ich danke auch für eure PN's.
Ich musste das alles erst mal sacken lassen, dazu kam mein Kind, welches in dieser Phase ungeheuer anstrengend war, zum Glück aber mittlerweile wieder zu seinem "gewohnt fröhlichem Verhalten" bzw. zu seiner "normalen Persönlichkeit" zurück gekehrt ist. Dass Zwergi bei Sprüngen zwischendrinne anstrengender wird ist normal, kenne ich und kann ich normalerweise auch mit Umgehen, aber das dauert normalerweise maximal 2 Tage und dann herrscht hier wieder "normale Stimmung" mit "normalen Höhen und Tiefen". Dass ich auf einmal über eine Woche lang ein 24 Stunden Baby habe, hat mich total überfordert. Zumal er eben sonst nicht so ist und auch noch nie (dauerhaft) so war.
Wie ihr sagt, jedes Kind ist individuell, so auch meines. Und meines beschäftigt sich seit je her zwischendrin alleine. Diese 4 x 15 Minuten hatte ich mit Knirpsi schon immer. In dieser Zeit meckert er nicht, sondern spielt fröhlich vor sich hin, beschäftigt sich alleine und räumt seine Schränke in seinem Zimmer um, wie er gerade lustig ist. Ich habe das so auch noch nie als anormal empfunden, weil es bei uns immer so war und ihm auch nicht gegen seinen willen aufgezwungen wurde.
Ihr kennt meine Situation zuhause nicht, ihr kennt mich nicht und ihr kennt mein Kind nicht. Das ist so, das ist normal so. Durch alles was hier geschrieben wird, egal wer etwas schreibt, lernt man sich nicht kennen, man bekommt einblicke.
Jemanden für die gewährten Einblicke zu kritisieren steht einem nicht immer zu.
Ich wurde dafür kritisiert, dass ich mich mit meinem Mann darauf geeinigt habe, dass wer zu Hause ist, den Haushalt macht.
Wer gibt euch das Recht dazu? Ich habe mich mit 16 bereits dazu entschlossen Kinder zu bekommen und ich wollte nicht erst mit 30 damit anfangen. Mir war damals schon klar, dass ich die ersten 3 Jahre zu Hause bleibe und daher keine große Energie in eine wahnsinns Kariere stecken möchte, sondern mir einen Job zu suchen, in dem ich wieder irgendwann halbtags arbeiten kann. Ich wollte einen Job haben, in dem ich zwar während der Arbeit gefordert bin und meinen Spaß habe, der aber nach Feierabend nicht mit zu mir nach hause kommt und mich dort noch belastet, damit ich mich auf Familie, mich selbst und Haushalt konzentrieren kann. Punkt aus. Ich wollte nicht studieren, sondern mich meiner Familie widmen. Wenn einige von euch das für archaisch halten, ist das (tschuldigung) euer Bier, mir gefällt es so. Warum werft ihr mir an den Kopf ich müsste eine Situation ändern, mit der ich glücklich bin? Logisch, diese Informationen hattet ihr davor nicht, aber auch wenn ihr sie nicht hattet, habe ich doch geschrieben, "ich habe mich mit meinem Mann darauf geeinigt". Das war in keinster Weise ein wertender Satz oder irgendein stiller Hilferuf noch sagt dieser Satz aus, ich würde gezwungen werden. Der Satz vermittelt, dass wir uns darauf geeinigt, also einen Kompromiss geschlossen haben. Daher haben mich die Reaktionen darauf doch sehr gekränkt.
Dieses Forum hier soll zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch dienen, nicht um die ganze Welt zu "verraben". Es gibt sicherlich welche, die hier zu 100 % rabig sind, es gibt aber auch solche, die nur zu 80 %, 60% oder gar noch weniger rabig sind, hier aber trotzdem gern dabei sein möchten, ohne gleich ihre ganze Einstellung oder ihr Leben über den Haufen zu werfen. Seht es ihnen und auch mir nach, so sind wir und so bin ich (ob es die anderen sind weis ich ja nicht) glücklich. Und zumindest bei mir funktioniert es so auch recht gut, meistens...
Ich habe mir eure Vorschläge sehr wohl zu Herzen genommen, hatte viele davon schon selber ausprobiert und es ist in unserer jetzigen Situation nicht wirklich möglich die Sachen so umzusetzen, wie ich es gerne hätte, wie einige es selber tun, oder sich das andere für uns vorstellen. Leider hatte ich auch das gefühl, dass Postings von mir überlesen oder nicht ernst genommen wurden. Ich schrieb z.B. dass mein Kind mit Vorliebe Kindersicherungen an schränken knackt und von den Dingern magisch angezogen wird. Auch habe ich geschrieben, dass unsere Wohnung sehr klein ist und ich deshalb nicht alles zerbrechliche oder kaputtbare oder gefährliche für das Kind einfach wegräumen kann, weil mir dafür der Platz fehlt. 3 Posts später werde ich gefragt, warum ich meine Wohnung nicht Kindersicher gestalte und den kleinen einfach laufen lasse. Da frag ich mich schon, warum ich überhaupt noch auf Fragen antworten soll, wenn es einige einfach nicht lesen (und die Posts haben sich nicht überschnitten...) Auch der Vorwurf, dass ich den kleinen nicht laufen lassen will und einfach aus Bequemlichkeit im Zimmer einsperre kam. Warum? Er ist nicht den ganzen Tag im Zimmer, natürlich lasse ich den Kleinen in der Wohnung frei rumlaufen, das geht aber nur, wenn ich in dem Moment nichts anderes zu tun habe, als in angemessenem Abstand darauf zu achten, dass er sich nicht verletzt oder das halbe Inventar zerdeppert. Wir sitzen auch gerne bei ihm zusammen im Zimmer und spielen dort. Wir haben Fließenboden in der Wohnung er hat einen Teppich darüber liegen. Zum auf den Boden sitzen und spielen ist es also bei ihm ohnehin angenehmer, weil man da keinen kalten Popo bekommt.
Er darf erkunden, ich muss dabei aber immer ein Auge auf ihn haben, weil es die Situation im Moment leider so verlangt. Haushalt nebenher ist daher leider nicht möglich.
Wir arbeiten daran. Wir versuchen unsere Wohnung zu verkaufen und uns ein Haus mit Garten zu mieten. Solange aber die Wohnung nicht verkauft ist, können wir uns kein Haus leisten, weil wir die Doppelbelastung nicht tragen können. Das ist wiederum auch der Grund, warum ich versuche unsere Wohnung nicht im "Chaos versinken zu lassen". Halbwegs ordentliche Wohnungen verkaufen sich nunmal besser, als unordentliche. Und das ist nicht mal meine subjektive Sicht der Sache, sondern bei den Leuten die da kommen zum Besichtigen schlicht weg ein Anspruch. Wenn es ordentlich aussieht, hat die Wohnung auch keine Mängel.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich es besser finde, wenn mein Kind sich zwischendrinne mal alleine beschäftigt, wozu er ja wie oben beschrieben ohne Probleme in der Lage ist, als dass ich ihn dann mal für einen ganzen Tag zur Oma abschieben muss, um hier zuhause alles auf Fordermann zu bringen. Dann verteile ich das doch lieber auf wenige kurze Dosen am Tag, damit ich danach wieder mit ihm toben kann, als dass er dann für mehrere Stunden einfach mal weggeschafft wird.
Auch der Vorschlag kam, dass ich den Haushalt einfach abends machen soll, wenn der Kleine schläft. Wir haben a. eine sehr hellhörige Wohnung mit Glastüren, da geht abends nicht mal Geschirrspüler machen, ohne dass der Knirps von dem Geklapper wach wird und b. hätte ich auch gerne mal irgendwann "Feierabend" Ich möchte mich nicht den ganzen Tag um das Kind kümmern und mich mit ihm beschäftigen um dann abends noch mehrere Stunden Haushalt zu machen während mein Mann sein Fernstudium macht um dann irgendwann erschöpft ins Bett zu sinken. Irgendwann möchte ich einfach auch mal gemütlich auf dem Sofa sitzen und ein Buch lesen, oder mit meinem Mann (was selten genug vorkommt) einfach mal ein bisschen vor dem Fernseher sitzen. Auch das dürfte nachvollziehbar sein.
Ich gebe es auch offen und ehrlich zu, dass ich es genieße, dass er sich selber beschäftigen kann und ich somit nach dem Frühstück auch noch ganz in Ruhe auf dem Sofa sitzen und meinen Kaffee genießen kann oder einfach mal ein bisschen im Forum stöbern kann. Ist das so verwerflich.
Wenn er meckert oder gar weint, bin sich sofort bei ihm aber irgendwann ist auch meine Kraft mal zu Ende und wenn er nur noch fordert ist einfach irgendwann Mal schluss. Es ging nie darum, ihn stundenlang schreien zu lassen, das würde ich auch nie tun, einige haben es aber leider so verstanden.
Nicht dass einige von euch jetzt denken, ich würde mein Kind wieder in seinem Zimmer schmollen lassen. Der Großteil dieses Textes ist entstanden als der Kleine noch geschlafen hat und wurde in Word gespeichert als er wach geworden ist. Dann haben wir ihn ruhe gefrühstückt. Dann habe ich ihn noch ein bisschen hier im Wohnzimmer rumrennen lassen und meinen Kaffee getrunken. Jetzt schicke ich den Text ab und gehe zu ihm zum Spielen.