Um was genau geht es dir? Um Unterstützung - oder?
Die Frage ist, ob ein Ganztagsplatz für ein vermutlich(?) nicht Fremdbetreuung gewöhntes Kind eine Hilfe darstellt, oder ob es nach hinten losgeht.
Wer soll die Eingewöhnung machen? Hast du die Zeit und Kraft dazu? Was machst du, bei den dann meist sehr vielen auftretenden Erkältungen, die das Kind dann mit nach Hause bringt? (Meine Tochter war das erste halbe Jahr fast komplett krank - 2 Tage KiGa - 5 Tage krank, 5 Tage KiGa, 3 Tage krank,... usw.)
Außerdem kann (nicht muss) eine Eingewöhnung ein Kind auch aus der Fassung bringen, unschöne Eigenschaften und ungünstiges Verhalten auf die evt. als Streß empfundene Fremdbetreuung und die neue Situation mit vielen Kindern, unbekannter Umgebung, etc. hervorrufen. Dem musst du dann zusätzlich begegnen. Ein unausgeglichenes Kind ist um so unpraktischer wenn man selber gestreßt ist.
Außerdem spiegeln Kinder häufig und wenn die Mutter (oder andere Betreuungsperson) gestreßt ist und durch diesen Streß logischerweise nicht mehr adäquat auf die kindlich normalen Wünsche und Verhalten eingehen kann, fängt das Kind an, dagegen zu arbeiten. Das kann sich sehr unschön hochschaukeln.
Ich sage nicht, dass du keine Unterstützung brauchst. Im Gegenteil, die brauchst du, so wie du es beschrieben hast.
Aber eine Unterstützung setzt meiner Meinung nach an mehreren Stellen an und ein Ganztagsplatz aus dem "nichts" halte ich persönlich nicht für die geschickteste Lösung.
Ich würde zweigleisig fahren:
1. schauen, was an interner Unterstützung noch machbar ist, damit meine ich dein direktes Umfeld:
Was kannst du liegen lassen, wo sind Ansprüche, die man vielleicht fallen lassen kann, da nicht so wichtig?
Hast du Bekannte, Freundinnen, die mit deinem Kind mal 1-2 Stunden rausgehen können? Die Mütter der Freunde deiner Tochter - können diese dein Kind hin und wieder mal einen halben Nachmittag nehmen? Ersatzomas?
Und was ist mit dem Vater, so du nicht AE bist.
Externe Unterstützung: Hier sehe ich zwei Anlaufstellen: deine Hebamme bzw. Ärztin, die dir zu allererst einmal eine Haushaltshilfe verschreiben können und sollten!
Zweitens das Jugendamt. Geh dort hin und reden mit denen! Nicht nur, wegen einem Kindergartenplatz. Diesen würde ich persönlich erstmal nur Halbtags beanspruchen. Alternativ wäre auch eine Betreuung über eine Tagesmutter möglich, vielleicht in Verbindung mit einer Haushaltshilfe.
Das gibt es alles, man muss nur mit dem Jugendamt reden.
Außerdem gibt es die sogenannten Familienhebammen, die gerade für die Unterstützung der Familie in solchen Streßsituationen da sind. Da solltest du einmal schauen, ob du eine findest - zusätzlich zu deiner Geburtshebamme.