Hallo liebe Rabeneltern,
ich habe einmal mehr ein Wirrwarr an Gedanken und Argumenten im Kopf sowie diverse Ängste (Typsache…) und hoffe, ihr könnt mir weiter und überlegen helfen. Ich denke, ich werde nicht alle Aspekte erläutern können – bei Fragen schreibt ihr das wie gewohnt und ich antworte dann gezielt darauf…. DANKE schonmal!
Es ist so: Unsere Große ist in einer Gartengruppe eines an sich „normalen“ Kindergartens (der noch drei weitere indoor-Gruppen hat). Sie sind vormittags idR in der Natur, kommen zum Essen rein und man kann bis theoretisch 17 h Betreuung buchen. Dieser ist in unserem Viertel. Nicht fußläufig zu erreichen, aber per Fahhrad in ca 10 min. Die Entscheidung dafür fiel v.a. durch das Argument „vor Ort“ und weil wir von zufriedenen Eltern erzählt bekommen hatten...(vernetzt sein/Freunde haben/Zeit sparen für uns, die Eltern) und damals vor ca 2 Jahren also gegen die kleinere Alternative (nur eine Gruppe, auch Waldkiga, Elterninitiative) wegen der Fahrtzeit/des –weges und der daraus meist resultierenden Entfernung der Wohnorte von Freunden.
Davor war sie in einer Krippe ca 8-11 min Fahrtzeit von unserer Wohnung.. Dort haben wir erfahren, wie es ist, Vetrauen zu allen Erzieherinnen zu haben, sich aufgehoben zu fühlen und seinem Kind dieses weiterzugeben - diese Krippe ist das Beste, was einem (jedenfalls uns) passieren konnte. Sie arbeiten nach Gordon/Juul und Pickler und gehen also sehr liebevoll, achtsam und aufmerksam mit den Kleinen um, begleiten und verbalisieren Gefühle – also auch Konflikte und Trauer (etwas während Eingewöhnung) - so wie wir uns das wünschen…anstatt Jurist zu spielen und zu strafen (wie in dem aktuellen KiGa).
Was jetzt aktuell los ist: wir müssen - und haben zum Teil schon – unseren Kleinen auch für den Kindergarten anmelden. Und da wir –insbesondere ich – mit der Situation des aktuellen KiGa (der Großen) nicht glücklich sind, haben wir uns jetzt doch nach etwas anderem umgeschaut – da gibt es dann 2 Alternativen: beides Elterninitiativen, eine am Wald (ca 7-10 min einfache Fahrt), eine eher indorr, aber mit Waldtagen alle 14 Tage (12-15 min einf. Fahrt).
Was auch eine Rolle spielt: unsere Wunsch-Schule für die Kinder (die Große in 2 Jahren, der Kleine in 3-4) ist auch NICHT in unserem Viertel – und leider sind die 2 Kindergärten, die uns so gefallen, nicht in derselben Richtung wie die Schule.
Grob gesagt würde ich es so beschreiben:
- Aktueller KiGa: macht mindestens mir immer wieder Bauchweh. Absolut respektlos mit den Kindern teilweise (rumschreien, grober Ton), nicht jeder, der dort Kinder betreut, kennt den Begriff Achtsamkeit offenbar… unsere Große kommt damit klar, aber freut sich idR auch nicht riesig, hinzugehen. Beim abholen aber will sie meist nochbleiben, weil sie gerade bastelt/spielt… sie kommt zurecht. Was man ihr aber vorlebt in puncto Soziales Miteinander, Konflikte lösen, aufeinander eingehen – das kann man vergessen. ICH würde am liebsten sofort mein Kind da raus nehmen. Auch wenn es wohl nicht ganz gravierenden Schaden nimmt – aber wer weiß, was da „gepflanzt“ wird… würde mir sehr sehr schwer fallen, den Kleinen auch noch dahin zu geben.
- 1. Neue Alternative: Natur-Kiga. Er ist näher bei uns als die Alternative 2. Wiesengrundstück mit 2 großen schönen Bauwägen, beheizt, mehrere Waldplätze, zu denen die Kinder spazieren und wo sie spielen. Gefällt uns gut! ABER unsere Große ist eh… zwar irgendwie ein Draußen-kind geworden, aber NUR noch draußen, das würde sie wohl eher nicht so wollen – selbst wenn es vielleicht gut gehen würde und sie die Atmosphäre/den Umgang zu schätzen wüsste… erst einmal würde es mir schwer fallen, sie dorthin umzugewöhnen, wenn sie eher signalisiert, dass sie das nicht so wollen würde(nachdem wir es uns angeschaut hatten, war aber auch ein ungemütlicher Regentag)… ABER dieser KiGa ist immerhin derjenige, der – wenn die Große dann in die Schule und der Kleine noch in den KiGa gehen gehen würde – nur einen kleinen Schlenker bedeuten würde bei der Tour zuHause-Kindergarten-Schule. Also von der Entfernung her OK und bei Schuleintritt der älteren auch noch eher in Ordnung (ganze Tour einfach Fahrt dauert reine Fahrtzeit 22 min – bis zu Hause dann insgesamt ca 38-40 min… das dann zwei Mal am Tag).
- 2. Alternative. Auch Elterninitiative, nochmal irgendwie gemütlicher, „enger“, sehr familiär. Ich finde es toll. Unsere Große hat, nachdem wir es uns angeschaut haben, gesagt: da will ich mit meinem Bruder hingehen, so tolle Erzieher, und schöne Spielsachen… wenn das die näher gelegene wäre, ich würde keine Sekunde zögern. Obwohl sie „nur“ alle 2 Wochen einen Waldtag haben, aber einen konstanten Turntag/Woche und in den nicht-Waldwochen einen Aktionstag. Außerdem zählt für mich mittlerweile eh v.a. die Pädagogik. Und zwar nicht, was irgendwo hübsch zu lesen steht, sondern was gelebte Pädagogik, Überzeugung und Praxis ist. Das hat alles einen sehr, sehr guten Eindruck gemacht. Wie unsere Krippe damals. ABER: diese Einrichtung liegt genau in die gegengesetzte Richtung von der (gewünschten) späteren Schule!!Das würde bedeuten: sobald die Große eingeschult würde, wäre die einfache Fahrt zuHause-Kindegarten-Schule 40 min lang (und bis man selbst als Chauffeur wieder zu Hause ist eine Stunde – das zwei Mal/Tag bedeutet, man ist 2 Stunden unterwegs und hat noch keine Freunde besucht). Und das mind 1, eher 2 Jahre lang.
Die Fragen, die also aufkommen:
- Wenn der Kleine nun einen so viel besseren Ort (hoffentlich) bekommt – ist es dann legitim, die Große in diesem… nicht so tollen KiGa zu lassen? Was es insofern einfacher machen würde, als dass man den Kleinen dann in den näheren KiGa geben würde (1. Alternative/Schul-kompatibler) – von dem die Große ja nicht so angetan war nach der Besichtigung
- Oder wäre es gut, beide in einen der guten KiGa zu geben, auch wenn die Große sich dann nach 2 Jahren nochmal für weitere 2 Jahre umgewöhnen muss? Auch für die Geschwister: ist es für Geschwister nicht ein Gewinn, zusammen im gleichen KiGa zu sein? Bzw ist es OK, wenn sie (ja eher unüblich), zur gleichen Zeit in unterschiedlichen sind??
- Fährt man für einen solchen „guten Ort“ auch 15 min (einfache Strecke)?
- Und wenn das Schulthema virulent wird: fährt man dann 1-2 Jahre jeden Tag 2 Stunden? Würdet ihr sagen: klar, das sind doch die wichtigsten Jahre für die Kids! Und irgendwann können sie mit Bus und Bahn fahren... (in die Schule)... oder eher : viel zu viel Lebenszeit im Auto verbracht...?
- EINE SEHR WICHTIGE FRAGE: wie rede ich mit der Großen darüber, also
- Wie viel von meinen Überlegungen teile ich mit: darf ich meine Vorbehalte ggü. ihrem aktuellen KiGa erläutern, auch wenn sie ja vielleicht da bleibt (schon alleine dann, wenn wir keinen Platz woanders bekommen)
- Wie Ernst sind ihr Aussagen zu nehmen, was sie will und was nicht… ich WILL sie ernst nehmen, wenn ich aber dran denke, wie sie Stoff für ihr Kleid aussuchte… das war total beliebig: ja der gefällt, oder der tralalala… oder der, nein der… irgendwie so sprunghaft und ohne ernsthaft nachzudenken. Vielleicht kann eine 5 jährige das auch nicht, aber ich will sie doch anhören… wie stelle ich das also an?
- Zumal ich Sorge habe, dass sie doch was darüber erzählt in ihrem KiGa: und dann die Erzieherin (va. Die eine) sie irgendwie dafür abstraft, dass wir , die Eltern, nach was anderem Ausschau gehalten haben… kann ich ihr sagen, dass das unter uns bleiben soll und sie nichts davon im KiGa erzählen soll oder schafft das eine schwierige Sitaution für sie?
Ja… langer Text, ich weiß: sorry. Die Kürze ist nicht meine Begabung… also ich, gefühlsmässig, würde mir für beide Kinder die Alternative 2 wünschen – die aber ja in der entgegengesetzten Richtung von der Wunsch-Schule liegt…
So, noch einige ergänzende Punkte:
- Ich bin noch zu Hause und kann gar nicht sagen, wo ich dann wieder arbeite: also kann ich das leider nicht in meine Überlegungen einbeziehen (von wegen des Weges)
- Beruflich ist bei mir auch noch einiges offen und mein Mann betont, wir sollten mir (und uns als Familie) möglichst wenig Fahrerei aufbürden – damit ich Zeit für mögliche weitere Ausbildungen haben/ für Job und für uns als Paar (Elterninitiativen, v.a. Alternative 2, haben ja öfters gemeinsame Aktionen und mehr Elternabende) - und wir sollten da flexibler bleiben
- Mein Mann ist beruflich sehr sehr eingespannt (auch oft an WE). Er macht deutlich, dass er den Einsatz, der v.a. KiGa Nr. 2 (mein gefühlsmässiger Favorit) erfordert, nicht erbringen kann, und dass er mich bei den Fahrdiensten nicht wirklich unterstützen kann, allenfalls hin und wieder mal, wenn es eben geht, aber das eher spontan und sporadisch
So… ich weiß, es klingt einerseits komplex, andererseits werden sich manche von Euch denken: naja, da überlegt man, was ist es einem wert, und entscheidet dann. Daher noch eine Frage dazu… denn wie angedeutet, sind mein Mann und ich uns, was den „Mehrwert“ der einzelnen Punkte angeht, nicht einig… (da würde ich mir ganz was anderes von ihm wünschen, aber darauf kann ich wohl lange warten, so ist er nicht...)also letzte Frage:
Wenn es eine „einsame Entscheidung“ ist oder sein würde… mein Mann so in etwa sagt: wenn Du es unbedingt willst, dann OK, aber Du trägst diese Entscheidung (sprich ich fahre im Grunde immer und muss mich kümmern, wenn wegen Krankheit das problematisch wird)… würdet ihr das machen, wenn ihr innerlich/gefühlsmässig sagt: DIESE Kita ist der beste Ort für die beiden… oder würdet ihr dann in den sauren Apfel beissen, zu sagen: dann bleibt die Große in ihrer jetzigen Kita und der kleine geht in die nähere Natur-Alternative. Denn das sind wohl die beiden denkbaren Varianten (da die Große den Natur-KiGa eher nicht begeistert aufgenommen hatte).
Ich danke allen, die sich durch meinen Text durchgewühlt haben … ich schlafe seit einigen Nächten nicht mehr und muss jetzt mal Klarheit schaffen… danke schonmal!