Also wir sind in Kassel, Klinikum Kassel, Haus F, Station F72, Zimmer 15.
@ Seelsorge: Ja ich glaube auch, dass dieses "leicht am Wasser gebaut sein" der Situation plus Schwanger sein zuzuschreiben ist. Ich hatte am Freitag morgen vor der OP die Klinikpfarrerin angerufen und sie gebeten M. zu segnen. Viel reden konnte ich nicht mit ihr, sondern eigentlich nur weinen. Vorgestern bei unserer Buggytour sind wir auch in die Kapelle und haben eine Kerze zum Dank angezündet und ein kleines Gebet gesprochen. Die Klinkpfarerrin war auch noch 2 x hier und hat mit uns geredet. War nett.
Wisst ihr inzwischen geht es M auch wieder ganz gut. Er macht einfach einen besseren Eindruck. Weniger Schmerzen, fröhlicher usw. Er hat auch wieder etwas zugelegt. Er hatte nämlich 1kg abgenommen bevor wir hier ankamen. Aber mir hängt das Ganze doch ganz schön nach. Und hier zu schreiben hilft echt viel. Das ist wie Rauslassen und "wegschmeißen".
M. ist gestern, das erste Mal im Bett aufgestanden und zwei Schritte gelaufen. Das tat ihm dann doch weh und er hat sich ganz schnell wieder hingesetzt. Wird wohl ein bisschen dauern bis er wieder so viel und gut läuft wie vor der ganzen Geschichte. Da war er jeden Tag mit V mindestens 1h zu Fuß unterwegs. Einfach losmarschiert und gelaufen, gelaufen und gelaufen. Das hatte er dann nämlich auch eingestellt und er ist auch nachts alle 2 h jammernd/weinend wach geworden, obwohl erschon seit Monaten durchschlief. Das alles hatte ich den Ärzten auch gesagt, aber es klingt nicht so ernst (für sie).
Heute kam wohl der Arztbrief an unseren Hausarzt von dem einem Orthopäden den wir 5 Tage vor KH aufgesucht hatten. Sinngemäß: Alles ok, humpelt nur ein bisschen. Seine Frau (die von unsserem Hausarzt), Ms Patentante hat sich sowas von aufgeregt. Sie hat aber auch ein etwas impulsives Temperament. Unser Hausarzt, den ich zuerst aufgesucht hatte, war auch der einzige der mich sofort ernst genommen hatte und sagte: "Da muss ein Kinderorthopäde drauf schauen und zwar morgen." Er weiß, dass ich nicht wegen jedem Pups zum Arzt renne, sondern nur wenn ich meine es wäre ernster. Ich also beim Kinderorthopäden angerufen und hebe dann einen Termin im Septemer bekommen. Erst nachdem ich am Telefon echt ungemütlich wurde, bekam ich einen Termin in der darauffolgenden Woche (9 Tage nach Hausarztbesuch). Da war ich wohl schon als die hysterische Mutter angesehen, die total übertreibt.
Faktisch war für die Ärzte folgendes:
Hinken (Grad 2 von 5)
ich habe zwar immer hinzugefügt:
schläft sehr schlecht
läuft nicht mehr so ausdauernd wie früher (Kommentar vom Arzt: Aber hier läuft er doch!)
unleidlich, sehr anhänglich
Anweisung vom Arzt: 1 Woche Iboprofen. Das wurde beim zweiten Besuch wiederholt. Erst als ich die Nase voll hatte und Ibu mal testweise wegließ, habe ich entdeckt, dass er Fieber bekam ohne.
Dann meine Forderung um Blutentnahme: große Diskussion, wollte er erst nicht. Ich habe darauf bestanden und gleich eine lange Latte an Werten, die ich untersucht haben möchte mit gegeben. Wieder Diskussion. Warum denn? Erst mal nur ein bisschen. Ach, war ich geladen, kann ich euch sagen.
Nu gut am Abend der Blutentnehme, rief mich der Arzt abends zu Hause an, ich solle morgen sofort in die Kinderklinik. Entzündungswert (CRP) massiv erhöht. Sonst alles unauffällig.
Und hätte ich nicht so nachgehakt und wäre denen auf den Kekes gegangen - dann wäre M noch viel kränker geworden.
Elterm kennen ihr Kind am Besten und ich finde Ärzte sollten Eltern diese Kompetenz nicht absprechen.
LG Gerne