Ich rücke mal ab von persönlicher Erfahrung und Glitzerplastik...
Unsere Kinder wachsen - keineswegs im Gegensatz zu den meisten von uns selbst - im Wohlstand auf, auch die, bei denen es finanziell nicht so dicke ist. Ein friedliches Land, in dem Konsum an der Tagesordnung ist - und in dem die Werte allmählich flötengehen.
Die Frage muss also lauten: Wie kann ich meinen Kindern dabei helfen, ein eigenes (!!!) Wertekonzept zu entwickeln?
Dazu muss ich mir über mein eigenes wertekonzept klar werden und darüber, wieviel Freiheit ich meinen Kindern im Denken eigentlich zugestehen will (bzw. was ich aushalten kann), dazu muss ich mir über dessen Genese klar werden, dazu muss ich mit meinem Partner in dieser Hinsicht halbwegs einig sein. Und dann können wir gemeinsam schauen, wie wir unseren Kindern auf dem Weg zu ihrem eigenen Wertekonzept behilflich sein können. Überstülpen, künstliche Verknappung, Konsumschelte... Hilft das? Hilft die Erkenntnis, dass man vor lauter Plastikscheiß nichts zum Spielen hat? Hilft es, sich geliebt zu fühlen (schaff ich das?)? Hilft es, über alles sprechen zu können? Hilft es, Eltern als Vorbild zu haben? Hilft es, alle Wünsche erfült zu bekommen? Hilft es, nicht alle Wünsche erfüllt zu bekommen? Unter welchen Bedingungen? U.s.w. (Man kann auch jeweils fragen: Schadet das? Aber mein Denken funktioniert besser, wenn ich positiv formuliere.)
Ich hab keine Lösung. Ich bin eine Suchende. Ich bin der Auffassung, dass lebenslanges Lernen heißt, dass ich mich immer wieder mit solchen Fragen befassen muss. Ich bin sicher, dass es hilfreich ist, miteinander darüber zu sprechen. Dass das auch mit Kindern im Grundschulalter schon sehr gut möglich ist (und dass wir Alten aufpassen müssen, sie nicht zuzuschwallen mit ausgesprochenen und unausgesprochenen Erwartungen.)
Und ich weiß, dass mein Einfluss begrenzt ist.
Insofern: Ostergeschenk, Plastikscheiß ja oder nein - alles nur ein Mosaiksteinchen im Großen Ganzen.