Und weil dir das bewusst ist, das du nicht so werden willst, wirst du auch nicht so. Sobald die Kinder größer sind oder vielleicht auch schon mit den Kindern sucht ihr euch ein gemeinsames Hobby, welches ihr später auch ohne Kinder betreiben könnt. Das wird schon.
Danke, das baut mich schon mal sehr auf So werden wie sie will ich keinesfalls. Und dann merke ich doch oft, dass ich ihr in gewissen Dingen ähnlich bin, und reagiere dann gereizt meiner Umwelt gegenüber und auch ihr gegenüber, und sie weiß dann gar nicht, warum ich sie so anschnauze, und schon tut es mir wieder Leid. Total angespannt unser Verhältnis
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Hallo Calypso,
zunächst mal auf deine Frage: ich sehe meine Mutter vielleicht alle zwei Monate, dafür telefonieren wir rund alle zwei Tage. Sie wohnt eigentlich nicht weit, ist aber recht unflexibel was das Verlassen ihres gewohnten Umfeldes (Supermarkt, Restaurant, Wohnung) betrifft. Mit guten Ratschlägen ist es im Lauf der Jahre besser geworden, aber sie schafft es trotzdem immer wieder mir das Gefühl zu geben, dass ich dies und jenes nicht richtig mache, dass ich ein dummes kleines Kind bin. Sie hat Macht über mich, auch wenn ich mir das nicht gern eingestehe.
Ich habe eine Psychotherapie hinter mir und im Zuge dessen konnte ich mich etwas von ihr lösen, auch emotional. Aktuell sind wir eher in der Phase, nochmal neu zueinander zu finden. Und auch wenn sie sich nicht mehr ändern wird, fühlt es sich doch gut an, da ich mich ja weiterhin ändern kann bzw. meine Einstellung zu ihr und ihrem Verhalten.
Hm, ich hoffe ich kann damit rüberbringen, was ich dir raten würde: mache eine Therapie. Suche dir eine Therapeutin bei der du dich wohl fühlst und wenn du dann weit fahren musst, es ist es wert. Dann machst du die Termine halt nicht so häufig oder so, wie es für dich passt. Das alles kann dir helfen und diese Hilfe hast du einfach verdient.
Und ganz akut würde ich an deiner Stelle meiner Mutter einen Brief schreiben, in dem ich genau das ausdrücke was Sache ist: dass du sie sehr liebst und auch das mit dem Haus zu schätzen weißt und dir klar ist, dass sie natürlich gerne auch oft kommen möchte. Aber dass du einfach auch Raum für dich brauchst und das nichts mit ihr zu tun hat. Und dann schreibst du ihr, wieviel Kontakt du dir wünscht. Ich finde, du musst jetzt um deiner selbst willen und auch für das Baby einfach ganz klare Grenzen setzen. Und da ihr beide so sensibel seit (ist bei uns das gleiche) und im Gespräch vielleicht schnell mal Befindlichkeiten hochkommen, ist ein Brief vielleicht besser geeignet. Da kannst du länger überlegen welches die richtigen Worte sind...
Kopf hoch!
Genauso geht es mir auch. Dass man sich immer noch wie das dumme kleine Mädchen fühlt. Ich bin mir sicher, meine Mutter macht das nicht mit Absicht und sie ist auch gar nicht so der dominante Typ (eher der penetrant-nervige). Also viel liegt da einfach auch an meiner Einstellung und da könnte eine Therapie vielleicht wirklich Hilfe bringen. Ich muss einfach schauen, wie es wird wenn das Baby dann da ist, sowohl gefühlsmäßig als auch zeitlich, und evtl. dann eine neue Therapie in Angriff nehmen. Leider ist die Lage hier bei uns im ländlichen Raum echt katastrophal, die wenigen Therapeuten, die da sind, haben monatelange Wartezeiten oder nehmen gar keine neuen Patienten mehr auf.
Soeben war ich auf der Bank, wo meine Mutter arbeitet, und da lief sie mir auch direkt über den Weg. Sie fragte mich auch gleich, ob sie heut Nachmittag mal vorbeikommen kann (wir haben uns ca. 1 Woche nicht gesehen, das ist fast schon Rekord), aber ich bin mit unserer Tochter bei einer Freundin verabredet. Dann wollte sie Freitag vorbeikommen, aber das hab ich gleich abgeblockt, weil sich langsam in Richtung Geburt was tut und ich mir jetzt einfach nichts mehr vornehmen will, sondern lieber meine Ruhe will. Naja, für den Moment hat sie es sicher eingesehen, aber das Generve geht bestimmt bald weiter. Zum Glück ist mein Freund auf meiner Seite und wir sind uns einig, dass Besuch im Krankenhaus und auch später ggf. abgewimmelt wird. Und wir wissen jetzt endlich auch, wie sich unsere Klingel abstellen lässt