Guten Morgen,
ich sehe einen Kaiserschnitt sehr zwiegespalten. Einerseits ist es ein Segen, dass diese Möglichkeit existiert, andererseits wäre es für mich ein Alptraum, weshalb wirklich nur die absolute Notwendigkeit einen solchen Eingriff für mich erträglich machen würde.
Ich hatte vor der Geburt meines Sohnes richtig große Angst - jedoch kein bisschen vor der Geburt selbst, sondern ausschließlich vor unnötigen Interventionen durch Dritte. Ich habe mich dann in sofern "abgesichert", dass ich einen sehr detaillierten Geburtsplan erstellt habe, mit meinem Mann über alle Eventualitäten und seine Rolle dabei gesprochen habe und natürlich habe ich mit den Hebammen und Ärztinnen gesprochen, die meinen Wunsch nach einer natürlichen, sanften und (möglichst) interventionslosen Geburt vollstens unterstützten. Letzteres war natürlich riesiges Glück. Letztendlich konnte ich mich nach all dem "Aufwand" und den Gesprächen sicher fühlen, dass Interventionen wirklich nur dann stattfinden würden, wenn es wirklich notwendig ist/scheint. Insbesondere zum Thema Kaiserschnitt habe ich sehr deutlich gemacht, dass das (selbstredend nach ernsthafter Schädigung meines Kindes) das Schlimmste wäre, was mir bei der Geburt "passieren" könnte und mich zweifellos stark traumatisieren würde - und deshalb wirklich nur stattfinden darf, wenn die Konsequenz für uns andernfalls noch schlimmer als das wären (sein könnten). Mit dieser Sicherheit konnte ich vertrauen und fühlte mich auch durch meinen Mann, der im Zweifelsfall auch gewaltsam meinen Willen durchgesetzt hätte, gut beschützt, so dass ich meine Angst zum Glück tatsächlich verloren habe und "trotz" KH-Geburt keine Interventionen erlebte, sondern eine ganz tolle, vollkommen interventionslose und schnelle Geburt erleben durfte, worum ich unendlich dankbar bin.
Bei der Versorgung nach der Geburt sind jedoch Dinge passiert, die mich noch arg beschäftigen und belasten, da Trigger. Allerdings kann ich der Ärztin keinen Vorwurf machen, es war eine sehr unglückliche Situation, die andere Frauen vermutlich nicht mal in Erinnerung behalten würden und verglichen mit dem, was andere erleben, auch tatsächlich lächerlich ist. Trotzdem beschäftigt es mich sehr stark und ruft sehr negative Gefühle in mir hervor - besonders jetzt im Nachhinein. Wenn ich mir nun vorstelle, was dann ein ungewollter und unnötiger Kaiserschnitt anrichten kann, wird mir echt schlecht.
Ich habe den Bericht "Meine Narbe" auch gesehen. Ich habe mir sowas bisher ganz bewusst nicht angesehen, aber nun, über drei Monate nach der Geburt meines Sohnes, dachte ich 'sei mal mutig' - das war ein Fehler! Ich wusste, dass ein Kaiserschnitt für mich niemals ein Wunsch sein würde und wirklich ein furchtbares Erlebnis für mich wäre - aber nach diesem Bericht habe ich echt Angst, irgendwann durch eine weitere Schwangerschaft eine solche Situation zu "riskieren", denn nach einem Erlebnis, wie dort geschildert, könnte man mich vermutlich tatsächlich einweisen - ist es üblich und unumgänglich dass frau bei einem Kaiserschnitt fixiert wird? DAS würde meine Seele nicht überleben!