Hallo NiMi,
ich kopier dir mal meinen Geburtsplan hier rein, der ist - so glaube ich - recht ausführlich. Vermutlich wirst du einiges anders handhaben wollen, aber ich dachte, es könnte hilfreich sein als Stichwörter, worüber du dir noch Gedanken machen könntest bzw. über welche Entscheidungen du dir vorher noch Gedanken machen willst. Einiges ist hier eh schon aufgetaucht, aber der Einfachheit halber kopiere ich den kompletten Geburtsplan (abgesehen von dem netten Anschreiben davor ;)), wie ich ihn abgegeben habe:
Geburtsplan
ALLGEMEIN:
Ich wünsche mir eine ambulante Geburt, die so nah wie möglich an den Gegebenheiten einer Hausgeburt angelehnt ist und möchte (vermutlich) so schnell wie möglich wieder nach Hause.
Der Entbindungstermin unseres Sohnes wurde anhand der letzten Periode, nicht anhand des Eisprungs errechnet, welcher bei mir „erst“ nach 21 Tagen stattfand. Ich gehe daher davon aus, dass unser Baby eine Woche jünger ist als errechnet und bitte Sie, dies vor allem zwecks Einleitung zu berücksichtigen.
Mein Mann wird mich bei der Geburt unseres Sohnes begleiten und darf jeder Zeit zu mir.
Es ist mir sehr wichtig, dass (abgesehen von meinem Mann) nur Frauen während und nach der Geburt anwesend sind und mich betreuen und hoffe sehr, dass dies umsetzbar ist.
Kontrollen und Untersuchungen sollen bitte auf das absolute Minimum beschränkt werden: CTG bitte nur intervallweise, Vaginaluntersuchungen bitte nur bei dringender Notwendigkeit.
Sämtliche weiteren (Routine-)Maßnahmen sollen nur nach ausführlicher Aufklärung und nur mit meiner ausdrücklichen Zustimmung vorgenommen werden.
Ich möchte meine eigene Kleidung tragen und werde auch für unseren Sohn eigene Handtücher und Kleidung mitbringen.
VOR / WÄHREND DER GEBURT:
Ich möchte bitte keinen Einlauf vor der Geburt und bitte auch keinen routinemäßigenVenenzugang gelegt bekommen.
Als Gebärpositionen kann ich mir vor allem eine kniende Position o.ä. vorstellen, evtl. auch eine seitlich liegende Position, keinesfalls auf dem Rücken liegend.
Ich möchte mich jederzeit frei bewegen können.
Während der Wehen möchte ich nach Instinkt pressen und bitte nur bei Notwendigkeit oder auf Wunsch angeleitet werden. Ich beschäftige mich derzeit mit einigen
„HypnoBirthing“-Atemtechniken und -Visualisierungen und möchte diese vermutlich nutzen/ausprobieren wollen.
Bitte bieten Sie mir keine Schmerzmittel an, so lange ich nicht selbst danach frage. Keinesfalls möchte ich eine PDA. Zur Schmerzlinderung kommen für mich vor allem Veratmen, homöopathische Mittel u.ä. in Frage.
Den Dammschutz würde ich am liebsten mit Kaffee und ggf. selbst vornehmen, wenn ich mich dazu in der Lage sehe. Ich möchte keinen Dammschnitt und nehme in jedem Fall lieber einen Riss in Kauf.
Bitte verwenden Sie keine Hilfsmittel wie z.B. Wehentropf, Zange oder Saugglocke u.ä., so lange dies nicht dringend notwendig ist.
ZUM ENDE / NACH DER GEBURT:
Das Abklemmen der Nabelschnur soll bitte unbedingt erst nach dem Auspulsieren erfolgen.
Das Durchtrennen der Nabelschnur ist meinem Mann vorbehalten, wenn er dies in dem Moment wünscht, ansonsten möchte ich diesen (auch symbolischen) Akt unbedingt selbst vollziehen.
Unser Baby soll unmittelbar zu mir und permanent (auch und insbesondere bei Untersuchungen) bei mir sein.
Der Mund- und Rachenraum unseres Sohnes soll nicht abgesaugt werden, so fern dies nicht dringend notwendig ist.
Unser Sohn soll keine Silbernitrattropfen, antibiotisches Augengel o.ä. erhalten.
Ob er eine Vitamin-K-Prophylaxe erhalten soll, steht noch nicht fest, diese soll jedoch bitte allenfalls in oraler Form verabreicht werden.
Ich möchte die Plazenta natürlich und ohne Medikamente gebären.
Wenn es mir in dem Moment nicht selbst zu eklig ist, möchte ich im Anschluss ein kleines Stück der Plazenta „essen“ (mit Wasser runterschlucken). Auf jeden Fall möchte ich die Plazenta mitnehmen, um Sie mit einem Apfelbaum zu einem Lebensbaum zu verpflanzen.
Unser Sohn wird von mir gestillt und soll nichts anderes bekommen.
Einen Beruhigungsschnuller bringen wir für den „Notfall“ selbst mit.
BEI KOMPLIKATIONEN / IM NOTFALL:
Bitte versuchen Sie auch im Falle von Komplikationen meine Intimsphäre so weit wiemöglich zu wahren, damit es für mich dennoch ein würdevolles Geburtserlebnis bleibt.
Insbesondere im Falle von Komplikationen oder einem Notfall soll mein Mann permanent bei mir und unserem Sohn (vorrangig bei ihm) bleiben.
Sollte ein Aufenthalt notwendig werden, bitte ich Sie, falls möglich, um ein Familienzimmer.
Wenn eine Verlegung unumgänglich sein sollte, verlegen Sie uns bitte nur gemeinsam.
Für den Fall, dass es ernsthafte Komplikationen gibt, hat mein Mann entsprechende Verfügungen bei sich: Sollte ich meinen Willen nicht mehr selbst äußern können,
wird mein Mann meine und die Interessen unseres Kindes vollständig vertreten.
Ich hoffe, das ist dir vielleicht eine kleine Hilfe! Ich wünsche dir eine wunderschöne und selbstbestimmte Geburt, alles Gute!