Liebe Marraskuu,
das tut mir total leid für deinen Sohn und euch, dass sich da so eine blöde Dynamik entwickelt hat. Ich verstehe sehr gut, dass du die Sorgen machst bzgl. Depression - irgendwann - oder Schulangst-/verweigerung.
problematischer Umgang mit WhatsApp und Co, kurz gesagt, ein Dampfkessel. Es gibt fünf Alphatiere, die den Ton angeben und deren Werte das Klassenklima bestimmen. Ich weiß von mehreren Eltern, deren Kinder unglücklich in der Klasse sind.
Wegen Cyoermobbing: das geht ganz klar an die Jugensozialarbeit, ein KlassenProjekt zu machen und aufzuklären, was das mit einem Menschen machen kann. Und strafrechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Das ist kein Kawaliersdelikt sondern ist schlicht verboten.
Ich erkundigte mich auf Wunsch meines Kindes nach der Möglichkeit eines Klassenwechsels, was die Schule ablehnte, da man aufgrund der Vernetzung der Schüler bei WhatsApp & Co. der Problematik nicht entkommen könnte.
Ich fiinde, dass ein Wechel der Klasse lösungsorientiertes Potenzial hat. Auch wenn die "Attacken" ja meist außerhalb von Lernen stattfindeen, wäre ein anderes Umfeld gut für ihn. Das macht was mit einem Menschen, wenn er auch noch mit den Mobbern/Mitläufern im Klassenverband zusammen sein muss. Da würde ich nochmal nachfragen und auch drauf bestehen.
Mit dem No Blame-Approach, den die Schule schließlich bezüglich des Mobbings ausprobierte, kehrte gegen Ende des Schuljahres Ruhe ein.
Da könnte die JSA auch nochmal ansetzen und die 5 Alphas einbinden.
dass mein Kind gewissermaßen „der Fisch im falschen Teich“ wäre, das Verhalten der MitschülerInnen zu manchen Teilen altersgerecht wäre,
Das finde ich keinen guten Vergleich und lässt mich vermuten, dass die Lehrerin da nicht sonderlich engagiert ist die Sitaution für deinen Sohn ändern zu wollen. Okay, "zu manchen Teilen" aber es suggeriert, als würde sie so ein Verhalten akzeptieren und hinnehmen.
Dein Sohn ist richtig und gut so wie er ist!
Bleib unbedingt am Psychologen dran, auch wenn sich die Sitaution wieder entspannt. Aber wenn er (zu Hause) so frustriert ist deswegen, dann kann das auch bedeuten, dass er sich als "falsch" empfindet und gerne anders - so wie die anderen - wäre. Und das stimmt nicht. Er ist toll so wie er ist. Sein Sebstwert und Selbstbild brauchen da Untersützung und Bestärkung und er Hilfe, sich so annehmen zu können wie er ist. Nicht die anderen, die Klasse müssen sich ändern, sondern er muss seinen Blick auf sich ändern, dahingehen, dass er eben liebenswert und gut ist, so wie er ist.
Schade, dass er Sport nicht so mag, da könte man ihn auch gut stärken.
Projekte, Kurse i.d. Schule, die ihn interessieren sind bestimmt auch gut für ihn und sein Selbst.
Mein Sohn ist jetzt 16, auch aufm Gymmi Oberstufe, hochbegabt in manchen Teilen, hochsensibel. Mir kommt das sehr bekannt vor. Er ist auch sehr eigen und anders als viele seiner Mitschüler. Er und wir haben aber bisher - außer eine kurze Zet in der 5. Klasse - Glück gehabt vor Mobbing, Anfeindungen, blöden Sprüchen .... Das war auch immer meine Angst, dass da was in der Richtung kommen könnte. Damals in der fünften hatte ein "Schulfreund" aus der Grunsdchule begonnen, ihn zu trietzen und ärgern, andere Mitschüler gegen ihn aufzuhetzen. Ich hab schnell reagiert und die Klassenlehrerin war super! Sie hat sofort eine Zfu-Stunde zum Thema über die JSA angeleiert. Zusätzlich haben wir mit den Eltern des Jungen gesprochen (soll man ja eigentlich nicht, aber die Eltern sind uns gut bekannt) und von da an war Schluss.
Er kommt soweit ganz gut zurecht, hat sehr wenige Mitschüler*innen, mit denen er sich gut versteht, aber keine Freunde in dem Sinn. Das macht ihm aber nichts aus. Er sagt selbst von sich, dass er anders ist und kein "Draufgänger", kein Partygänger, mag nicht gerne mit "anderen abhängen". Er ist damit im Reinen und versteht seine "Peergroup", ihr Verhalten, oft nicht. Er ist lieber für sich und hier mit uns.
Ich wünsch deinem Sohn alles Gute! Er soll bloß nicht glauben, dass er falsch wäre. Das Verhalten der anderen ist falsch!