Die Stillberaterin sollte am besten eine IBCLC sein, bei Gedeihstörung verweisen die meisten ehrenamtlichen Beraterinnen weiter. Die Beraterinnen im Stillen und Tragen Forum sind top!
Gut, dass organische Ursachen abgeklärt werden. Am besten auch das Zungenband kontrollieren lassen.
Es gibt Kinder, die sich nicht von selbst melden. Gerade, wenn sie über längere Zeit hinweg zu wenig Nahrung bekommen. Diese Kinder schlafen dann z.B. viel und wirken sehr "pflegeleicht", dabei sparen sie einfach Energie.
Wenn irgendjemand zum Abstillen drängt, unbedingt eine zweite oder dritte Meinung einholen! Erstmal muss Nahrung ins Kind, also häufiger Brust anbieten und zufüttern (abgepumpte Muttermilch, Spendermilch oder Pre). Das muss nicht mit Flasche sein, Becher z.B. wäre auch eine Möglichkeit. Man kann auch Milch abpumpen und den Rahm füttern, der sich oben absetzt.
Gerade, wenn es sehr warm ist, unbedingt darauf achten, dass das Kind nicht dehydriert! Es sollte mindesten 4 gut volle Windeln am Tag produzieren (bei Stoff eher 6). Wenn der Urin wenig oder sehr dunkel ist oder das Kind auffallend müde, lethargisch oder abwesend wirkt, sofort (!) ins Krankenhaus!
Das mit der Vorder- und Hintermilch ist so, dass die Milch mit jedem Milchspendereflex weniger Laktose und mehr Fett enthält, sie wird also gegen Ende der Mahlzeit zunehmend fetthaltiger.
Die Stillberaterin wird wahrscheinlich erstmal die Eckdaten abfragen (Anzahl der vollen Windeln, Anzahl der Mahlzeiten in 24 Std, Ablauf einer Mahlzeit, Schnuller, etc) und eine Gewichtskurve erstellen. Mit den Infos kann sie dann das weitere Vorgehen besprechen.
Alles Gute für Deine Freundin und ihr Kind! Ich hoffe, das Krankenhauspersonal ist freundlich und macht ihr kein schlechtes Gewissen Ich könnte mir vorstellen, dass sie jetzt sowieso etwas Zuspruch braucht, so eine Diagnose ist doch ein ganz schöner Schock.