Jaja, die Äpfel in Nachbars Garten ...
Ich betone vorweg mal deutlich, dass ichs so sehe wie du: Man kann und sollte die "Arbeit" nicht gegeneinander aufrechnen. Beides sehe ich als Leistung an. Beides hat unterschiedliche Herausforderungen und aber auch Annehmlichkeiten.
Es gibt sicher diese oder jene Art, einen Haushalt zu führen und Kinder zu betreuen. Und auch diese oder jene Art, einen Beruf auszuüben. Je lieber ich eine (eigentlich anstrengende) Sache mache, desdo weniger erleb ich sie als "Arbeit" ...
Ganz pauschal kann man darum vermutlich nicht sagen, wer "mehr" oder "schwerer" arbeitet. Das muss jedes Paar wohl für sich beantworten (wenn es denn diese Frage überhaupt stellen will ...)
Arbeit zuhaus oder im Job: Ich kenne beide Seiten recht gut: Mein Mann und ich haben die Elternzeit bei allen Kindern geteilt, so dass mal ich, mal er zuhaus war und der andere jeweils außer Haus arbeitete.
Vor diesem Hintergrund geb ich zu, dass ich die Sicht deines Mannes zumindest teilweise nachvollziehen kann und von mir selbst kenne:
Wenn man den ganzen Tag weg ist, sehnt man sich eben nach den kleinen Pausen, der Zeitung dem leckeren Kaffee daheim, dem Telefonat, dem minikurzen Sonnenbad, der Frischluft aufm Weg zum Supermarkt, was weiß ich ...
Wenn man den ganze Tag zuhaus ist, vermisst man eben das andere: Den verwüsteten Frühstückstisch einfach hinter sich lassen zu können, frische Wäsche im Schrank zu haben ohne zu wissen, wann die da wie hingekommen ist, den Kühlschrank immer voll vorzufinden, mal ein, oder zweimal das Lieblingsbuch mit dem kind lesen , aber nicht sieben Mal ...
Fieß find ich, aus diesen Ubterschieden ein "oben" und "unten" zum machen und ein mehr und weniger an Arbeit / Leistung abzuleiten.
Ich find es sehr entlastend aber auch wichtig für mein Selbstwertgefühl, dass wir hier jeweils beide Seiten kennen und darum dem Einsatz des jeweils anderen mit Achtung begegnen.
Ich versteh dich so, dass dein Mann nicht das "wie" deiner Arbeit herabsetzt, sondern das "das". Das find ich falsch und von ihm zu einseitig betrachtet.