Also, erst einmal wünsche ich allen Schmerzgeplagten gute Besserung. An chronische Schmerzen habe ich gar nicht gedacht. Vermutlich, weil ich dachte, dass dann andere, intensiver wirkende Mittel zum Einsatz kommen. Daran sieht man, ich kenne mich nicht aus. Genauso wie die Dosierungsfrage. In der Sendung wurde einfach nur von Schmerzmittel-Tabletten gesprochen, ohne Angabe einer Dosierung. Auch wurde nicht erwähnt, ob die Behandlung chronischer Schmerzen in dieser Zahl inbegriffen ist. Ich gehe zumindest von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten aus.
Ich selbst habe 2011 das letzte Mal eine Schmerzmittel-Tablette genommen (starke Nachwehen nach der 1. Entbindung). Beim letzten Kind haben sie mir im Krankenhaus Oxytocin gespritzt (andere Geschichte, über die ich ärgerlich bin) und haben mir 2 Schmerztabletten mitgebracht (Sorte und Dosis unbekannt), mit der Aufforderung diese vorher einzunehmen, weil es anschließend sehr starke Schmerzen gibt. Ich wollte erst einmal abwarten und habe diese Tabletten nicht genommen. Ich habe sie auch später nicht gebraucht, die künstlich erzeugten Nachwehen waren gefühlt nur ein Zehntel so stark wie meine eigenen - ich musste richtig in mich reinspüren, ob ich überhaupt eine Wirkung merke. Meine eigenen Nachwehen sind wesentlich heftiger, die Gebärmutter hat sich auch immer überaus schnell zurückgebildet.
Wenn ich hier Eure Leidenswege lese, dann kann ich mich wohl sehr glücklich schätzen, dass ich selten krank bin und deshalb auch selten Schmerzen habe. *Dreimal auf Holz klopf* Ab und zu habe ich Kopfschmerzen bei Föhn, aber die sind aushaltbar. Einmal war ich kurz davor, etwas zu nehmen. Da hatte ich eine Mittelohrentzündung und eine Nacht voller Schmerzen hinter mir. Aber ich war schwanger und in diesem Fall würde ich tatsächlich erst dann etwas nehmen, wenn ich kurz vorm Durchdrehen bin. Beispielsweise, wenn beim Zahnarzt gebohrt wird, dann geht es nicht ohne Betäubung oder bei der Geburt hatte ich auch jedes Mal eine PDA (Stufe 10 und habe dennoch so einiges gespürt) - obwohl ich es mir hoch und heilig vorgenommen habe, diese Option nicht zu beanspruchen. Aber immer, wenn meine Wehen so richtig losgingen, war ich nicht mehr ansprechbar, konnte nicht mehr richtig atmen, bekam Infusionen, weil ich nicht in der Lage war zu trinken, wollte einfach nur, dass es aufhört - deshalb gehe ich auch immer freiwillig ins Krankenhaus. Früher musste ich bei Regelschmerzen oft etwas nehmen; seit dem 1. Kind ist das glücklicherweise weg und ich hoffe, diese Schmerzen kommen nie wieder.
Warum ich keine Schmerzmittel nehmen mag? Nichts moralisches, ich habe einfach einen Heidenrespekt vor den Nebenwirkungen, selbst bei einer Tablette. Was man da so hört, lässt mich zögern. Aber ganz auf Schmerzmittel verzichten, das könnte ich auch nicht. Es gibt wirklich echt fiese Schmerzen, da ist mir für den Augenblick völlig egal, welchen Schaden die Leber oder sonstwas nimmt, Hauptsache, man kann wieder klar denken.
Ich habe zwar Schmerzmittel im Haus, aber die laufen mir immer ungenutzt ab. Meine Kinder haben sie auch noch nie gebraucht. Beim Zahnen hatten sie manchmal etwas Schmerzen, dann gab es Osanit und das hat immer sofort geholfen. Keine Ahnung, wie das wirkt, aber es wirkt, danach wurde immer ruhig weitergeschlafen.
Und jetzt zu einer Frage, die mich schon länger umtreibt. Was ist dieses Schmerzgedächtnis?