Bei uns war die Kita "treibende Kraft". Die baten bei knapp über 2 Jahren, zweiteilige Unterwäsche statt Bodys und zweiteilige Schlafanzüge anzuziehen bzw. mitzubringen, ab da wurden die Kiddies auch regelmäßig auf die Töpfchen gesetzt. Bei Fröschlein kam immer nur durch Zufall was. Zuhause hab ich entsprechende Bilderbücher vorgelesen, das Töpfchen immer mal angeboten, aber keinen Druck gemacht.
Mit knapp 2,5 Jahren meinte die Erzieherin, sie wollte jetzt stundenweise in der Kita die Windel weglassen. Ich hab bei mir gedacht, dass das nicht funktionieren wird, da er noch nicht gezeigt hattte, dass er auf Kommando pieseln kann, aber mal machen lassen. Ich habe mir vorgenommen, dass ich zwei Wochen abwarte, wenn es aber ständig Unfälle gibt, mein Veto einlege. Am ersten Tag gab es direkt einen Unfall. Am Nachmittag im Garten, da hat er gemerkt, dass er muss, aber es nicht mehr bis zum Topf geschafft. Und dann gab es nur noch sehr, sehr wenige Unfälle. Er ist sofort immer zum Topf gedüst, wenn er musste. Da war ich echt baff. Und Fröschlein riesig stolz, dass das so gut klappte. Vorher hatte ich einen Stapel Unterhosen genäht, in Größe 74. Zu der Zeit trug er sonst 92. Aber die Unterhosen in der Größe passten nur mit Windeln drunter (er trägt sie jetzt, mit 6 und Größe 110/116).
Anfangs hab ich ihm, wenn wir zuhause waren, direkt wieder eine Windel angeboten, die er gerne genommen hat. Einfach, damit er auch an dem Punkt Feierabend hat. Oft blieb diese Windel dann trocken und ich hab sie über Nacht gelassen. Da war die Nachtwindel schon viele Monate morgens meist trocken, er wollte aber nicht direkt pieseln gehen, sondern noch eine Weile mit Windel herum laufen, bis die dann irgendwann voll war.
Letzten Endes hatte ich mit etwas über 3,5 Jahren den Eindruck, dass er über Nacht verlässlich trocken war, aber keine Anstalten machte, die Nachtwindel los werden zu wollen. Da hab ich ihn schlichtweg "bestochen". Ich hab ihm vom Windelfutsch erzählt, der bei Kindern, die keine Windeln mehr brauchen, die Windeln abholt und ein Spielzeug da lässt. Er hat dann irgendwann entschieden, dass er es mal nachts probiert. Und einige Tage später stand im Bad an der Stelle, wo vorher die Windeln waren, ein Bagger. Und dabei ein Brief vom Windelfutsch. Wieder war der Kerl stolz wie Bolle, dass er das doch schon kann.
Der Weg ist sicher nichts für alle, vielleicht noch nicht mal für die meisten. Aber mein Fröschlein braucht an manchen Stellen liebevolle Stupser, um etwas, was er eigentlich schon kann, auch zu machen. Für ihn war das richtig. Ihn bestärken, dass er das schon kann, dass man ihm das zutraut. Und ihm dann vielleicht aufzuzeigen, dass er das doch eigentlich auch selber will.