Du kannst ja eine Mischung aus verschiedenen Konzepten praktizieren, die für Euch gut passt.
Also z. B. bei einer Mahlzeit, die vielleicht besonders häufig ersetzt werden soll, einen Brei anbieten. Wenn das Mittag ist, bietet sich der Gemüse-Stärke-Fleisch/Fisch-Brei an. Wenn Du nach dem Brei nicht sofort stillst, sondern wartest, bis Dein Kind sich wieder meldet, hast Du größere Chancen, dass die Menge mehr wird. Und wenn eine gewisse Menge erreicht ist, kannst Du vielleicht ab und zu diese Mahlzeit von den Großeltern geben lassen, und währenddessen abwesend sein, für den Notfall erreichbar, aber eben eine gewisse Zeit nicht da. Vielleicht bist Du überrascht, dass Dein Kind sehr schnell kapiert, dass es bei den Großeltern mehr Brei essen muss, um satt zu werden und zu bleiben, bis Du wieder kommst.
Zu anderen Mahlzeiten kannst Du BLW anbieten, vielleicht bietet sich das auch an. Wenn Ihr z. B. Butterbrote esst, kann der Nachwuchs durchaus auch einzelne Streifen Brot essen, dazu ein klein bisschen Käse, und vielleicht noch ein paar Gemüsesticks.
Und natürlich kannst Du auch mehrmals am Tag Beikost anbieten. Ganz am Anfang war ich auch vorsichtig, habe immer nur ein Lebensmittel pro Tag neu angeboten. Aber ich habe auch nicht eine Woche nur Karotten gegeben, sondern vielleicht zwei, drei Tage, dann Zucchini ausprobiert und so weiter. Und als nachher eine ganze Reihe Lebensmittel als gut verträglich bekannt waren, habe ich mir nicht mehr so einen Kopf gemacht.
Apfel und Birne geht fein gerieben prima, und Bananenstückchen kann man auch prima mit den Felgen zerdrücken. Zum fein reiben muss man nicht unbedingt eine Glasreibe haben, finde ich, eine Parmesanreibe z. B. geht auch gut. Wenn dann Zähne kommen, kann man Kinder auch von Äpfeln und Birnen abbeißen lassen. Wichtig ist dabei, dass die Früchte nicht hart sind, sondern das Fruchtfleich weich bzw. mürbe ist. Und man sollte den ganzen Apfel hinhalten, nicht nur ein Stück. Davon kann das Kind nämlich mit seinen Schneidezähnchen nur kleine Späne abraspeln, die man mit den Felgen problemlos zerdrücken kann. Bei einem Apfelviertel können auch mal recht große Brocken abbrechen, die problematisch sein können.
Und wenn vor dem ersten Geburtstag oder auch sehr kurz danach abgestillt wird, muss man auf Formulamilch umsteigen. Da ist weiterstillen einfacher, das stimmt.
Mein Sohn ist jetzt 15,5 Monate alt, wir stillen noch. Vielleicht wäre er inzwischen so weit, dass er beim Abstillen ganz ohne Fläschchen auskommen würde. Sicher bin ich mir aber nicht, dass er nicht noch drei bis vier Fläschchen am Tag brauchen würde. Und da stille ich lieber weiter, Muttermilch ist sicher besser als eine Muttermilch-Kopie.