Klettermax: Das kann ich total gut verstehen.
Puh, Geschenke sind schon ein Thema - ist ja irgendwie auch spannend, dass da so viele andere Themen mitschwingen - eigene Erwartungen, Erwartungen der Kinder, der schenkenden Großeltern - und gerade dadurch doch ist das ja auch ein gutes "Lernfeld" für Kinder zum Thema "zwischenmenschliches Verhalten". ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Kleinen schon bald ziemlich genau beobachten: Wie gehen die Erwachsenen eigentlich damit - und miteinander - um? Gibt es da viele Enttäuschungen, Unzufriedenheit, Erwartungen, vielleicht sogar den Wunsch, Vorschriften zu machen, wie sich die Großeltern verhalten sollen? Und das ist doch eigentlich ein produktives Thema, auch für Kinder.
Bei meinen eigenen Enkeln - falls ich mal welche haben sollte - werde ich mit Geschenken auch sehr vorsichtig sein und auf jeden Fall nachfragen/im Gespräch bleiben. Das Nette an Geschenken finde ich allerdings auch immer den Überraschungseffekt, das Unerwartete, das passiert, wenn man etwas verschenkt/geschenkt bekommt, auch für uns als Eltern - den Teddy, der hier mal von der Oma einfach so mitgebracht wurde (also ohne das mit uns abzustimmen). Die Schokolade, die der Opa plötzlich aus seinem Hut "zauberte". Sowas mag ich halt auch, dieses Spielerische, das Schenken haben kann, völlig jenseits von "pädagogischem Nutzen" oder "sinnvollem Geldausgeben". Dazu gehört halt auch immer ein bisschen das Risiko - passt es, mag das Kind das? (Der superteure Steiff-Teddy wurde hier z.B. vom dreijährigen Kind in hohem Bogen weggeschleudert und nie bekuschelt, was die Oma zum Glück mit Humor genommen hat - das Geschwisterkind dagegen hat dann später viel mit dem Teddy gespielt). Aber einen Perspektivwechsel finde ich persönlich für mich - gerade für solche Konflikte mit den Großeltern/Verwandten - immer auch hilfreich. Es kann dem Ganzen auch seine Wichtigkeit, die Schwere nehmen. Die allermeisten Großeltern wüschen sich einfach eine schöne Beziehung zu ihren Enkeln und geben sich viel Mühe, dies - nach ihren eigenen Möglichkeiten und Ideen - auch praktisch umzusetzen. Und das - auch wenn die Art und Weise, wie das versucht wird (z.B., indem viel Geld ausgegeben wird), einem selbst vielleicht eher unangenehm oder fremd ist - ist dann ja auch eigentlich wieder total anrührend und schön.
Geschenkte Sachen weggeben - damit habe ich selbst kein Problem. Der Beschenkte hat kein "Anrecht" auf ein passendes Geschenk, der Schenkende hat aber auch kein Anrecht darauf, dass sein Geschenk benutzt wird. Ich selbst würde die Sachen allerdings immer so weggeben, dass die schenkende Oma das nicht mitkriegt - also z.B. ein halbes Jahr später, wenn die Klamotten sowieso zu klein wären.