Beiträge von Trin

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    Trin ich bin da ganz bei dir, dass wollte ich nochmal dalassen... Und vor allem deine Forderung, dass es einen guten und freiwilligen Hort geben sollte, möchte ich unterstreichen. Und ich meine auch sehr deutlich, dass Ganztagsschule Chancen nehmen kann, vor allem bei außerschulischen Begabungen. Wie soll denn dann noch irgendeine Form von Leistungstraining z.B. in Sport oder Musik möglich sein? Die für alle offene Fußballgruppe einer GTS kann bestimmt kein Kadertraining leisten. Oder Leistungsschwimmen. Gerade Vereine werden hierbei kaputtgemacht, besonders mit dem fadenscheinigen Argument, die Trainer sollten doch in die Schulen kommen.

    Und wenn ein Kind Lust auf so etwas hat, fände ich es gut, wenn es von der Nachmittagsbetreuung aus die Möglichkeit bekommt, auch dann solchen Interessen nachzugehen, wenn seinen Eltern das nicht möglich ist oder sie kein Interesse daran haben.


    Hier werden Kinder z.B. (kostenlos) aus dem Hort zu bestimmten Sportgruppen abgeholt und bei Bedarf wieder in den Hort gebracht. Leider nur bei einigen wenigen Vorzeigeprojekten - so etwas flächendeckend fände ich toll. Es würde Chancen wirklich erhöhen und nicht nur angleichen und würde das Spektrum der Möglichkeiten für die einzelnen Kinder sehr deutlich vergrößern.,
    (Würde aber mit einer Ganztagspflicht wieder kollidieren. )

    Hallo,


    Ja, "als wie" gibt es hier auch oft. Mir zieht es die Schuhe aus, aber es gibt Leute, die behaupten, es gehöre hier zum Dialekt. Genau so wie "bei die/bei dä" statt"zu den" - "Mir gehn heid bei dä Ändschn, die sin gleener als wie dä Schwäne" ... Bitte, bitte "zu" und ohne "wie" ... der Rest kann von mir aus Dialekt bleiben. #yoga
    Na ja, mögen muss ich es nicht... und ich denke bei den meisten reicht die Allgemeinbildung so weit, dass sie wissen, dass es so nicht geschrieben wird... ;)

    Hallo,


    Kleine Becher oder kleine (feste)Gläser, (Eierbecher, die Deckel von Nuckelflaschen, das macht sich unterrwegs gut, weil man in die Flasche gleich das Getränk füllen und dann schnell umgießen kann o.ä.)... Die können sie gut halten und wenn es doch mal umkippt, war nicht viel drin, was matschen kann. i


    Für unterwegs sind diese "dichten" Becher sicher OK, immer würde ich sie nicht geben. Es gab mal eine Zeit (wie es aktuell ist, weiß ich gar nicht), wo man festgestellt hat, daß es mehr Kinder mit "lutschoffenem Biss" gibt, der von der dauerhaften Benutzung dieser tropffreien Bechern herührt als welche, bei denen es vom Nuckel oder Daumen kommt.


    Muss man ja nicht haben, wenn das Kind es zu Hause auch so hinkriegt.
    Und aus einem Becher trinken lernt man dabei sowieso nicht - es ist eine völlig andre Technik (Eher beißen und saugen).


    Schnabeltassen ohne Ventil - hm, kann man sicher versuchen, aber wenn das Kind es mit kleinen Gläsern o.ä. hinbekommt, ist es mMn nicht nötig.

    Hallo,


    Ich hab die letzten Tage über das Thema nachgedacht.


    Ich denke es gibt 2 verschiedene Bereiche.


    Einmal Allgemeinwissen - ein Wissen, daß die meisten haben (sollten), damit unsere Gesellschaft funktioniert, damit man auch Zusammenhänge herstellen kann, gesellschaftliche und sonstige Möglichkeiten udn Gefahren erkennt, damit man in der Lage ist, sich ggf. spezielleres Wissen anzueignen und zu verknüpfen usw.
    Und ja, auch damit man Gesprächen anderer zumindest in groben Zügen folgen um nicht ausgeschlossen zu sein und wie weiter vorne jemand schrieb, wenn man mehr wissen möchte, die passenden Fragen zu stellen und das erfahrene einzuordnen (oder auch mal zu hinterfragen), die es für uns unnötig machen, Fehler zu wiederholen, die in der Geschichte der Menschen schon (zum Teil mehrfach) gemacht wurden...
    Und noch einiges mehr.


    Das unterliegt natürlich auch Veränderungen, für unsere Teenys gehören andere Dinge dazu als für mich, manche Sachen sind auch regional verschieden usw. (Wer in Großstadt X lebt, für den gehört es zur Allgemeinbildung, zumindest grob zu wissen, wo Stadteil Y liegt, sich ohne Aufwand im Netzplan der Verkehrsbetriebe zu orientieren usw. Wer von woanders kommt, brauchte das bisher nicht, aber er kann es, wenn er zumindest grob weiß wie Bus- und Bahnpläne funktionieren, allein oder durch ein paar Fragen schnell lernen. Wer noch nie so ein Ding gesehen hat, ja überhaupt nicht weiß, wie Zeittafeln überhaupt funktionieren, hätte es da schwerer.


    Das andere sind die Sachen, bei denen man denkt: Ich DACHTE, das weiß jeder. Einfach weil es für einen selber so selbstverständlich ist, das zu wissen, weil es mir so oft begegnet ist, ich es "irgendwie schon immer wusste" oder ich dieses Wissen für unverzichtbar halte ...


    Ich DACHTE, jeder kann grob Noten lesen. Ich DACHTE jeder weiß über dieses oder jenes medizinische Detail bescheid, ich DACHTE jeder Kennt den Politiker A und den Musiker B. Usw.


    Für mich gehört z.B. die Sache mit dem Buchenwaldspruch in Gruppe A - weil man mMn einfach wissen sollte, daß man damit bei sehr vielen Menschen eben jene Assoziationen auslöst und man damit sehr verletzen, triggern, ... kann und es auch passieren kann, dass über einen anders gedacht wird, als man es möchte.


    Hier habe ich gelernt, daß er aber offenbar in Gruppe 2 fällt. Das ändert nichts dran, dass er für mich nach wie vor trotzdem in Gruppe A gehört.


    Bei anderen Dingen (Noten lesen nur mal als Beispiel oder ähnliche Sachen ), nehme ich es irgendwann erstaunt zur Kenntnis, aber es stört nicht weiter, weil man damit ja niemanden verletzt oder verstört oder andere grobe Fehler begeht.


    Dafür gibt es sicher noch viele Beispiele.

    Hallo,



    Aber Du führst immer wieder entweder die Schiene der Interessensförderung (allgemein) oder der Förderung spezieller Schwächen gegen die Ausgangs"these", nämlich, dass es teilweise üblich ist, dass Eltern sich übergriffig an Hausaufgaben etc. beteiligen, Mappen und Referate anfertigen bzw. sehr stark und bis ins Detail eingreifen. Und sogar kommenden Unterricht "vorbereiten". Du ignorierst das hartnäckig und beziehst alles auf Dich und Deine Situation. Das ist zumindest mein Eindruck.



    Ich denke, ich verstehe schon, was du meinst, es geht um Eltern, die ihre Kinder regelrecht pushen, die meinen für alles selbst verantwortlich zu sein usw. Was die Eltern angeht, die Dinge für ihre Kinder tun, damit sie bessere Leistungen vortäuschen und dadurch bessere Noten bekommen - möglichst noch bessere als andere Kinder - da sind wir uns einig.



    Nicht falsch verstehen, ich bin NICHT dafür, dass die Eltern die Themenkisten FÜR die Kinder gestalten oder ihnen die Vorträge schreiben, die sie nur noch halten müssen oder ähnliches. Ich schrieb ja, dass so etwas (abgesehen von der Materialsammlung) möglichst komplett IN der Schule erfolgen soll.




    Schule so gestalten, dass die Unterstützung der Eltern nicht NÖTIG ist - ja, gerne, sofort. Da bin ich sofort dabei.


    Wie gesagt, dieses "Ich schreib dir deinen Bericht, damit die Note ein Grad besser wird als die des Nachbarkindes" finde ich aus ganz verschiedenen Gründen blöd.




    Es ging (mir) ja um das Begleiten von Interessen, Anteil am Lebensbereich Schule nehmen usw. nicht um Arbeiten FÜR das Kind, um Betrug oder "zu guten Noten pushen".



    Mein Gefühl ist, dass viel zu wenig getan wird, um Chancen (für alle Kinder!) zu ERHÖHEN. Aber sie statt dessen für einige Kinder zu verkleinern, kann nicht der Weg sein und wird auch nicht funktionieren, erst recht nicht, so lange unsere Kinder in ein System gepresst werden werden, dass sie schon mit 10 "sortiert" und damit in diesem Frühen Alter für viele "Chancengrößen" festlegt. So lange das so ist, wird es immer Eltern geben, die ihrem Kind diese (vermeintlichen oder echten) höheren Chancen ermöglichen wollen. (Unabhängig davon, ob ich das sinnvoll oder die Mittel dafür gut finde oder nicht) .





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    Das oben sind übrigens alles wörtliche Zitate aus meinen Postings hier im Strang, ;) ich finde nicht, dass ich da irgendwas ignoriere #weissnicht

    Ich bleib dabei: (ebenfalls Zitat):


    Daß alle Kinder gute Chancen haben sollen und dass Eltern nicht FÜR die Kinder arbeiten sollen usw. , da sind wir uns einig. Bei Lösungsansätzen die dahin führen könnten, nicht so ganz.


    Ich denke, wir lassens gut sein, oder?
    Menschen machen leben in verschiedenen Umfeldern, verschiedene Erfahrungen und haben - selbst wenn sie gleiche oder ähnliche Ziele haben - darum eben manchmal auch verschiedene Vorstellungen davon, was Lösungen dafür sein können, das ist einfach so. :)

    Hallo,


    Medizinisch ist alles abgeklärt? Ich kannte beruflich ein Kind (und ich glaub auch bespiele aus dem Forum) da dachten auch alle, es "will" nur nicht, weil es sich vehement weigerte, auf die Toilette zu gehen. Es stellte sich dann heraus, es war eine unerkannte chronische Verstopfung die Ursache.


    Es wurde fest, bereitete Schmerzen, das fördert nicht gerade das entspannen. durch das Verhalten verstärkte sich das Problem. Irgendwann flustsch ein Teil durch den "Überdruck" doch raus (Weiches, dass vorbeirutschen konnte, so kam niemand auf Verstopfung!) , ohne dass da Kind es kontrollieren kann - das macht nur noch mehr Angst. Die anderen waren sauer, weil es schon wieder nichts gesagt hat, es schämte sich usw. Blöder Kreislauf.


    Ich kann gut verstehen, dass das Kind dann Angst für dem ganzen Thema bekommt, ohne dass es das erklären kann und sagt "ich WILL nicht". Denn die Zusammenhänge kann es nicht verstehen.


    Oft ist dann eine vorübergehende Gabe von stuhlerweichenden Mitteln und eine feste Ritualisierung von Toilettenzeiten eine Hilfe, so dass das Kind die Erfahrung machen kann "Kacken tut nicht (mehr) weh,und so die Kombination von kacken und Schmerzen nicht mehr hat und überhaupt erst in der Lage ist, das Thema Toilette für sich anzugehen.


    Bei deinem Kind kann es natürlich etwas ganz anderes sein, aber bei deiner Erzählung kam mir das in den Sinn.

    Hallo,


    Was die halben Sockenpaare angeht - überredet eure Kinder dazu, eine Weile nur noch verschiedene Socken zu tragen. Als meine Mädels nämlich genau das beschlossen hatten, kamen die Socke komischerweise wieder paarweise aus der Waschmaschine. Aber nur ihre, auf die Socken des "gleiche Socken tragenden" Rests der Familie hatte das keinen Einfluss.
    Nun trägt Tochter 2 lieber wieder gleiche und dafür der Wichtel verschiedene und tadadada... man ahnt es? Bei Tochter 2 finden sich fast nur noch Einzelsocken, dafür beim Wichtel neuerdings vermehrt Paare. #yoga


    (Nur beim Großen sind es seit einer Weile fast immer Paare, der ist aber auch der einzige, der seine Socken prinzipiell oben am Rand zusammentüddelt, ehe er sie in die Wäschetonne wirft)


    #lol #lol #lol
    Ich hab vier Katzen!
    Also ja, ich hab derartige Schwarze Löcher - mehrere. Und die sind sogar miteinander verbunden. Also, wenn etwas in einem schwarzen Loch verschwindet, kann es in einem anderen wieder auftauchen!


    Derzeit ist es ein Gel-Beißring, drölfzig Zopfgummis und ein Heilstein, den mir eine liebe Freundin geschenkt hat. Und ich verwette meine Unterhose drauf, dass der Beißring genau dann wieder auftaucht, wenn wir einen neuen gekauft haben #freu

    Wobei - vielleicht besser so, wenn eventuell die Katzen als Zuträger der schwarzen Löcher beim Verschwinden involviert sind ;)


    (Zopfgummis zählten bei unseren Miezen zum Lieblingsspielzeug... vor allem die flauschigen und ein schöner Stein wäre für sie ein willkommener Ballersatz gewesen, fürchte ich)

    Hallo,


    Danke für deine Antwort. Ich denke, wie gesagt, an vielen Punkten sehen wir es ähnlich.


    Zitat

    Tja, Bildungsgerechtigkeit ist bei den Deutschen eben nicht wirklich gewollt. Das könnte nämlich eigentlich heißen, dass es für alle eine Ganztagsschule geben muss, mit gleichen Anforderungen, Maßstäben, Bedingungen. Das wird man hier nie hinkriegen. Das wollen weder Eltern noch Schüler noch Lehrer. Und es gibt auch ganz gute Argumente dagegen. Aber wenn man das Elternhaus nicht stärker ausklammert aus dem Schulbetrieb (und dafür Bedingungen schafft, die für Lehrer und Schüler qualitativ ausreichend sind für gute Wissensvermittlung und gute Lernatmosphäre), dann wird sich das Ganze eher noch zuspitzen...


    Das hatte ich trotz Erklärung schon so verstanden, daß es für dich eben die Lösung wäre, wenn es eben a) Ganztagsschulen für ALLE geben soll und b) die Eltern aus dem Schulbetrieb generell stärker ausgeklammert werden sollten. Daß du also schon GTS "propagierst", zumal du danach mehrfach erklärt hast, daß es aus deiner Sicht nur eine Frage der Organisation wäre, damit GTS es für alle Kinder "passt".
    Auch wenn Ganztagschule es natürlich nicht als Ziel hat - die Realität wäre aber, daß es einem teild er Kinder sicher bessere Chancen bieter - einen Teil der Kinder und Familien aber eben einschränken würde. Hier gehen Ganztags-Grundschulen in der Regel bis 15.30 Uhr oder 16.00 Uhr, eine sogar bis 17.00 Uhr. Das heißt so lange MÜSSEN die Kinder bleiben. Nicht alle, aber viele Grundschulkinder sind irgendwann nach 8 - 7 Stunden Schule trotz Pausen einfach KO, dann könnte man weiter unternehmungen, Musikschule usw. knicken (Wir haben die Erfahrung gemacht, als der Termin mal ähnlich spät lag - vertane Zeit), sie müssen irgendwann ins Bett, egal, wie Mama oder Papa Dienst hat und ob sie/er am Nachmittag Zeit gehabt hätte usw. .
    Das nächste Problem - wer wirklich Betreuung BRAUCHT, weil alleinstehend ist und arbeitet oder wo beide arbeiten - der hat ein Problem, wenn Schule 15.30 Uhr zu Ende ist. Ich arbeite bis 16 Uhr, mein Mann hat oft Spätdienst. Wir beide können auch nicht mal eben weg, weil die Schule zu macht. An diesen Tagen BRAUCHTEN wir eine längere Betreuung. An anderen aber eben auch nicht, da waren wir froh, den Nachmittag mit den Kindern verbringen zu können.
    Das scheint vielen Eltern so zu gehen, denn ca. die Hälfte aus meiner Hortgruppe (die weitestgehend identisch mit der Klasse ist) immer wieder mal bis 16 oder 17 Uhr Uhr da. Nicht täglich - da sehe ich schon einen riesen unterschied ob es "Pflicht" oder "kann" ist. Die Eltern haben zum Glück auch mal kurze oder freie Tage, die Omas kommen mal usw. Ganztag würde für uns (und sie) bedeuten: An den "langen" Tagen hätten die Eltern ohne Hort statt GTS ein Abhol- und Betreuungproblem gehabt und an den kurzen Tagen hätten sie zwar ausgiebig Zeit für die Kinder - aber die dürfen aus der Pflicht-GTS ja nun mal nicht weg. Klar auch eine Form von Chancengleichheit, aber eine positive?


    Verstehst du warum ich eine GT-Pflicht so kritisch sehe? Als ein Angebot in einer vielfältigen Schullandschaft, ja. Als Pflicht für alle - nein.



    Magst du mir dann noch mal erklären, wie das gemeint war? Vielleicht habe ich dich ja wirklich falsch verstanden.


    Zitat

    Zitat Trin: Aber wenn ich es kann und möchte, wenn es mir Spaß macht, mit meinem Kind gemeinsam die Dinge zu entdecken, es in seinen Interessen zu begleiten - warum sollte ich nicht dürfen? Schließlich ist Schule ein großer Lebensbereich meines Kindes, der KANN doch in einer Familie gar nicht komplett ausgeschlossen werden.

    Deine Antwort darauf:

    Zitat

    Es verbietet Dir ja keiner. Aber man sollte sich schon bewusst sein, dass, je mehr man eingreift (z.B. gibt es bei uns in fast jeder Schule ziemlich gute Bibliotheken und es gibt Computer mit kinderkompatiblen Suchmaschinen. Die Bedienung derselben könnten die Lehrkräfte IN der Schule mit allen einüben), desto größer die Ungerechtigkeit wird.

    Ich denke, daß gerade diese Aussage mich ziemlich angepiekt hat.

    Für mich liest sich das nämlich wie: "Verbieten kann es dir natürlich keiner . Aber ein schlechtes Gewissen solltest du schon haben, weil du deinem Kind damit unfair bessere Chancen verschaffst als andere haben!"
    (Es ging ja um das Begleiten von Interessen, Anteil am Lebensbereich Schule nehmen usw. nicht um Arbeiten FÜR das Kind, um Betrug oder "zu guten Noten pushen")


    Mal ein konkretes Beispiel: Mein Herr Wichtel hat graphomotorische Probleme- Er KÖNNTE natürlich in der Schule daran arbeiten - das würde ihm aber Zeit für spannende Sachen nehmen, die er dort mit seinen Freunden macht oder für die er nur dort die Möglichkeiten hat.


    Also wollte(!) er zu Hause daran arbeiten und wir haben täglich 10 min an einem Programm gearbeitet, dass ihm half, seine Schrift wenigstens leserlich zu bekommen.


    Natürlich greife ich damit in die Chancen meines Kindes ein und mir ist auch bewusst, dass das nicht alle tun würden. Aber welches Kind hätte etwas davon gehabt, wenn er nach wie vor unleserlich schreiben würde? Vielleicht würde ein andres Kind bei einem Plakat besser dastehen, weil man die Schrift dieses Kindes gut lesen kann (weil im schreiben leicht fällt) und die meines Kindes nicht.


    Wäre es dann aus deiner Sicht besser gewesen, nicht einzugreifen, also nichts zu machen oder es allein in der Schule zu lassen (Was meinem Kind Zeit und damit die Chance auf spannende Entdeckungen und weiterbringende Lernerfahrungen dort genommen und einen Pädagogen hätte)? Oder hätte ich es tun dürfen, aber mit schlechtem Gewissen?


    Wie gesagt: Daß alle Kinder gute Chancen haben sollen und dass Eltern nicht FÜR die Kinder arbeiten sollen usw. , da sind wir uns einig. Bei Lösungsansätzen die dahin führen könnten, nicht so ganz.

    Hallo,


    Krebbel, ich will dich nicht irgendwie fehlinterpretieren oder gar verärgern.
    Ich hatte dich tatsächlich so verstanden.


    Das, was du schiebst trifft nur genau das, was ich in meinem beruflichen Umfeld so oft höre und in der Grundschule meiner eigenen Kinder so ganz anders erlebt habe: Schule muss Chancengleichheit schaffen (das sehe ich auch so) und das am besten durch verpflichtende Ganztagsschulen, die die Eltern zeitlich und organisatorisch so weit wie möglich zurückdrängt, damit sie ihren Kindern durch ihre Unterstützung keinen Vorteil verschaffen.


    Und das kann ich mir für meine Kinder bzw. unsere Familie so nicht vorstellen., Weder verpflichtenden Ganztag in der Grundschule (In der weiterführenden Schule haben wir "moderaten Ganztag" in kauf genommen, daß es "unsere" Schulform nur so gibt) noch dass ich aus einem großen Teil des Lebens meiner Kinder ausgeschlossen werde.


    Schule so gestalten, dass die Unterstützung der Eltern nicht NÖTIG ist - ja, gerne, sofort. Da bin cih sofort dabei
    Schule (z.B. durch verpflichtenden Ganztag für alle oder den unterschwelligen Vorwurf, man würde seinem Kind unlautere Vorteile verschaffen, wenn man mit ihm für seinen Vortrag zur Bücherei fährt) so zu gestalten dass die Anteilnahme der Eltern nicht mehr MÖGLICH oder gar nennen wir es mal "moralisch unerwünscht" ist - Nein.


    Von meinen Großen erfahre ich tatsächlich nicht mehr viel über den aktuellen Schulstoff, da bin ich froh, dass es die halbjährigen Gespräche gibt, sonst wüsste ich nicht viel von der Schule (meine Kinder verschweigen es nicht absichtlich, haben zu Hause aber einfach andere Themen als den Schulstoff). Aber das war anders, als sie jünger waren, da WOLLTEN sie uns an allem beteiligen und wir WOLLEN teilhaben, so weit sie uns lassen.


    Verpflichtender Ganztag hätte da massiv in unsere zeit und unsere Möglichkeiten eingegriffen. Ich bin sicher, daß meine Kinder dann keine Chance gehabt hätten IHR Instrument zu lernen (Klavier und Harfe werden eher selbte in GTS angeboten und nach der GTS in die Musikschule zu fahren, wäre Zeitverschwendung gewesen) . Das würde sicher Chancengleicheit schaffen zu anderen, die auch kein Instrument lernen können.


    Aber Gleicheit um jeden Preis? Auch den des Verhinderns von Chancen? Ist es richtig, wenn das dadurch geschieht, daß jemand der könnte etwas NICHT tun/lernen/erleben kann?


    Dafür hatten meine Kinder manche Chancen nicht, die andere haben, weil ihre Eltern mehr Geld und durch Halbtagsschule die zeit hatten um z.B. den erwünschten Sportkurs + teurer Ausstattung zu bezahlen? Wäre es fair gewesen, dass durch eine verpflichtende GTS zu verhindern (= Zeit zum Training fehlt) und allen Kindern als GTA einheitliche Sortangebote zu machen - weil sonst die anderen Kinder eine bessere Chance im Sportunterricht hätten?
    ZUSÄTZLICH fände ich das toll, damit die Kinder, deren Eltern das nicht wollen/können, überhaupt eine Chance haben, regelmäßig intensiv Sport zu treiben. "Statt dessen" aber einschränkend.


    Da greift einfach so vieles rein und Kinder bzw. Familien sind viel zu individuell um "eine Lösung für alle und jeden" zu finden. Es wird immer welche geben, zu denen das perfekt, so halbwegs, nur grad so und auch gar nicht passt. Und damit wäre es dann wieder alles andere als chancengleich...


    Verstehst du jetzt, was ich meine?

    Hallo,


    Ich habe z.B. auch eine Freundin, die es gar nicht gut findet, wenn man ein Kind das unbedingt lesen möchte, vor dem Schulbeginn dabei unterstützt. Weil Lesen doch in der Schule gelehrt wird und das dann doof fürs Kind ist. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, meinem Kind zu sagen, nö, das ist erst in der Schule dran, wenn es doch so gerne lesen möchte.

    Das Argument hier wäre ja nicht mal, dass es für DEIN Kind doof (langweilig...) wäre, sondern dass es damit einen Vorteil gegenüber anderen hat, deren Eltern sie nicht so wie du dein Kind begleiten können oder wollen. Dein Kind sollte also nicht von euch beim Lesen lernen wollen unterstützt werden, damit alle die gleichen Chancen haben. Das "darf" nur Schule, sonst vergrößert man die Ungleichheit.


    Das wäre in meinen Augen aber genau so unsinnig wie sich mit einem 4-jährigen, der von sich aus gar kein Interesse daran hat, täglich hinzusetzen und lesen zu üben, damit es beim Schulstart einen Vorsprung und dadurch "bessere Chancen" hat (wobei sich solche "angeförderten" Vorsprünge in der Regel sowieso sehr schnell verlieren)


    ICH fände es den besseren Weg, Schule so zu gestalten, dass alle Kinder (deins UND die anderen) die bestmögliche individuelle Leseförderung bekommen - auf DEM Stand beginnend, den sie jeweils haben und angepasst an ihre "Schrittlänge".


    Gleiche Chancen heißt eben nicht "erzwungener Gleichschritt" sondern genau das Gegenteil - große Individualität auf den jeweiligen Schüler angemessen.
    So ist keiner beim lernen voraus oder zurück, keiner langweilt sich oder verliert verzweifelt den Anschluss... jeder ist "bei sich" und bekommt die Hilfe und Förderung, die das Kind JETZT braucht. (nicht vor oder in einem halben Jahr oder so) .

    Hallo,


    Der Fitnesclubvergleich kam von dir, ich blieb bei schulischen Fächern/Kursen ;) )

    Entweder für alle oder für keinen und das werfe ich nicht der Kirche vor, dass sie diese Flyer druckt, sondern der Schule, dass sie diese generös verteilt.

    Das kann ich nicht nachvollziehen. Es geht nicht darum zu werben, sondern darum, über Inhalte informiert zu werden.


    Warum die eine vorhandene Information vorenthalten, weil der andere Kurs keine herzubringt?
    Würdest du das bei anderen Pflicht-Wahlfächern ähnlich sehen oder ist das nur so, weil es sich um Reli handelt? Also dass der von Kurs A erstellte Infozettel nicht ausgegeben werden darf, weil Kurs B keinen Infozettel hat?


    Angenommen, mein Kind müsste sich zwischen mehreren Schulprojekten (A, B, C) entscheiden (bzw. bei den Kleinen wir mit dem Kind/für das Kind) - das kam/kommt bei uns regelmäßig vor - und nur von Projekt B gibt es einen Flyer darüber, was inhaltlich geplant ist. Von den anderen weiß ich zwar, dass es diese Kurse gibt und dass meine Tochter in C am Besten aufgehoben sein wird, aber nähere Informationen bekomme ich nicht.


    Soll ich nun erwarten, dass von der Schule auch über B keine Informationen verteilt werden dürfen (oder nur dann, wenn man sowieso schon weiß, daß nur B in Frage kommt) , obwohl A und C genau so die Möglichkeit hätten, welche zu erstellen?



    Aber ich denke, da kommen wir nicht zusammen.

    Hallo,


    Keine Ahnung, wie das im Fitnesscenter ist.


    Aber angenommen, du würdest dich anmelden, aber dann zwischen mehreren Kursen wählen (müssen).


    Spinningkurs legt dir eine Broschüre darüber vor wie der Kurs ablaufen wird und wie die Ziele sind, Zumba, Fit mit Hits, ... (Keine Ahnung, was es noch so alles gibt) aber nicht.


    Wärest du dann auf die Verantwortlichen für den Sipnningkurs sauer, weil die ANDEREN keine Information über ihren Kurs zusammenstellen? Hättest du das Gefühl, der Spinningkurs würde missionieren, sich in ein besseres Licht setzen wollen?


    Natürlich wäre es richtig dann zu sagen: "Von den anderen will ich´s aber auch genauer wissen, damit ich mich informiert entscheiden kann" - dem Spinningkurs zu verbieten, seine Infoblätter in den Anmeldehefter zu legen, weil die ANDEREN keine auf die Reihe kriegen, wäre aber komisch, oder?


    Auch edit:


    Zitat

    Edit: Und ja, ich wäre sauer, wenn ich keinen Flyer (oder sonstige Info) zum Skaterkurs bekäme, weil ich dann auch nicht wirklich die Wahl hätte, weil ich von dem einen Kurs ja vielleicht gar nichts weiß.


    Aber wärst du auf die Inliner-Leute sauer, weil die böswillig missionieren und denken, die müssten ihre Information AUCH zurückhalten, damit sie nicht "im besseren Licht dastehen"?
    Oder auf die Skater, sie es nicht packen oder kein Interesse daran haben, dich ausreichend zu informieren - oder auch einfach denken der Kursname als "Programm" reicht zur Entscheidung?


    Frag in der Schule nach, warum von Ethik nichts drin lag. Haben sie es vergessen, können sie es nachreichen oder wenigstens im nächsten Jahr dran denken. Gibt es für Ethik keine, ist das nicht Schuld "der Kirche" und kann ihr nicht vorgeworfen werden.

    Hallo,


    Wie schon gesagt, OB es Reli an der Schule geben sollte, kann man diskutieren, ich bräuchte es nicht.


    Aber wenn sich Eltern zwischen zwei Fächern/Kursen/was auch immer entscheiden MÜSSEN., dann ist es meiner Meinung nach ihr gutes RECHT darüber informiert zu werden, was Unterrichtsinhalt sein wird.
    Dann heißt es hinterher wieder: "Hätten wir DAS gewusst, wir dachten...".


    Und wenn Fach/Kurs a da seine Informations-Verantwortung wahrnimmt und Fach/Kurs B nicht, dann ist das nun mal kein Versäumnis, Fehler, Schuld... von A, sondern ganz klar die von B.
    Und warum sollte man dann den Eltern, die sich informieren wollen, auch die Information von A vorenhalten, weil B es nicht auf die Reihe bekommt, keinen Sinn darin sieht, was weiß ich.

    Selbstverständlich kann man dann nachfragen, warum von Fach B nichts vorliegt und deutlich machen, dass man das gerne hätte. Aber man kann es eben nicht Fach A zum Vorwurf machen.


    Selbst wenn das Kind die Info in der Infomappe gesehen hätte, fände ich nichts Schlimmes daran.
    Meine Kinder haben in ihrem Leben schon vieles in die Hand bekommen, was weniger Information und viel mehr "Mission" war als dieser Zettel - jede Werbung ist nämlich "missionierender". Und ich kann ihnen da doch auch klar machen, warum WIR eben nicht das bunte Heft beim Verlag X bestellen oder Kurs Y buchen, den man angeblich gemacht haben muss.

    Hallo,


    Ich denke, was die Eltern angeht, die Dinge für ihre Kinder tun, damit sie bessere Leistungen vortäuschen und dadurch bessere Noten bekommen - möglichst noch bessere als andere Kinder - da sind wir uns einig.


    Etwas anderes ist es, wenn Eltern etwas MIT ihnen tun (dabei meine ich weniger Sachen wie Vorträge erarbeiten und Plakate erstellen o.ä. - das sollte mMn IN der Schule passieren, sondern halt Sachen wie Bücher lesen, Gute Kinderzeitschriften anbieten, mal eine Kinder-Doku schauen, gemeinsam zum aktuellen Interessengebiet stöbern... ) , weil es für sie völlig selbstverständlich ist, ihr Kind in seinem Wissensdrang zu unterstützen. Wenn sie dadurch - sozusagen als Nebeneffekt - auch mehr "schulisch relevantes" lernen, dann ist das sicher kein Fehler.
    Vermutlich sind wir auch hier noch weitestgehend beisammen.


    Daraufhin hast du geschrieben:


    Zitat

    Aber man sollte sich schon bewusst sein, dass, je mehr man eingreift (z.B. gibt es bei uns in fast jeder Schule ziemlich gute Bibliotheken und es gibt Computer mit kinderkompatiblen Suchmaschinen. Die Bedienung derselben könnten die Lehrkräfte IN der Schule mit allen einüben), desto größer die Ungerechtigkeit wird.

    Und an der Stelle geht es auseinander. Sicher ist das so. Bewusst ist mir das auch.


    Aber "Gerechtigkeit" kann für mich nicht heißen, dass Kindern Begleitung und Unterstützung beim Entdecken der Welt (und gemeint ist damit eben NICHT jenes pushen und betrügen) zu Hause VERWEHRT werden sollte, weil andere Kinder diese Unterstützung auch nicht haben.


    Ziel kann doch nicht sein, dass sich eine Gleichheit nur daraus ergibt, dass manche Kinder bewusst WENIGER bekommen als sie eigentlich bekämen.
    Kinder haben auch bessere Startchancen, wenn sie von ihren Eltern viel Liebe und Zuwendung bekommen. Leider bekommen nicht alle diese ausreichend. Aber keine käme auf die Idee, da für eine Chancen"gleichheit" im Leben zu sorgen, in dem diesen Kindern WENIGER Zuwendung gegeben werden sollte.


    "Schule" es irgendwie schaffen muss, den Druck rauszunehmen, den Noten und Kinderaufteilung mit sich bringen und Möglichkeiten schaffen, dass die anderen Kinder AUCH jede Menge Chancen und Begleitung haben. (Einige wichtige Punkte dafür habe ich ja weiter vorne schon genannt)


    Also keine "Gleichmacherei nach unten", die zwar vielleicht "gleiche" Chancen bietet - aber deswegen noch lange nicht GUTE oder gar die BESTEN Chancen für alle - sondern eine ECHTE Erhöhung der Chancen aller.


    Dann macht es keinen Unterschied mehr, ob das Kind mit seinen Eltern oder mit der Klassenhelferin zusammen ein Buch über die Wikinger liest und einen Vortrag macht (oder einfach in Ruhe ganz ohne Schule zu Hause für sich das Thema erforscht) - und sowohl Pädagogen als auch Eltern (von denen sicher nicht wenige froh darüber wären), könnten sich ein ganzes Stück entspannen.

    Hallo,


    Wenn ich es richtig verstehe, werben sie nicht für die Kirche, sondern erklären, was im Religionsunterricht stattfindet. Also keine "Missionierung" sondern Information.


    Und so lange es an Schulen Religionsunterricht gibt, finde ich es völlig richtig, auch darüber zu informieren, was es dort geben wird. (ich bräuchte keinen, an der Schule meiner Kinder gab es nur Ethik und so lange das wirklich religionsneutral gemacht wird finde ich das völlig ausreichend und besser als eine Trennung der Kinder).
    Angenommen, es gibt einen Inlinerkurs und einen Skaterkurs und eins davon müsste gewählt werden - wäre es dann auch falsch, in einem Flyer darzulegen, was die Inhalte und Ziele sind?
    Und wenn es dann nur einer der beiden Kurse macht, dessen Schuld, wenn der andere das nicht tut?

    Hallo,

    Trin, ich glaube, wir reden aneinander vorbei.


    Man kennt seine Kinder als Lehrer nicht so gut, wenn man 30 davon in einer Lerngruppe hat und die vielleicht 2x die Woche...
    Klar ist der Ist-Zustand und der Soll-Zustand (siehe Ganztag) völlig verschieden.


    Sollte dann aber nicht das Ziel sein, die SCHULE so umzugestalten, das sie allen gute Chancen bietet ("gleiche" wird immer utopisch sein) statt die Gleichheit dadurch zu erreichen, Eltern aus einem großen Lebensbereich der Kinder ganz auszuschließen?


    Unter anderem durch eine Vielfalt an Schulen, die viele Möglichkeiten bieten, durch vernünftige Lerngruppengrößen + angemessene Lernbegleiter (das sollten gut ausgebildete Lehrer sein, aber nicht nur) , durch eine offenere, individuellere Unterrichtsgestaltung und vieles mehr. Schulen, die es Eltern selbstverständdlich GESTATTEN, ihre Kinder auch zu Hause in ihren Interessen zu begleiten ohne Angst vor "Vorteilnahme", aber trotzdem so sind, dass die anderen genau so gute Chancen haben. (Wenn ein Kind seine Bücher mit der Familie aus der Bücherei holt, bleibt den Pädagogen mehr zeit, mit einem anderen in der Schulbücherei zu stöbern)


    "Gleicheit durch Beschneidung und Gleichmacherei (ALLE Kinder MÜSSEN in eine XY-Schule, Unterstützung und Belgeitung zu Hause sollte es generell nicht geben ... )" kann mMn nicht das Ziel sein. Dagegen würde ich mich wehren.


    Wie gesagt, dieses "Ich schreib dir deinen Bericht, damit die Note ein Grad besser wird als die des Nachbarkindes" finde ich aus ganz verschiedenen Gründen blöd.


    "Komm, wir machen deinen Bericht in Ruhe zu Hause fertig, weil ich weiß, dass dir das Konzentrieren in der Schule schwer fällt/du in der Schule gerade an einem interessanten Projekt arbeitest und keine Zeit dafür hast/ weil ... " (= ich gebe die Hilfe, die mein Kind sowieso nötig hätte, da finde ich es in Sachen Chancengleichheit egal, ob es vom Lehrer oder von mir kommt) dagegen völlig OK.
    Wenn das diesem Kind verwehrt würde, würde es keine Chancen "gleich machen" sondern die Chance dieses Kindes auf einen guten Bericht (den es eigentlich anfertigen KANN) verkleinern. Das ist ja keine echte Chancengleichheit.




    Mein Gefühl ist, dass viel zu wenig getan wird, um Chancen (für alle Kinder!) zu ERHÖHEN. Aber sie statt dessen für einige Kinder zu verkleinern, kann nicht der Weg sein und wird auch nicht funktionieren, erst recht nicht, so lange unsere Kinder in ein System gepresst werden werden, dass sie schon mit 10 "sortiert" und damit in diesem Frühen Alter für viele "Chancengrößen" festlegt. So lange das so ist, wird es immer Eltern geben, die ihrem Kind diese (vermeintlichen oder echten) höheren Chancen ermöglichen wollen. (Unabhängig davon, ob ich das sinnvoll oder die Mittel dafür gut finde oder nicht) .

    Trotzdem finde ich dieses Vorgehen, dass die eine Religion so viel deutlich besser ins Licht rückt, nicht in Ordnung.


    Hm, ich kann den Flyer auf dem Foto nicht komplett lesen. Schreiben sie denn tatsächlich irgendwo, dass sie BESSER wären als Ethik, als evangelischer oder islamischer Religionsunterricht, als Angebot XY..? (= stellen sich in ein besseres Licht"?)
    Das fände ich auch nicht OK.


    Aber das, was ich lesen kann, beinhaltet nur, was sie im Reliunterricht anbieten - ohne Vergleich, ohne "wir besser" und "Ethik (...) schlechter".


    Wenn die anderen das NICHT tun (sagen, was sie anbieten), ist das doch nicht Schuld der Kirche #weissnicht . Ich glaube nicht, dass sie den Schulen verbieten, auch andere Flyer einzulegen - oder dass die Schule sich das verbieten lassen würde. ;)
    Wenn Musikschule A Flyer gestaltet, druckt und auslegt und Musikschule B nicht, ist das auch nicht Schuld der Musikschule A. Und ich MUSS ja nicht zu Musikschule A, wenn ich B sowieso besser finde, nur weil die Flyer auslegen.

    Hallo,

    Und wenn dieses Kind sich nicht traut, sich an die Lehrerin oder die Pädagogin zu wenden? Es kann sicher auch überhaupt nicht einschätzen, wieviel Unterschied es macht im Ergebnis, wenn es jemanden hat, der mit leuchtenden Augen mit ihm in die Bibliothek geht und ihm noch dieses Bild ausdruckt und vielleicht für die anderen Kinder noch kleine gehäkelte Yaks als Mitgebsel macht. (Sowas gibt es!)


    Natürlich gibt es so etwas. Aber als Lehrer kennt man seine Kinder doch.


    Und wenn es einen Vortrag halten möchte, aber damit nicht vorankommt, vor einem leeren Blatt sitzt, in der Klassenbücherei nichts findet usw. kann man doch hingehen und fragen, ob es Hilfe braucht.
    Wenn es dann immer noch nein sagt, kann man schauen, warum das so ist - oder es ist einfach noch nicht so weit, einen Vortrag zu halten, dann sollte auch das respektiert werden. Wird schon noch, muss nicht alles sofort sein.

    Es verbietet Dir ja keiner. Aber man sollte sich schon bewusst sein, dass, je mehr man eingreift (z.B. gibt es bei uns in fast jeder Schule ziemlich gute Bibliotheken und es gibt Computer mit kinderkompatiblen Suchmaschinen. Die Bedienung derselben könnten die Lehrkräfte IN der Schule mit allen einüben), desto größer die Ungerechtigkeit wird. Klar ist der Übergang fließend. Ich denke aber, dass Du bei Deinen Kindern schon drauf schaust, dass es letztlich eine Eigenleistung ist. Das ist es aber echt oft nicht. Vielleicht ist die Versuchung auch manchmal einfach zu groß, den Kindern einfach nur einen Vorsprung verschaffen zu wollen.

    Na ja, Eltern sollen sich raushalten klingt schon ein bisschen nach einem Verbot.


    Und die Interessen meiner Kinder nicht teilen und begleiten zu dürfen, nur weil sie zufällig AUCH im Lebensraum Schule eine Rolle spielen, ist schon arg einschränkend. Wie soll ich meinem Kind erklären, daß ich ihm bestimmte Antworten nicht gebe oder nicht wie bei anderen Themen darin unterstütze, selber Antworten zu Themen zu finden, die es interessieren?


    "Das geht nicht, weil dieses Thema zufällig gerade oder irgendwann in der Schule vorkommt und du einen Vorsprung haben könntest"? (Das betrifft ja fast jedes Thema irgendwie)
    Da wären wir ja wieder an der Stelle wo man schon mal war. Kind will lesen oder schreiben lernen? "Nein mein Schatz, das darfst du nicht, das lernst du in der Schule".


    Nicht falsch verstehen, ich bin NICHT dafür, dass die Eltern die Themenkisten FÜR die Kinder gestalten oder ihnen die Vorträge schreiben, die sie nur noch halten müssen oder ähnliches. Ich schrieb ja, dass so etwas (abgesehen von der Materialsammlung) möglichst komplett IN der Schule erfolgen soll.


    Aber "Eltern sollen sich ganz raushalten" und aus Angst vor einem unfairen Vorsprung ihrer Kinder ihnen Begleitung, Interesse an ihren Interessen, gemeinsames Welt - erkunden verweigern, kann doch auch nicht der Weg sein.


    Eine Möglichkeit wäre mMn die blöde Sache der Benotung und mit der Trennung der Kinder durch die Bildungsempfehlung abzuschaffen. Gibt es zwar in Struktur und Konzeption verschiedene, ab was die Bildungsmöglichkeiten an sich angeht "gleichwertige" Schulen, hätte es gar keiner nötig, seinem Kind eine bessere Note oder ein paar mehr Punkte zu verschaffen - es würde nämlich einfach keine Rolle spielen.

    Zitat

    Der verpflichtende Ganztag kann, mit entsprechenden Freiphasen, Ruhezonen und mit einer Schule, die eben auch bewusst "Lebens"raum ist, wirklich gut sein.


    Kann. Muss aber nicht. Und schon gar nicht für jedes Kind.


    Nicht für jedes Kind ist verpflichtender Ganztag passend. (Ich hatte in meiner Gruppe ein Kind, dass nach einer Probebeschulung in einer Ganztagsschule zurückkam, weil die Pädagogen (!) dort festgestellt hatten, dass für DIESES Kind Ganztagsschule eben nciht passt, es war viel zu erschöpft.
    Manche lieben die durchgehende Taktung, die trotz aller Freiräume ja nunmal gegeben ist, andere gehen daran kaputt.


    Für uns wäre es auch famillär massiv einschränkend gewesen. Kein richtiger Omatag (Nach der GTS lohnen sich richtige Ausflüge ja nicht mehr wirklich) , der Papa hätte durch seine Schichten sehr viel weniger Zeit mit den Kindern verbringen können, in der Musikschule brauchte man mit meinen Kinder 17 Uhr oder so auch nicht mehr aufschlagen, da waren sie "durch" obwohl sie wirklich gerne ihr Instrument lernten. Sport? Wann denn, wenn das Training eher anfängt oder die Kinder nach der GTS zu KO sind??
    Usw.


    Ziel kann doch nicht sein, dass "gleiche Chancen" dadurch erreicht werden, dass einigen Kindern/Familien ein Teil ihrer Möglichkeiten GENOMMEN wird.


    NÖTIG finde ich nach meiner Erfahrung nach "verpflichtende GTS für alle" für eine gute und gerechte Bildung nicht. "Gute(!) Halbtagsschule + guter(!) Hort" bieten mMn mindestens genau so viel Potential, aber wesentlich mehr Spielräume für Chancengleichheit UND Individualität.


    Was mich interessiert - welche Nachteile siehst du denn konkret in dieser Kombination im Vergleich zu einer Pflicht-für alle-ohne-Alternativen-GTS?

    Hallo,


    Ich finde den Flyer an sich in Ordnung (bin allerdings auch Christ, wenn auch nicht katholisch). Und sie haben ihn, wenn cih es richtig verstanden habe, in die Mappe gelegt, de für euch Eltern ist und nicht deinem Kind in die Hand gedrückt.


    Es ist also erst mal eine Information an dich. du bist erwachsen, du kannst ihn wegwerfen, wenn du Reli nicht magst, so wie ich z.B. Flyer über Verlage, deren Bücher oder Kitschzeitschriften mein Kind UNBEDINGT braucht um durchs Schulleben zu kommen und eine dicke Broschüre, warum mein Kind vor der Schule UNBEDINGT komplett durchgeimpft werden muss und eine Menge anderen Kram weggeworfen habe. So finde ich das eigentlich in Ordnung.


    Vielleicht kannst du es für dich ja ähnlich wie andere Werbeflyer sehen: Jeder macht seine Werbung, aber ich habe das Recht, ungelesen wegzuwerfen, was sowieso nicht zu uns passt.


    Warum es für Ethik einen gibt, weiß ich nicht, vielleicht ist Ethik bekannter oder keiner mag sich die Mühe machen, einen zu erstellen? Sicher nicht weil die Kirchen es verbieten würden ;)


    WAS mich gestört hat war, wenn sie direkt an mein Kind rangegangen sind - als sie z.B. meiner kleinen Tochter erklärt haben, daß sie aufpassen soll, daß die Mama unbedingt bald mit ihr zum Arzt geht damit sie (also das Kind) vor der Schule noch dies und das und jenes geimpft wird. Sonst wird sie nämlich ganz schlimm krank, und das will sie sicher nicht, nicht wahr?!


    DAS geht überhaupt nicht, wir haben ein Recht auf individuelle Impfentscheidungen (ich wurde nicht mal nach einem Grund gefragt), es geht nicht, Kindern so Angst zu machen und die Mama regelrecht als Verantwortungslos hinzustellen. Und ganz nebenbei - warum die MAMA? Einen Papa gibt´s hier schließlich auch.