Hallo,
Also, für mich klingt das schon so, als würde ich meinem Kind die Gefühle nicht zugestehen.
Weil du mich zitierst...
Für mich klang es so, als wünschst du es dir anders. So wie beim Bruder....
Sicher wäre das einfacher für dich - aber so ist es eben nicht, deine Tochter ist ein anderes Kind mit anderen Bedürfnissen.
Du hast nach Erfahrungen gefragt und das sind eben meine - daß dieses Alter für viele Kinder ein sehr schwieriges Abstillalter ist, weil die meisten es einmfach noch sehr brauchen.
Für mich sind an dem Punkt die entscheiden Fragen: Wer leidet mehr? Oder auch: Worunter leiden wir beide mehr?
Wenn das ganz klar das Stillen ist, dann ist der Weg klar. Und ja, natürlich DARF dein Kind dann wie zitiert traurig wütend und verzweifelt sein. Denn den KIND würde es nun mal anders haben wollen.
Ich finde es eine Entlastung zu wissen, daß mein Kind so fühlen darf. Ich habe die Erfahrung nicht beim Abstillen aber an anderen Punkten, wo ich Dinge anders entscheiden musste, als das Kind es wollte.
Klar versucht man alles, um es dem Kind zu erleichtern, keiner möchte, daß das Kind leidet. Aber ab einem gewissen Punkt bleibt eben nur die Entscheidung: Ist der von mir gewählte Weg der einzige für uns geh-bare - dann kann ich die Wut und die Trauer meines Kindes aushalten, mit ihm trauern, weil es eben keinen anderen Weg gibt.
Oder ich schaue, ob es doch noch Alternativen gibt. Wenn nicht - sieh oben.
Zitat
Und um noch auf meine eigene missverständliche Formulierung einzugehen: Mit andere Form von Nähe hab ich gemeint, dass ich hoffe, dass die Hummel eines Tages Kuscheln, Festgehaltenwerden, Gestreicheltwerden als gleichwertig empfindet. Momentan ist nämlich das Stillen die ultimative Form des Trösten und der Geborgenheit, wenn es ganz essentiell wird. Aber das ändert sich gerade ganz sachte, es schließt sich hier nichts aus.
Sicher wird der Tag kommen. ich glaube nicht, daß du zur Schulabschlussfahrt mit musst, weil dein Kind sonst nciht einschlafen kann oder sich nicht geborgen fühlt
Aber für SIE ist dieser Zeitpunkt eben noch nicht da, auch wenn DU ihn für gekommen hältst. da kann auch kein Trick etwas ändern.
Meine Erfahrung bei einem meiner Kinder ist, daß ohne Mamamilch (War durch eine neue Schwangerschaft von heute auf morgen weg und stillen tat echt weh) alles nur schwieriger wurde.
Papa als Begleitung zum Schlafen gehen? Vergiss es, Papa! Mama ohne Mamamilch? War auch zum heulen. Nachts ohne einschlafstillen weiterschlafen? Wah, umhertragen war echt viel anstrengender. Tagsüber zur Ruhe kommen? Nur als stundenlang quängeliger Dauertragling. Fehlende Stillzeiten wurden durch Dauerkletten an Mama (und NUR Mama, obwohl sonst durchaus Papakind) "ersetzt" usw.
Das wurde erst besser, als sie von sich aus innerlich dazu bereit war, das wegfallen des Stillens hat da nichts forciert, eher im Gegenteil. Im Rückblick würde ich aus meiner heutigen Sicht konsequenter versuchen, ob es mit dem Stillen nicht doch wieder was wird.
Ich will dir keine Angst machen, aber auch das kann passieren.
Wenn du dir ganz sicher bist und Alternativen darum ausgeschlossen sind, wirst du es aushalten, daß dein Kind tatsächlich leidet, wenn auch weniger als du beim weiterstillen leiden würdest. Dann kannst du dein Kind trotzdem trösten und herumtragen... ohne selber zu verzweifeln.
Nichts anderes wollte ich sagen.