Hallo,
Zitat
Achso, dann ist das Berliner Modell ja flexibler als ich dachte.
Ähm, ja, isses.
(Ich hatte mal in einer Qualifizierung Eingewöhnung als Prüfungsthema ;o)
Ich finde es regelrecht gruselig, wenn das Berliner Modell starr gehandhabt wird und man dann auch noch behauptet, man würde "gut" eingewöhnen. Dann fände ICH eine Eingewöhnung ohne "Modell", dafür mit Blick aufs Kind viel besser.
Allem Voraus: Berliner Modell OHNE feste Bezugserziehrin ist keins. Eingewöhnung ohne Bezugserzierhien ist nciht mal echte Eingewöhnung, egal ob mit oder ohne "Modell".
Da kann man erzählen, was man will, es geht in einer Eingewöhnung immer darum, erst mal die Bindung zu EINER neuen Betreuungsperson aufzubauen. (Das heißt nicht, daß andere jegliche Kontaktangebote vermeiden müssten, aber es muss klar sein DAS ist MEINE Erzieherin auf DIE kann ich mich verlassen, wenn ich hier bin.
Das Berliner Modell ist ein Modell eine Art Wegweiser, dem man im eigenen Tempo folgen kann - kein Fahrplan, dessen Stationen unter allen Umständen pünktlich angefahren werden müssen.
Zum einen gibt es sowieso 2 Stänge - einen wenn es gut läuft und einen - sehr viel länger dauernden wenn es eben nicht so schnell klapp. UND wenn man in Variante 1 ist, ist klar, daß man zu 2 übergeht, wenn es irgendwo stockt und Kind und Eltern mehr Zeit brauchen. Das ist kein Versagen, nicht mal ein "Rückschritt" sondern ein FORTschritt - "wir erkennen die Bedürfnisse DIESES Kindes.
Zum anderen ist es eine RICHTILINIE, die IMMER auf das jeweilige Kind abgestimmt werden muss.
Trennung am Tag 4(!) heißt 1. genau genommen FRÜHESTE Trennung an Tag 4 und Trennung heißt nicht zwingend Mama geht komplett weg (möglichst noch für eine vorherbestimmte Zeit) sondern es kann auch heißen, "Die Begleitperson holt sich bei offener Zimmertür ein Taschentuch aus ihrer Tasche im Flur". Ein erster Trennungsversuch nach 14 Tagen ist nach Berliner Modell genau so richtig, wenn es anders nicht ohne Kummer gehen würde..
Wichtig ist, daß in dieser Phase IMMER Ziel ist, dass die Begleitperson wieder beim Kind ist, BEVOR das Kind weint. Das mit dem "Trösten können" usw. kommt später, wenn viel mehr Beziehung zur Erzieherin da ist.
Wenn es doch nicht klappt und das Kind zeitg, daß es noch nciht so weit ist, werden die Trennungsversuche NICHT fortgesetzt oder gar ausgebaut. Dann wird zur Stabilisierung erst mit der mal Kontaktanbahnung OHNE Trennung weiter gemacht. Der nächste Trennugnsversuch erfolgt dann erst mit deutlichem Abstand von mehreren Tagen.
Also, wer behauptet, er gewöhne nach Berliner Modell ein und forciert eine Trennung an Tag 4, obwohl das Kind klare Signale sendet, daß es noch nicht so weit ist (reagiert wenig auf aktive Kontaktangebote der Erzieherin, lässt sich noch nicht von ihr in den Tagelsauf einbnden, sucht auffallend oft auch wenn es beschäftigt ist Blick. und Körperkontakt zur Mutter... ), hat da etwas gründlich missverstanden.
edit: Ausgearbeitet wurde das Berliner Modell übrigens, um zu FRÜHE Trennungsversuche zu vermeiden und überhaupt erst mal ein Bewusstsein dafür zu schaffen, daß es verschiedene Phasen gibt und wie man damit umgehen könnte.
NICHT um eine individuelle Eingewöhnung durch eine mechanische vorgegebene am Kind vorbeigehenden zu ersetzen.
Also besteht auf eurem Recht auf eine individuelle Eingewöhnung.
Alles Gute.