Hallo,
Auszahlung: bei den jüngeren theoretisch wöchentlich, praktisch auf Nachfrage. Im Familien-Kalender wird vermerkt , wann es Taschengeld gab, von da ab kann man leicht die verpassten Wochen nachzählen.
Die Großen bekommen es direkt auf ihr Konto.
Wofür sie es ausgeben, ist von Anfang an tatsächlich komplett ihre Sache. Wie sollen sie sonst ihre Erfahrungen machen? Zu diesen Erfahrungen gehört auch mal, daß man einen Kauf später bereut oder einen andren eben (erst mal) nicht bezahlen kann. Lieber jetzt im Wert von einem Euro als später mit 100.
So lange es nur wenig Geld gab, waren Geschenke für Kindergeburtstage usw. weiterhin unsere Sache. Die Großen (so ab Klasse 7?) bekommen mehr, sollten davon aber auch so was wie Geschenke für Freunde , Kino (wenn sie ohne uns gingen) o.ä. selber zahlen.
Wenn ich mit ihnen unterwegs bin, leihe ich ihnen auch schon mal Geld, vor allem, wenn ich wusste, sie hatten es zu Hause. Echte Schulden (erst ausgeben, dann ansparen) machen gabs aber nicht.
Wobei immer eine Grundregel war: Spontan ausgeben darf man, was man in einer Woche bekommt, bei allem was mehr kostet wird drüber geschlafen.
Das haben sie gut akzeptiert.
Einfach aus ihren Spardosen habe ich mir nichts genommen, ich habe sie schon dran erinnert, daß ich noch das Geld für XY bekomme.,
Das Kinder kein echgtes Verhältnis zum Geld haben, finde ich normal. Je jünger sie sind, desto mehr hängt das Gefühl "viel Geld" sogar eher von der Stückzahl ab als von der zahl drauf, selbst dann, wenn sie sagen könnten: 9 10ct Münzen sind weniger als 1€ Stück, es fühlt sich für sie doch anders an. 50€ weit weg auf dem Konto fühlen sich weniger an als die 3 in der Hand.
Sie messen den Wert der Dinge ja auch nicht nach der zahl, die auf dem Geldstück oder dem Schein steht - sondern nach dem Herzenswert. Gerade um das zu lernen und zu üben ist Taschengeld ja da.
Ich selber habe erst so richtig einen Bezug zu den Verhältnissen von Wert und Geldwert bekommen, als ich selber gearbeitet habe und für mein Leben aufkommen musste. Obwohl ich rein rechnerisch natürlich schon lange war, da die richtigen Relationen aufzustellen, aber das GEFÜHL dafür kam erst mit der Zeit.
Zu den Medien kann ich nichts sagen, so etwas haben wir nicht und für Spiele gebe ich grundsätzlich kein Geld aus. Ich glaube, da würde ich eine grundsätzliche Entscheidung treffen, also entweder: ir bezahlen nie für Filme/Spiele" oder halt "Dein Geld, deine Entscheidung", je nach dem, was sich für dich richtiger anfühlt und wie man selber es auch hält.
Aber auch hier wäre mir wichtig: ausgegeben kann nur bereits vorhandes Geld,
Damit sie merkt, was sie ausgibt, würde ich mir wohl alles, was sie sich virtuell für echtes Geld kaufen will, vorher von ihr bar auszahlen lassen. Auch wenn sie noch nicht gut rechnen kann, sieht sie ja dann, daß das Spargeld ganz konkret immer weniger wird. Ich habe keine Ahnung, was die Sachen kosten, eventuell kann man das wöchentliche Taschengeld ja in der entsprechenden Stückelung auszahlen, so daß sie merkt: Jetzt habe ich noch 5 Münzen, wenn ich Giraffenfütter kaufe nur noch 4 und wenn ich den Film XY schauen will, nur noch eine.
Oder eben wie gesagt eine generelle (möglichst für alle geltende) Regelung: WIr kaufen für Daddeleien generell nichts für echtes Geld.
Viele Grüße, Trin