Beiträge von Rattenkind

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    Beliebt bei uns ist Griesbrei mit Erdbeeren. Oder Milchreis. Auf jeden Fall irgendwie süß und mit Obst und auch kalt gut essbar.



    Aber wir sind kochmäßig und kulinarisch ansonsten sommerresistent. Heute gab's Gemüsepfanne, Semmelknödel und Tofuwürstchen. #hammer

    Ich hab noch keinen Garten (aaaaber bald! :D ) und liebe die Hitze trotzdem! Ich war noch nicht am Wasser, sitze die meiste Zeit über drinnen und die Kids in der Schule drehen wegen "Sonne macht albern" bald durch - aber ich freu mich wahnsinnig, dass endlich richtig Sommer ist! Meine Jungs hier jammern und schwitzen, ich liebe es!
    Im Winter ist es andersrum... ich sollte vermutlich besser in deutlich heißere Gefilde auswandern, aber dazu mag ich meine Heimat zu gerne. ;)

    Ohhhhh, der ist aber süß geworden! #love


    Froschfamilie: Uns fehlt das Geld auch, sogar sehr... aber der Leidensdruck muss erst groß genug werden. Ich hasse Formulare. Wirklich. Ich weiß, ich bin Landesbeamtin, aber Bürokratie ist mir so derartig zuwider, dass es sich nicht in Worte fassen lässt. Und jetzt wegen der Schwangerschaft muss ich noch tausend Sachen ausfüllen. Dabei ist das doch das Natürlichste überhaupt! *grummel*


    Schwimmen mag ich dagegen sehr. Bin halt nicht nur ein Lese-, sondern auch ein Wasserrattenkind. ;)

    An meinem katholischen Gymnasium mit unglaublich gutem Ruf (jaja, so'n Prestige-Dingen) gab's einen aus der Wirtschaft in die Schule gewechselten Chemiker. Ohne Referendariat und für uns SchülerInnen offensichtlich auch ohne jede pädagogische Vorbildung und jedes erzieherische Talent. ;)


    (Trotzdem ein netter Lehrer, so isses jetzt nicht.)


    Ich glaube, das geht nur an Grundschulen nicht.

    Annanita: Das klingt doch schön! Ich liebe Häuser, in denen Leben steckt. :D


    Jaennchen: Spannend, danke für den Einblick! Ich kann mir vorstellen, dass es komisch und ganz blöd ist, zu Beginn der Pubertät noch eine Handvoll Spielverderber (=Erwachsene) mehr vorgesetzt zu kriegen... Das könnte ich mir auch nicht so gut reinziehen, glaub ich. Aber bei uns ist die Konstellation der Mitbewohner ja fix. Also, wenn unsere Tochter zur Welt kommt, wohnen wir ja schon alle zusammen und der Plan ist, dass das auch so bleibt (kann immer schiefgehen, klar). Also kein WG-Hopping mit Leuten, die das Kind dann nicht kennt oder so, sondern der Patenonkel mit im gleichen Haus.


    Wir sind übrigens gerade dabei, gemeinsam ein Haus zu kaufen und es wird dann wohl bei uns dreien plus Kinder bleiben, schon aus Platzgründen. Aber ich freu mich schon sehr drauf!

    Witzig... ich hab letztens erst das Internet zum Thema befragt und da gelesen, dass die Dinger hier so teuer sind, weil sie aus Skandinavien importiert werden. Von daher sollten sie dort schon günstiger sein. Näheres weiß ich leider auch nicht. #weissnicht

    Bei uns kräht morgens der Hahn aus irgendeinem Nachbargrundstück. Das finde ich toll, denn ich wollte ja aufs Land und das sind so Geräusche, die ich mag. Auch das Froschquaken bei meinen Eltern, über das sie sich im Hochsommer immer beklagen, find ich toll. #love


    Aber so ländlich wir wohnen - um unser Haus führt die Kurve einer Straße herum und just über diese Straße kommt nachts wirklich oft Schwerlastverkehr. Schwerlastverkehr? Auf dem Lande?, werdet ihr fragen. Ja! Windmühlenflügel für die Windkraftanlagen. Die sind wirklich lang und in der Kurve müssen die Fahrer dann vorsichtig sein. Das heißt, sie brauchen lange, um durchzukommen. Und unter unserem Schlafzimmerfenster quietscht und blinkt es, LKW-Motoren brummen (wobei brummen viel zu harmlos klingt) und ich steh senkrecht im Bett.


    Die Kieler Woche geht vorbei - die Energiewende hat gerade erst so richtig begonnen! #kreischen


    Zum Glück ziehen wir ja bald weg - noch weiter aufs Land und dann wahrscheinlich mit einem eigenen Hahn. :D

    Danke, Gini. Das ist doch mal eine gute Nachricht.


    Dass man sich zwischen Latinum und Hebraicum entscheiden kann, wusste ich nicht. Ich hab selbst nicht Reli studiert, aber Bekannte von mir, da werd ich mir das verkehrt gemerkt haben.

    Ein Freund von mir hat in seinem Krankenhaus Essensmarken für die Mensa bekommen. #weissnicht
    Das kann halt echt nicht sein, finde ich. Referendare im Lehramt und in der Juristerei bekommen doch auch Geld für ihre Tätigkeit. Mein Freund konnte sich sein PJ nur leisten, weil er einen Kredit aufgenommen hat. Im Studium hat er nebenbei immer gejobbt für sein Geld - im PJ war die Arbeitsbelastung zu hoch als dass er das noch gekonnt hätte.


    Was du für Erfahrung mit *lehrer, faule säcke* jetzt hast kann ich ehrlich gesagt so gar nicht nachvollziehen, das kenne ich so nicht und habe ich so nie lehrern gegenüber wahrgenommen.
    Weder den lehrern hier gegenüber noch kenne ich das von den mir befreundeten lehrern - abgesehen davon, das der Arbeitsaufwand oft unterschätz wird.
    Auch die zugangsvoraussetzungen sind je nach fächer Kombination jetzt nicht sonderlich heavy. Da ist geschichte schon eher anspuchsvoll, und dein Beispiel wohl das Extremstenwas man da ünerhaupt zu bieten hat. Das generell abitur und auch die damit einhergehenden ansprüche zugrunde gelegt werden finde ich persönlich gut und zumindest eine gewisses *Grundlagensicherung* . Und dann kommt es halt auch nochmal drauf an, in welche richtung ich gehen will. Als Kunst- und Religionslehrerin für Grundschüler (überspitzt formuliert) ist das noch etwas anderes bei einem Gymnasiallehrer für geschichte, englisch physik - wenn jemand zukünftig auf gymnasialniveau bis in die oberstufe unterrichten will.

    Die "Faulen Säcke"? Das ist ein Statement eines unserer Ex-Bundeskanzler. Und so Sprüche wie "Lehrer müsste man sein: nur halbtags arbeiten und dann noch Ferien haben!", sind jetzt auch nicht soooo selten.
    Also grad sowas wie Religion erfordert ja enorme Spachkenntnisse. In Münster brauchte man für evangelische Religion "zu meiner Zeit" Altgriechsch, Latein und Hebräisch. Ich weiß allerdings nicht, ob das für alle Lehrämter galt.

    In gewissen Bereichen finde ich Qualifizierung in der Tat wichtig - und man sollte vorsichtig sein mit dem Ruf nach weniger Grundbedingungen in allen Bereichen - aber das ist wiederum mein persönliches Empfinden.

    Da bin ich völlig bei Dir. Bloß stelle ich gerne mal in Frage, wie es zu diesen Qualifikationen kommt. ;)


    Ich fand eure postings klangen schon insgesamt danach das *klischeeweibchenzüge* wünschenswert sind und *klischeemännlich* eher schlecht ist. Habe ich das falsch verstanden?
    Ich finde diese wahrnehmung das frauen sich da männern *anpassen* problematisch.

    Also für meinen Teil ja, völlig falsch. ;)
    Ich halte "klischeemännliches" Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen für eine insgesamt positive Eigenschaft, ebenso wie "klischeeweibliche" Fürsorglichkeit und Weichheit.
    Was ich kritisiere, ist, dass die gesellschaftliche Wahrnehmung häufig so ausgelegt ist, dass "typisch männliche Tätigkeiten" wie Karriere machen oder auch ganz stumpf gut Autofahren können für Männer und Frauen als positiv bewertet werden, während "typisch weibliche Tätigkeiten" wie Haushalt führen oder gut stricken können mindestens für Männer, oft aber auch für beide Geschlechter als negativ bewertet oder belächelt werden.
    Da liegt für mich ein Problem der Emanzipation bis zu diesem Zeitpunkt: In dem Bestreben, die gleichen Rechte wie Männer zu erhalten (das gut und richtig ist!), wurden die "männlichen" Tätigkeiten erstrebenswert, während die "weiblichen" abgelegt werden mussten.


    Warum kämpfen denn Frauen dafür, in "klassischen Männerdomänen" anerkannt zu werden, während die allermeisten Männer es für überhaupt nicht erstrebenswert halten, in "klassische Frauendomänen" einzudringen?
    Wo ist die große Männerbewegung, die sich das Recht auf Kirche, Küche, Kinder erkämpfen will?


    Mein Problem ist, dass der Wert von vielen sinnvollen Tätigkeiten in der Gesellschaft geschmälert wird, weil sie mit dem Attribut "typisch weiblich" versehen sind.


    Das stimmt so nicht.
    Ich habe mein Latinum nach Klasse 10 an einer staatlichen Alternativschule erhalten.
    Und viele meiner späteren MitschülerInnen auf der Gesamtschule haben in Jg 12 ihr Latinum erhalten.
    Zumindest in NRW gibt es also diverse "grade" schulische Wege zum Latinum.

    Von mir aus kann es das ja geben, in den meisten Fällen ist es aber deutlich schwieriger, auch in NRW. Auf meiner Gesamtschule gab es gar kein Latein, wer da Abi gemacht hat, musste Latein für entsprechende Studiengänge immer nachholen. Das Problem besteht ja gerade darin, dass die Unterschiede im Angebot das System an sich unfair machen.


    Sehr OT: was ist daran verwunderlich, dass HistorikerInnen mehrere Fremdsprachen verstehen sollen? Klar reicht als Zulassung das Abi (das aber eh schon Minimum zwei Fremdsprachen enthält, oder?) und das Latinum muss halt noch nachgemacht werden. Aber im Lauf der Spezialisierung kommen da gerne noch mehr dazu - nur in einem Sprachgebiet der Forschung zu bleiben, wäre etwas doof...

    Das Abi enthält Englisch + eine Fremdsprache. Für ein Geschichtsstudium in Bielefeld brauchst Du Englisch + Latein + 2 Fremdsprachen.
    Und für HistorikerInnen seh ich das auch völlig ein, nur eben für GeschichtslehrerInnen nicht, die mit Forschung gewöhnlich nicht soooo viel am Hut haben - und wenn, dann meist eher mit didaktischen Fragestellungen. Aber das ist grad echt arg ot. ;)


    Edit: Grad gesehen, dass während des Schreibens dieses Posts noch Antworten kamen: Bei und war "Lehramt" ein eigener Studiengang, auch wenn wir viele Veranstaltungen mit den Historikern zusammen hatten. Ich halte eine hohe Qualifikation für Lehrer auch für absolut unverzichtbar, ich halte es auch für gut, dass das Studium einem nicht "leicht gemacht" wird. Ich finde wie gesagt nur manche Zugangsvoraussetzungen etwas überzogen, weil sie offensichtlich auf eine Karriere in der Forschung verweisen, die man als LehrerIn ja gar nicht anstrebt. #weissnicht

    Ich hatte nochmal editiert... und jaaaa, von mir aus bin ich dünnhäutig. ;)
    Ich hab zwar nicht im Studium, aber im Referendariat echt gekämpft und gelitten (im Wesentlichen unter unmenschlicher Behandlung durch Ausbilder, von deren Beurteilung meine Zukunft direkt abhing) und kann es absolut nicht ab, wenn dieses "Wer nicht weiß, was er machen soll, wird halt Lehrer"-Ding auf den Tisch kommt*. Oder "Lehrerinnen wollen nur ihre Familienplanung absichern". Oder diese "faule Säcke"-Nummer... Es ist ein bisschen wie bei Erziehern: Die Arbeit mit Kindern fordert einfach viel, von Vor- und Nachbereitung irgendwelcher Unterrichtsreihen oder Aktionen mal ganz zu schweigen. Und jeder Bänker im Anzug wird... wie soll ich das ausdrücken? Respektvoller stimmt nicht ganz, die Finanzbranche ist ja auch unten durch... Aber halt irgendwie positiver angesehen. Von JuristInnen oder ÄrztInnen mal ganz zu schweigen.


    Das mit den PHs wusste ich gar nicht. Ist in den Bundesländern, in denen ich studiert und gearbeitet habe, anders.


    ____________________________________
    *Nicht dass das hier passiert wäre! Ich bin da echt dünnhäutig, oder? Aber die Woche war auch echt zu aufregend und mein Bauchbaby hat mir den emotionalen Filter geklaut... Bin etwas schlecht in der Affektkontrolle grad... #tutmirleid

    Es ging mir jetzt mehr um die gesellschaftliche Anerkennung. Da hört man dann gerne mal "Ohhhh, Du hast Jura studiert?! Wow! Das ist bestimmt schwer... " und "Ach, Du bist [hier wird das "nur" bloß aus Gründen der Höflichkeit weggelassen] Leeeeeehrerin..."


    In Bielefeld braucht man übrigens auch zwei moderne Fremdsprachen plus Englisch.
    Ich hatte das Glück, ein Latinum zu haben, konnte aber mit Französisch nie was anfangen und musste an meiner Uni dann zum Glück nur eine Sprache (in meinem Fall Spanisch) neu lernen. In Bielefeld wären's zwei gewesen... und das Latinum hat viele Bekannte von mir ein ganzes Semester gekostet. Das muss man erstmal bezahlen, grad in Zeiten der Studiengebühren!
    Und wer nicht den "geraden" Weg übers Gymnasium genommen hat (und früh wusste, dass er/sie Latein brauchen wird), sondern über Haupt- und/oder Realschulen in die Oberstufe gegangen ist, neben dem Job oder der Ausbildung Abendschule gemacht hat oder einen anderen "krummen" Weg genommen hat, der hat dann halt Pech mit Latein. #weissnicht
    Das sind halt so Sachen, die ich unfair finde.

    Wenn man anfängt das in gut und schlecht zu unterteilen: ja. Oder in männlich oder weiblich überhaupt.

    Das verstehe ich grad nicht. Wie meinst Du das?

    Wenn ich morgen bock hab ab jetzt vollzeit zu stricken ist das toll. Das ist bestimmt auch wertvoll - wie wertvoll werde ich dann sehen wenn ich versuche davon zu leben.
    Und wenn ich medizin studiere brauche ich vorher grundlagen. An mathematik. Naturwissenschaften. Sprachen. Da brauche ich erstmal eine gute basis. Und dann muss ich erstmal studieren. Ob man jedes detail das man je lernt genauso braucht - nun, im großen und ganzen braucht man die basis, ja. In teilen kann man sie kit- und ausgestalten, aber ja, die braucht es. Eine gewisse leistung in diesen bereichen auch. Punkt - edit: punkt für mich.

    Die Frage nach der Verhältnismäßigkeit stellt sich. Brauche ich als Geschichtslehrerin wirklich Fremdsprachenkenntnisse in Latein, Englisch und je nach Uni einer bis zwei (!) weiteren Fremdsprachen? Muss ich als Chirurg wirklich in all meinen Abifächern, auch in Deutsch und Kunst, überdurchschnittlich gut sein, um überhaupt einen Studienplatz zu bekommen (Stichwort NC)?
    Muss ich als Arzt wirklich mit einem großen Haufen Startkapital (ja, finanzieller Art!) oder einem dicken Kredit ins Berufsleben starten, weil ich das meist unbezahlte (!) Praxisjahr sonst nicht überstehe?


    Das sehe ich alles so nicht ganz ein. Da lobe ich mir z.B. Kunst- und Musikhochschulen, an denen man auch ohne Abitur einen Studienplatz bekommen kann, wenn man Talent hat. Und warum sollte es nicht auf für andere akademische Berufe besonders talentierte Menschen geben, die halt einfach aus irgendeinem Grund kein Abi haben?


    Micht stört schon alleine dieses : feminines ist genausoviel wert.
    Ihr meint wohl,das, was ihr als feminin weiblich ankonditioniert bekommen habt.

    Ich schrieb extra von "klassischen" Männer- und Frauendomänen, bzw. von als frauen- und männertypisch geltenden Bereichen. Ich weiß grad nicht, wie man daraus lesen kann, ich würde bestimmte Fähigkeiten o.ä. für genuin weiblich oder männlich halten. #weissnicht


    Zu den,lehrern:
    Weiss nicht wo ihr lebt, hier ist zum beispiel grundschullehrer nix an job was eine exorbitant abgefahrene schulische qualifikation braucht.
    Aber man braucht eine, ja.
    Ohne abitur und studium fände ich das ungeeignet.

    Also, ich weiß nicht wo Du lebst, aber in Deutschland braucht man, um LehrerIn werden zu können, zunächst mal Abitur, je nach Fach recht anspruchsvolle Sprachfähigkeiten (Latein, zwei bis drei moderne Fremdsprachen, z.T. Altgriechisch und Hebräisch) und je nach Fach einen guten Abiturschnitt, dann studiert man zwischen sechs und zehn Semestern Regelstudienzeit, macht je nach Fach ein oder mehrere Auslandssemester und Praktika, legt dann ein Staatsexamen ab (bzw. macht einen Master), um danach je nach Bundesland zwischen 1 1/2 und 2 Jahren (könnte auch weiter variieren, das weiß ich nicht für alle Länder) in den Vorbereitungsdienst zu gehen und noch ein Staatsexamen abzulegen.
    Tatsächlich halte ich das insgesamt für eine reichlich hohe Qualifikation. Das wird nur oft nicht so wahrgenommen, weil es ja "nur" LehrerInnen sind, im Gegensatz z.B. zu so respektablen Berufen wie JuristInnen (Abi, NC je nach Uni, keine besonderen Sprachanforderungen, keine verpflichtenden Auslandssemester, Regelstudienzeit von ca. 9 Semestern, Examen, Referendariat, 2. Examen)...

    Ich hätte gar nichts gegen die Leistungsgesellschaft, wenn Leistung wirklich der ausschlaggebende Faktor wäre. Ist sie aber nicht. Das vom Glück begünstigte Kind reicher Akademikereltern muss weniger für den gleichen Schulabschluss leisten als das Pechvögelchen aus der vernachlässigenden, bildungsfernen Familie, in der es egal ist, was die Kinder so treiben.
    Der Spross einer gut vernetzten Familie mit guten eigenen Connections aus der Studentenverbindung muss bei der Jobsuche sicher weniger leisten als jemand ohne jedes verwendbare Vitamin B.
    Männer müssen für das gleiche Geld weniger leisten als Frauen.


    Was ist daran "Leistungsgesellschaft"? Das Wort allein ist ein Witz, ein Manöver, das uns davon ablenken soll, dass diese Gesellschaft auf Ungerechtigkeiten aufgebaut ist.
    Könnte man Leistung objektiv einschätzen und wäre sie wirklich der Maßstab für Schulabschlüsse oder Bezahlung, hätte ich sehr viel weniger Probleme mit der Sache.

    Der Witz ist ja, dass es viele Frauen gibt, für die es erstrebenswert ist, das gleiche zu leisten wie Männer in ihrem Berufsumfeld (das gilt z.B. auch für mich) oder von mir aus im Sport oder so - aber eben noch nicht so viele Männer, die sich in Foren darüber austauschen und beim Männerabend mit stolz geschwellter Brust verkünden, dass sie im Haushalt und bei der Kindererziehung ebenso viel leisten wie ihre Frauen.
    Will sagen: Die "klassischen" Männerdomänen sind positiv besetzt, da will sich jeder hervortun, die "klassischen" Frauendomänen sind eher negativ besetzt und keiner will's machen.


    Dass Hausfrauen hier "zugeben", dass sie "nur" Hausfrau sind, spricht doch Bände! Welcher Mann würde schamvoll "zugeben", dass er "nur" ins Büro geht?