@Susan, Danke für den post! Gut, dass es Menschen gibt, die sich so engagieren, dafür bin ich sehr dankbar.
Zur Angst: Dafür habe ich vollstes Verständnis und glaube auch, dass der ungebremste Siegeszug des neoliberalen Kapitalismus dabei ist, Europa in ein neues Unheil zu stürzen, wenn wir nicht Widerstand leisten. Aber die Konsequenzen aus der Angst, die zunehmend mehr Menschen ziehen, nämlich dieser extreme Hass auf Fremde, sind nicht zwingend, und ich habe dafür kein Verständnis. Ebensowenig, wie ich Verständnis für die vielen, vielen Deutschen habe, die aus noch viel größerer Armut, Verzweiflung, Hunger und Not heraus in den 1930ern die Nazis unterstützt haben.
Was wir mindestens machen können, trotz unserer Mehrfachbelastung als Eltern und Berufstätige, ist, dafür zu sorgen, dass rechsextreme Positionen eben nicht salonfähig werden. Indem wir solche Bemerkungen nicht unwidersprochen passieren lassen, sondern argumentieren, konfrontieren, die DInge beim Namen nennen. In England ist die Not der wenig bemittelten Bevölkerung viel größer, dort hat der Neoliberalismus schon vieles geschafft, was hier noch undenkbar ist. Trotzdem ist die gesellschaftliche Akzeptanz für Rassismus und Hass viel geringer, das ist wirklich viel, viel stärker tabuisiert. In Österreich dagegen, wo es den meisten Menschen gut geht, ist es total üblich, rassistisches Zeug zu sagen, auch unter Gebildeten und Gutsituierten.