Ihr seid echt toll :-). Vielen Dank, dass Ihr mich an Euren Erfahrungen
und Gedanken teilhaben lasst! Ich hatte ja schon ein bisschen
befürchtet, dass ich hier auf Entsetzen und "Vorwürfe" stoße... ich
hatte in einem anderen Forum mal eine Diskussion zum Thema ältere Mütter
verfolgt, da hagelte es Kritik, bezüglich "Verantwortungslosigkeit"
etc.
Es ist tatsächlich so, dass ich/wir momentan nicht so eine
eindeutige Haltung haben. Vor ein oder zwei Jahren war mein Kinderwunsch
noch stärker. Ich habe die Kinderzeit als eine sehr schöne Zeit
empfunden, empfinde die Kinder immer noch mehr als Bereicherung denn als
Belastung. Aber ich habe in den ganzen Jahren auch nicht nur die Kinder
in den Mittelpunkt gestellt. Die Kinder hatten auch nicht nur mich als
einzige Bezugsperson, sondern eine große Familie und vor allem einander.
Jetzt, da meine "Bande" fast aus dem Haus ist, wird es doch ruhiger und
auch leerer. Ich frage mich, ob ein Kind, welches mehr oder weniger als
Einzelkind aufwachsen würde, sich nicht einerseits einsamer fühlen
würde und andererseits mehr Aufmerksamkeit von mir verlangen würde (ich
hoffe, das wird jetzt nicht missverstanden... ich habe meinen Großen
auch sehr viel Aufmerksamkeit gewidmet, war aber nicht in erster Linie
als "Spielpartner" etc. für sie da, denn dafür hatten sie einander).
Mein Partner (er ist übrigens 38) ist ein Einzelkind und war der einzige
Lebensinhalt seiner Mutter, was dazu geführt hat, dass die Ehe seiner
Eltern in Schieflage geriet und sein Vater sich immer mehr in den
Hintergrund gedrängt sah - was für ihn ein abschreckendes Beispiel ist.
Und dann war es für ihn als Kind wahnsinnig anstrengend, die ganze
Aufmerksamkeit (und die Erwartungen) seiner Eltern und insbesondere
Mutter, auf sich konzentriert zu sehen. Vor allem er hat Angst davor,
dass es bei einem gemeinsamen Kind in diese Richtung laufen könnte.
Wir
werden das jetzt die nächsten Monate einfach mal laufen lassen... die
Zeit miteinander genießen, wieder mehr Zeit in Hobbies investieren und
wenn ich schwanger werden sollte, dann freuen wir uns. Und wenn nicht,
dann haben wir ja auch genug andere Interessen und Beschäftigungen.