Spannendes Thema.
Ich denke auch dass Stadt- vs. Landsozialisation da einen großen Unterschied macht.
Ich bin auf dem Land groß geworden.
Wer tote bzw. Getötete Tiere nicht erträgt, sollte nicht in den Spoiler gucken (alles Sachen die ich als Kind real mitbekommen habe)
Das Wildschweinbaby was ohne seine Eltern durch unseren Garten rannte hat der Hund des Jägers den wir angrufen hatten, auf Befehl tot gebissen.
Ratten wurden massenweise getötet auf verschiedenste Art.
Wenn ein Hund ungeplant Junge bekam, wurden mehr als einmal mindestens ein Teil der Jungen getötet, weil sich niemand um so viele Welpen gekümmert hat.
Wenn man ein Reh angefahren hat, ist man ausgestiegen und hat dem verletzten Tier die Kehle durchgeschnitten.
Mein Opa hat, als er noch lebte, immer mit ner Schrotflinte die Krähen erschossen die in seinen Garten kamen.
Ich wurde so sozialisiert. Wenn ein Tier leidet wird es erlöst = getötet.
Und wer das anders sah wurde kritisch beäugt. Bzw. Als schwächling oder zu sensibel abgestempelt.
Ich fand das als Kind immer ganz furchtbar.
Jetzt als Erwachsene merke ich wie abgestumpft ich doch bin.
Jetzt wohne ich in der Stadt. Und ganz ehrlich? Tauben finde ich nervig.
Die Sitzen über dem Spielplatz in den Bäumen und haben uns schon mehr als einmal in den Kindewagen gekackt.
Daher hält sich mein Mitleid in Bezug auf Tauben in Grenzen.
Ich finde es aber einen total interessanten Denkanstoß in diesem Thread zu lesen.
Ich hätte nie gedacht, dass es Menschen gibt die Tauben retten.
Ich hätte mich wahrscheinlich nicht getraut eine Tierrettung oder einen Tierarzt anzurufen, weil ich davon ausgegangen wäre, dass die mich auslachen.
Wieder was gelernt.
Danke.
Ich überdenke mal meine Einstellung