hallo
dass du dir über deine ziele und wünsche noch etwas klarer werden musst, weiss du ja selbst
aber weil mir persönlich für solche überlegungen immer auch die erfahrungen anderer geholfen haben, berichte ich dir etwas von mir:
ich hab während der diss wie du kind 1 und 2 bekommen, war auch in ähnlichem alter wie du. parallel dazu habe ich allerdings im wissenschaftlichen bereich gearbeitet und jeweils kaum ausgesetzt nach den geburten -- das ist in der schweiz gesetzlich anders geregelt, und ich wollte auch immer am ball bleiben. als ich im institut mitgeteilt habe, dass ich erneut zum dritten mal schwanger bin, haben sie fast einen herzanfall bekommen. jedenfalls haben sie dann meinen arbeitsvertrag auslaufen lassen, das haben sie mir eine woche vor et von kind 3 mitgeteilt. *seufz*
ich war also gezwungen, mit 3 kindern unter 4 einen neuen job zu suchen. diss war inzwischen fertig und publiziert. ich hab mich dann mit mandatsaufträgen durchgehangelt, das ganze netzwerk abgeklappert und sehr sehr sehr viele bewerbungen geschrieben. ein einziges mal hat das gremium bei einer bewerbung positiv angemerkt, dass ich job, weiterqualifikation und familiengründung offenbar unter einen hut bringe, ansonsten hatte ich den eindruck, dass die kinder die potenziellen arbeitgebenden sehr verschreckt haben. verschweigen wollte ich sie allerdings nicht, weil mir bewusst war, dass sie meine arbeit tangieren werden, da spielte ich lieber von anfang an mit offenen karten. jobs mit geringeren qualifikationsansprüchen hab ich übrigens auch nicht bekommen, da "überqualifiziert".
aus dem berufsleben (vorübergehend) aussteigen habe ich irgendwie trotzdem nicht in betracht gezogen, ich arbeitete immer sehr gern, die lange ausbildung hätte mich gereut und ich tauge nicht zur vollzeitmamma.
nach über einem jahr hab ich endlich die anstellung ergattert, die meiner qualifikation und spezialisierung entsprach und familienkompatibel war. und mir wirklich sehr gut gefällt. ohne berufserfahrung hätte ich diesen job nicht bekommen.
ich kenne nun deinen bereich nicht. in meinem bereich (achtung genralisierung) gibt es sehr viele sehr gut ausgebildete leute, einige davon jünger als ich, auch viele ohne kinder, die flexibler sind und die keine entlöhnung einfordern, mit der sie eine familie (mit-) ernähren können. allerdings erlebe ich sie dann auch weniger loyal dem arbeitgeber gegenüber und weniger fokussiert.
alles gute dir bei der entscheidungsfindung!